Die Untersuchung von Determinanten für Erfolg auf dem Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen 15 Jahren verändert. Nicht kognitive Fähigkeiten gewannen in diesem Zeitraum immer mehr an Bedeutung. Ein Konzept, das mittlerweile bei der Untersuchung von Arbeitsmarktergebnissen große Aufmerksamkeit findet, ist der Locus of Control (deutsch: Kontrollüberzeugung).
Der Ursprung des Konzepts des LOC liegt in der Social Learning Theory und wurde bereits 1954 von Rotter erstmals grundlegend beschrieben. Der Begriff des LOC wurde zwölf Jahre später von ihm als Persönlichkeitsmerkmal definiert und er entwickelte zur Messung eine Skala mit 23 Items. Demnach würden Individuen mit einem internalen LOC wahrnehmen, dass das Eintreten eines Ereignisses von ihrem eigenen Verhalten oder Charakteristiken abhängt. Eine externale Kontrollüberzeugung würde hingegen implizieren, dass Lebensereignisse einer Person als außerhalb der eigenen Kontrolle wahrgenommen werden. Stattdessen wären beispielsweise andere Personen, Glück oder Schicksal für Lebenserfolge oder –misserfolge verantwortlich. Diese Beobachtungen spielen im Arbeitsumfeld eine große Rolle.
Die konkrete Forschungsfrage lautet: Beeinflusst der LOC die Leistung bei einer fixen Bezahlung? Um der Beantwortung dieser Frage näherzukommen, wird zunächst ein Überblick über die aktuell existierende Literatur und damit eine Einordnung des Themas in den aktuellen Stand der Forschung geliefert. Im Anschluss daran wird ein experimentelles Design entwickelt, das in der Lage sein soll, die Forschungsfrage und drei weitere Hypothesen zu überprüfen. Da diese Arbeit einen Einstieg in die Untersuchung des in der Forschungsfrage formulierten Zusammenhangs ermöglichen soll, ist das entwickelte Design bewusst so simpel und kontrollierbar wie möglich
gehalten.
In dem designten Laborexperiment wird das Bezahlschema zwischen fix und variabel für zwei Treatment-Gruppen variiert. Daraus werden Rückschlüsse auf den Einfluss, den unterschiedliche Entlohnungen auf die Performance der Probanden ausüben, möglich. Des Weiteren kann auch die Rolle, die die Kontrollüberzeugung bei diesem spielt, untersucht werden. Dabei sollte beachtet werden, dass es nicht das Ziel dieser Arbeit ist, eine konkrete Antwort auf die Forschungsfrage zu geben, sondern einen Ansatz zu entwickeln, der dies ermöglichen kann. Abschließend werden ein
mögliches Vorgehen zur Auswertung des Experiments erläutert sowie mögliche Probleme diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept des Locus of Control
- Locus of Control und Arbeitsperformance
- Zur Leistung unter verschiedenen Bezahlschemata
- Entwicklung eines experimentellen Designs
- Hypothesen
- Das experimentelle Design
- Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar 2 (FAIR-2)
- Messung des LOC
- Die Durchführung
- Auswertung und Analyseansätze
- Mögliche auftretende Probleme
- Ausblick und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, wie der Locus of Control (LOC) die Leistung bei einer fixen Bezahlung beeinflusst. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen diesem Persönlichkeitsmerkmal und Arbeitsperformance im Kontext verschiedener Bezahlschemata.
- Einfluss des Locus of Control auf die Arbeitsleistung
- Untersuchung des LOC im Kontext verschiedener Bezahlschemata
- Entwicklung eines experimentellen Designs zur Überprüfung der Forschungsfrage
- Analyse und Interpretation der Ergebnisse
- Bedeutung des LOC für Arbeitsmarktforschung und Personalmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und das Ziel der Arbeit vor. Sie gibt einen Überblick über die aktuelle Forschung zu Determinanten des Erfolgs im Arbeitsmarkt, insbesondere die Bedeutung nicht-kognitiver Fähigkeiten.
- Kapitel 2 beleuchtet das Konzept des LOC und seine Bedeutung für die Arbeitsleistung. Es werden verschiedene Facetten des LOC und seine Relevanz im Arbeitsumfeld diskutiert.
- Kapitel 3 widmet sich der Entwicklung eines experimentellen Designs, welches den Einfluss des LOC auf die Leistung bei einer fixen Bezahlung untersuchen soll. Es werden Hypothesen formuliert, das Design detailliert dargestellt und die verwendeten Messinstrumente vorgestellt. Auch die Durchführung des Experiments und die Analyse der Ergebnisse werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Locus of Control, Arbeitsleistung, Bezahlschema, experimentelles Design, Hypothesen, Arbeitsmarkt, Personalmanagement, nicht-kognitive Fähigkeiten.
- Quote paper
- Franz Lennart Wunderlich (Author), 2019, Der Einfluss von Locus of Control auf die Leistung bei einer fixen Zahlung. Entwicklung eines experimentellen Designs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1274839