Kunst, Symbole und Zeichen des Buddhismus


Seminararbeit, 2005

21 Seiten, Note: 1,4


Leseprobe


Inhalt

0 Einleitung

1 Allgemeine Fakten
1.1 Mönche
1.2 Ordination

2 Das Kloster
2.1 Allgemeines
2.2 Architektur
2.2.1 Das Vihara
2.2.2 Die Stupas

3 Symbole und Zeichen im Buddhismus
3.1 Mandalas
3.2 Das Lebensrad
3.3 Buddhafiguren
3.3.1 Physische Charakteristika
3.3.2 Gesten und Körperhaltungen
3.3.3 Mudras -Symbolsprache der Hände

4 Abschlussbemerkung

Literaturverzeichnis

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0 Einleitung

In unserer heutigen Welt gibt es unglaubliche Massen an Texten, Aufsätzen und Büchern, die den Sinn des Lebens zu erklären versuchen. Aber bis heute konnte keine gemeinsame Grundlage gefunden werden, die allgemeingültig die Menschen zufrieden stellen könnte. Die Bedeutung unserer Existenz basiert nicht nur auf der Nennung von Fakten und der Entwicklung von biologischen Evolutionstheorien, sondern beinhaltet immer auch die individuellen Ansichten, Interpretationen und Intuitionen der Menschen. Schlagen wir aber eine Verbindung zwischen Intellekt und Gefühl, zwischen Geist und Herz, kommen wir der wahren Bedeutung von Religion um vieles näher. Menschen scheinen nicht nur den Wunsch nach Gemeinschaft, gemeinsamen Glaubensgrundlagen und Regeln zu besitzen, sie streben im gleichen Maße nach Individualität und Einzigartigkeit, um eine persönliche Bedeutung in das Leben hineinzutragen. Dabei liefern Symbole in unserer Welt eine feste Grundlage um dieses verwirklichen zu können. Insbesondere religiöse Symbole bringen die Gläubigen einer Gemeinschaft zusammen, sind Verkörperungen der höchsten Werte des Lebens und ermöglichen es gleichzeitig dem Einzelnen ein tieferes Verständnis für seinen eigenen Glauben zu entwickeln. Symbole machen die abstrakten Weltvorstellungen greifbar, ohne die unterschiedlichen Vorstellungen und Gefühle der Menschen zu verletzten. In der folgenden Arbeit möchte ich auf die Kunst und auf einige Symbole und Zeichen des Buddhismus eingehen. Bevor diese aber beschrieben werden, gebe ich einen kleinen Einblick in das Leben derer, die verstärkt an der Verbreitung des Buddhismus, dessen Kunst und Zeichensprache mitgewirkt haben – die Mönche.

1 Allgemeine Fakten

1.1 Mönche

Als Buddha in seiner ersten Predigt bei Benares das Rad der Lehre in Gang setzte, indem er fünf Asketen, die ihn während seiner strengen Kasteiung begleitet hatten, die Grundzüge seiner Lehre darlegte, erläuterte er ihnen nicht nur die Vier Edlen Wahrheiten, sondern auch den Mittleren Weg. Er überzeugte sie davon, dass alles Leben Leiden (Dukka) ist, man selbst für dieses Leiden verantwortlich ist, weil man an weltlichen Genüssen hängt (Smaodaya), und dass der, wer alle materiellen Hoffnungen aufgibt, dem Leiden, mit Hilfe des achtfachen Pfades (Magga), ein Ende setzt. Nur durch die rechte Erkenntnis oder Anschauung, die rechte Gesinnung, die rechte Rede, die rechte Tat, den rechten Lebenserwerb, die rechte Anstrengung, die rechte Achtsamkeit und die rechte Sammlung erlangt man die Erleuchtung. Die Asketen erkannten, dass nur der mittlere Weg einer maßvollen Weltentsagung aus dem Leiden herausführe, bekehrten sich und wurden die ersten Mitglieder von Buddhas Mönchsorden.[1] Die Vision war zur Lehre geworden und noch heute zeugen Geschichten und Legenden von der schnellen Ausbreitung der Weltreligion. Eine berichtet von dem reichen Händler Jasa, der sein luxuriöses Leben aufgab um sich der Lehre Buddhas anzuschließen. Der Überlieferung zu Folge war der erste aufgenommene Laie wie auch die ersten weiblichen Anhänger aus Jasas Familie.[2]

Im Laufe der Zeit spalteten sich zwei Gruppen von Buddhaanhängern ab. Die Laien, die neben ihrer weltlichen Betätigung fünf sittliche Gebote einhalten sollten (dazu gehören die Gebote des Nicht-Tötens, Nicht-Stehlens, Nicht-Lügens und Nicht-Ehebrechens, sowie das Verbot berauschende Getränke zu sich zu nehmen) und die Mitglieder der Sangha. Diese Mönche und Nonnen mussten verschärfte Vorschriften, wie Keuschheit, Armut und die Einhaltung von gewissen asketischen Regeln befolgen.[3]

Auch in den Gemeinden gab es Spaltungen auf Grund der unterschiedlichen Auffassungen von Disziplin. Die wesentlichen Bestandteile des Mönchslebens sind aber bis heute fast unverändert geblieben. Die Kleidung besteht aus zwei langen Stoffbahnen, die Unterteil und Oberteil formen. Die Farbe variiert aber je nach Zugehörigkeit und Land. So tragen tibetische Mönche meist rote, thailändische Mönche gelb-orangene, chinesische Mönche blaue oder braune und Zen-Mönche schwarze Roben. Ein weiterer Grundzug des Mönchslebens ist der wenige Besitz der Ordensmitglieder, der aus dem oben beschriebenen Gewand, einer Almosenschale, einer Nadel, einem Gebetskranz, einem Rasiermesser und einem Wasserfilter zum Schutz kleiner Lebewesen bestand. Um Begierde zurückzudrängen, Stolz zu brechen und Gleichmut zu fördern, sollte der Lebensunterhalt grundsätzlich durch Betteln verdient werden. Hierbei durften die Mönche kein Haus auslassen oder bevorzugen. Alle Speisen, die ihnen angeboten wurden, mussten angenommen werden. Auf Grund späterer regional gebundener Lockerungen der Gebote gibt es viele Unterschiede im Leben der buddhistischen Mönche. Der tantrische Buddhismus erlaubt zum Beispiel sogar die Heirat. Eines aber gilt für alle Anhänger des Buddhismus: Friedfertigkeit, Nichttöten und Nichtverletzen sind Zentralgedanken und sollten unter allen Umständen befolgt werden.[4]

1.2 Ordination

In den Anfängen der Bildung der religiösen Gemeinschaft wurden den neuen Anwärtern Haare und Bart geschoren. Nach Wiederholung der dreifachen Zufluchtsformel „ Zum Buddha nehme ich meine Zuflucht. Zur Lehre nehme ich meine Zuflucht. Zur Sangha nehme ich meine Zuflucht“, galt er danach als Mönch. Diese Formel basiert auf dem dreifachen Juwel von Buddha, Dharma und der religiösen Gemeinde und wird noch heute zu Beginn von Rezitationen, Meditationen und vor jedem Mahl gesprochen.[5] Die gesellschaftliche Herkunft spielt bei der Aufnahme ins Kloster keine Rolle und wird heutzutage meist in zwei Stufen vollzogen. Das Mönchsleben beginnt mit „dem Gang in die Hauslosigkeit“. Im Alter von acht Jahren wird der frühere Laie zum Novizen und erhält nach der Ausbildungszeit mit 18 seine volle Ordination. Während der drei Monate des Vassa (der Regenzeit) werden einige Buddhisten für einen begrenzten Zeitrahmen Mönch, da das Gelübde, das abgelegt wird, kein lebenslängliches ist und man jederzeit wieder aus dem Orden austreten kann. Das Klosterleben ist sehr streng und wird durch feste Regeln bestimmt. Die meisten buddhistischen Mönche richten sich nach dem Vinaja, wie es in den Hinajana-Schriften festgelegt ist.[6] Das Vinaja-Pitaka (Korb der Disziplin) enthält an die 227 Regeln und Verordnungen des mönchischen Zusammenlebens (Patimokha). Dazu gehören z.B. das Benutzen des Bodens als Lagerstätte und das Verweigern von Geschenken in Form von Geld, Silber, Gold, Geschmeide, Kränzen und Wohlgerüchen. Diese Regeln werden oft zweimal im Monat in einer Versammlung vorgetragen.[7] Die Mönche sollten ursprünglich nach den Ordensregeln des Vinaya-Pitaka ohne festen Wohnsitz leben, als Wanderprediger Almosen erwerben und sich nur der geistigen und meditativen Erlangung des Wissens und der Verbreitung widmen. Auf Grund der klimatischen Bedingungen wurden sie insbesondere in der Regenzeit jedoch zu einem festen Aufenthalt gezwungen. Dies führte zur Gründung der ersten Klöster, die auch dem Unterricht, der Festigung der Ordensgemeinschaft, der Predigt, der Unterweisung von Mönchen und Laien und für Gespräche über Heilslehre und Rezitationen dienten. Der Überlieferung zu folge, suchte selbst Buddha in ungünstigen Zeiten Zuflucht in dem vom reichen Kaufmann Anathapindala gebauten Kloster.[8]

2 Das Kloster

2.1 Allgemeines

Klöster gelten als die Orte religiösen Lebens, in dem Kultur, Wissen, Lehre und Symbolik verstärkt in Verbindung treten. Sie spielten auf Grund der raschen Verbreitung der buddhistischen Lehre und ihres Inhaltes schon bald eine sehr bedeutende Rolle. An Knotenpunkten des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens, an Etappenwegen der Handelswege, dienten sie als Raststation, Markt und Zufluchtsort für Kaufleute und deren Karawanen. Weil sie als geistiger Besitz abgabenfrei waren, von der Willkür lokaler Herrschaft unangetastet blieben und, auf Grund ihrer sozialen Unterstützung der Bevölkerung in Notzeiten, auch vor räuberischen Übergriffen verschont wurden, konnten sie durch Spenden von Laienanhängern einen großen Wohlstand anhäufen. Nicht nur Kaufmannsgilden, Handwerker und Ärzte unterstützten die Klosteranlagen durch Stiftungen, sondern auch die Donationen königlicher Beamter, Fürstensöhne und anderer Herrscher trugen zu dem Aufblühen der buddhistischen Klöster und der damit verbundenen Kunst bei. Diese Spenden hatten unter anderem auch innenpolitische Begründungen, da der Buddhismus wegen seiner Toleranz auch fremden Völkern offen stand und somit eroberten Bevölkerungsteilen eine geistige Grundlage bot. König Asoka (c.a. 269 bis 232 v. Chr.) übernahm den Buddhismus dann später als Staatsreligion.[9]

[...]


[1] Helmuth von Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, Kreuzlingen/ München 2001, S. 82.

[2] Tom Lowenstein, Buddhismus, Köln 2001, S. 40.

[3] Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S. 82.

[4] http://www.ifak-kindermedien.de/kinderbibliothek/BUDDHA/Downloads/ALLTAG/Moenche.pdf.

[5] Tom Lowenstein, Buddhismus, S. 41.

[6] Ebd., S. 128.

[7] Ebd., S. 71.

[8] Herbert Plaeschke , Buddhistische Kunst, Leipzig 1972, S. 15.

[9] Ebd., S. 16.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Kunst, Symbole und Zeichen des Buddhismus
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald  (Theologie)
Veranstaltung
Buddhismus
Note
1,4
Autor
Jahr
2005
Seiten
21
Katalognummer
V127472
ISBN (eBook)
9783640353859
ISBN (Buch)
9783640353484
Dateigröße
463 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kunst, Symbole, Zeichen, Buddhismus
Arbeit zitieren
Anja Frank (Autor:in), 2005, Kunst, Symbole und Zeichen des Buddhismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127472

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