Supply Chain Management stellt das Wertschöpfungsnetzwerk eines Unternehmens in den Vordergrund. Diese Arbeit erläutert Supply Chain Management und zugrundeliegende Theorien anhand einer Fallstudie eines Spezialmaschinenbauunternehmens. Supply Chain Management ist in diesem Bereich weniger erforscht als in anderen Bereichen. Die besonderen Charakteristika der Branche erschweren ähnliche Vorgangsweisen wie z. B. im Handel.
Grundsätzlich basiert Supply Chain Management auf unterschiedlichen wissenschaftlichen Theorien. In dieser Arbeit erfolgt die Auswahl stellvertretend auf die Transaktionskostentheorie, die Prinzipal-Agenten Theorie, die Resource-Dependency Theorie und die Kernkompetenztheorie. Die Analyse dieser Theorien ermöglicht, in Zusammenhang mit den Erkenntnissen der semistrukturierten Interviews bzw. der Dokumentenanalyse, Handlungsempfehlungen für das fokale Unternehmen abzuleiten. Mithilfe dieser Erkenntnisse erfolgte die Analyse der Eignung von Theorien des Resource-based View.
Diese Arbeit stellt dar, dass trotz der Nischenposition von Fill wesentliche Supply Chain Management Theorien für das Unternehmen relevant sind. Die Transaktionskostentheorie ist aufgrund der hohen Fertigungstiefe und der kundenindividuellen Projekte ein begrenzender Faktor. Das fokale Unternehmen sollte hier weiter unterstützende Prozesse digitalisieren und automatisieren. E-Procurement kann ebenfalls zur Senkung der Transaktionskosten beitragen. Digitale Unterstützung ist auch in der Kundenbeziehung eine wichtiges Instrument. Die hohe Marktmacht der Kunden und Outcome-basierte Verträge setzen das fokale Unternehmen unter Druck. Der durch digitale Produktunterstützung mögliche Lock-in-Effekt kann diesen Druck und die Ausprägung der Prinzipal-Agenten Theorie abschwächen. Unabhängig davon ist Fill wesentlich von eigenen, aber auch fremden Ressourcen abhängig. Die Resource-Dependency Theorie verdeutlicht dies und stellt Möglichkeiten dar. Neuentwicklungen können so bspw. im Netzwerk mit anderen Unternehmen durchgeführt werden, für strategisch wichtige Bereiche (z. B. Kern Know-How) eignet sich weiterhin die selbständige Abwicklung.
In diesen Kernbereichen verfügt das Unternehmen über entwickelte Kernkompetenzen, welche vollständige mechatronische Prozesse und deren digitale Unterstützung abdecken. Die Kernkompetenztheorie ist deshalb ebenfalls für Fill relevant, wenn auch in anderer Ausführung als bei anderen Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Kurzfassung
- Executive Summary
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Aufbau und Struktur
- 2 Grundlagen zu Supply Chain Management
- 2.1 Definition, Entstehung und Vorgehen
- 2.1.1 Supply Chain Management Ziele
- 2.1.2 Typische Handlungsfelder und Maßnahmen
- 2.2 Wissenschaftliche Theorien
- 2.2.1 Transaktionskostentheorie
- 2.2.2 Prinzipal-Agent Theorie
- 2.2.3 Resource-Dependency Theorie
- 2.2.4 Kernkompetenztheorie
- 2.3 Supply Chain Management und der Zusammenhang mit Strategie
- 2.4 Zusammenfassung
- 2.1 Definition, Entstehung und Vorgehen
- 3 Entwicklung und Herstellung von Spezialmaschinen
- 3.1 Charakteristika Spezialmaschinenbau
- 3.1.1 Losgröße 1 und Kleinserienfertigung
- 3.1.2 Simultaneous Engineering in Konstruktion
- 3.1.3 Faktor Flexibilität
- 3.1.4 Ersatzteilmanagement und Materialverfügbarkeit
- 3.1.5 Marketing und Kundenbeziehung
- 3.2 Digitalisierung im Spezialmaschinenbau
- 3.3 Vorstellung fokales Unternehmen
- 3.3.1 Allgemeines
- 3.3.2 Geschäftsfelder bei Fill
- 3.3.3 Digitalisierung bei Fill
- 3.4 Zusammenfassung
- 3.1 Charakteristika Spezialmaschinenbau
- 4 Forschungsdesign
- 4.1 Forschungsmethodik
- 4.2 Empirisches Vorgehen
- 4.3 Ergebnisdiskussion
- 4.4 Zusammenfassung
- 5 Anwendung von Supply Chain Management Theorien bei Fill
- 5.1 Erkenntnisse der Arbeit
- 5.1.1 Änderungsintensives Projektgeschäft neben Kleinserienfertigung
- 5.1.2 High-Tech Produkte mit hohem Eigenfertigungsanteil und Flexibilität
- 5.1.3 Digitale Unterstützung von Produkten und interner Kommunikation
- 5.1.4 Outsourcing und Kooperationen aufgrund Zeitdrucks nur wenn notwendig
- 5.2 Handlungsempfehlungen
- 5.2.1 Transaktionskostentheorie
- 5.2.2 Prinzipal-Agenten Theorie
- 5.2.3 Resource-Dependency Theorie
- 5.2.4 Kernkompetenztheorie
- 5.3 Zusammenfassung
- 5.4 Limitationen
- 5.1 Erkenntnisse der Arbeit
- 6 Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht das Supply Chain Management (SCM) im Spezialmaschinenbau anhand eines Case Studies der Fill GmbH. Ziel ist es, die Herausforderungen und Besonderheiten des SCM in diesem Kontext zu analysieren und Handlungsempfehlungen für die Fill GmbH abzuleiten. Die Arbeit stützt sich dabei auf verschiedene wissenschaftliche Theorien des SCM.
- Supply Chain Management im Spezialmaschinenbau
- Anwendbarkeit wissenschaftlicher SCM-Theorien in der Praxis
- Herausforderungen der Kleinserienfertigung und Losgröße 1
- Bedeutung der Digitalisierung für das SCM
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für ein optimiertes SCM
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des Supply Chain Managements im Spezialmaschinenbau ein und beschreibt die Problemstellung der Arbeit. Sie definiert die Zielsetzung der Untersuchung und skizziert den Aufbau der Masterarbeit. Die Problemstellung wird durch die Komplexität des SCM im Spezialmaschinenbau, insbesondere durch die Herausforderungen von Kleinserienfertigung und hoher Individualisierung der Produkte begründet. Die Zielsetzung besteht in der Analyse des SCM bei der Fill GmbH und der Ableitung von Verbesserungsvorschlägen.
2 Grundlagen zu Supply Chain Management: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es definiert Supply Chain Management, beleuchtet seine Entstehung und Vorgehensweise. Es werden die zentralen Ziele von SCM erläutert und typische Handlungsfelder und Maßnahmen vorgestellt. Im weiteren Verlauf werden relevante wissenschaftliche Theorien wie die Transaktionskostentheorie, die Prinzipal-Agent-Theorie, die Resource-Dependency-Theorie und die Kernkompetenztheorie vorgestellt und ihre Relevanz für das SCM im Spezialmaschinenbau diskutiert. Der Zusammenhang zwischen Supply Chain Management und Unternehmensstrategie wird ebenfalls erörtert. Das Kapitel dient als Basis für die spätere Analyse des Fallbeispiels.
3 Entwicklung und Herstellung von Spezialmaschinen: Dieses Kapitel beschreibt die spezifischen Charakteristika des Spezialmaschinenbaus, wie Losgröße 1 und Kleinserienfertigung, Simultaneous Engineering, die Bedeutung von Flexibilität und das Ersatzteilmanagement. Die Rolle der Digitalisierung im Spezialmaschinenbau wird ebenfalls behandelt. Der Fokus liegt dabei auf der Vorstellung des untersuchten Unternehmens, der Fill GmbH, ihren Geschäftsfeldern und deren Digitalisierungsansatz. Dieses Kapitel liefert den notwendigen Kontext für die anschließende Fallstudie.
4 Forschungsdesign: Dieses Kapitel erläutert die gewählte Forschungsmethodik und das empirische Vorgehen der Case Study. Es beschreibt die Datenerhebungsmethoden und die Analyse der gewonnenen Daten. Die Diskussion der Ergebnisse wird methodisch fundiert dargestellt. Es wird detailliert beschrieben, wie die Daten gewonnen und analysiert wurden, um die Validität und die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. Die Zusammenfassung dieses Kapitels fasst die methodischen Ansätze und Vorgehensweisen zusammen.
5 Anwendung von Supply Chain Management Theorien bei Fill: Dieses Kapitel wendet die im zweiten Kapitel vorgestellten Theorien auf die Praxis bei der Fill GmbH an. Es analysiert die Ergebnisse der Case Study und leitet daraus Handlungsempfehlungen für die Fill GmbH ab. Die Erkenntnisse der Arbeit werden im Detail dargestellt und mit den theoretischen Grundlagen verknüpft. Die Handlungsempfehlungen werden für jede der relevanten Theorien separat formuliert und begründet. Die Limitationen der Studie werden in einem eigenen Abschnitt benannt.
Schlüsselwörter
Supply Chain Management, Spezialmaschinenbau, Case Study, Fill GmbH, Kleinserienfertigung, Losgröße 1, Transaktionskostentheorie, Prinzipal-Agent-Theorie, Resource-Dependency-Theorie, Kernkompetenztheorie, Digitalisierung, Handlungsempfehlungen, Flexibilität, Ersatzteilmanagement.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Supply Chain Management im Spezialmaschinenbau
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht das Supply Chain Management (SCM) im Spezialmaschinenbau anhand einer Fallstudie der Fill GmbH. Ziel ist die Analyse der Herausforderungen und Besonderheiten von SCM in diesem Kontext und die Ableitung von Handlungsempfehlungen für Fill.
Welche wissenschaftlichen Theorien werden angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene wissenschaftliche Theorien des SCM, darunter die Transaktionskostentheorie, die Prinzipal-Agent-Theorie, die Resource-Dependency-Theorie und die Kernkompetenztheorie. Diese Theorien werden sowohl theoretisch erläutert als auch praktisch auf die Fallstudie angewendet.
Welche Besonderheiten des Spezialmaschinenbaus werden betrachtet?
Die Arbeit berücksichtigt die spezifischen Charakteristika des Spezialmaschinenbaus, wie Losgröße 1 und Kleinserienfertigung, Simultaneous Engineering, die Bedeutung von Flexibilität und das Ersatzteilmanagement. Die Rolle der Digitalisierung im Spezialmaschinenbau wird ebenfalls eingehend behandelt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Grundlagen zu Supply Chain Management, Entwicklung und Herstellung von Spezialmaschinen, Forschungsdesign, Anwendung von Supply Chain Management Theorien bei Fill und Fazit und Ausblick. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Schlüsselwörter, ein Literaturverzeichnis und einen Anhang.
Welche Methodik wird verwendet?
Die Arbeit verwendet eine Case Study Methodik, die sich auf die Fill GmbH konzentriert. Das Kapitel "Forschungsdesign" beschreibt detailliert die gewählte Forschungsmethodik, das empirische Vorgehen, die Datenerhebungsmethoden und die Analyse der gewonnenen Daten.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert Erkenntnisse über das SCM bei Fill, die sich aus der Analyse der Case Study ergeben. Diese Erkenntnisse werden mit den theoretischen Grundlagen verknüpft, um Handlungsempfehlungen für Fill abzuleiten. Die Limitationen der Studie werden transparent benannt.
Welche Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Die Arbeit entwickelt Handlungsempfehlungen für ein optimiertes SCM bei Fill, basierend auf den Erkenntnissen der Case Study und unter Berücksichtigung der angewendeten SCM-Theorien. Diese Empfehlungen werden für jede der relevanten Theorien separat formuliert und begründet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter, die die Arbeit beschreiben, sind: Supply Chain Management, Spezialmaschinenbau, Case Study, Fill GmbH, Kleinserienfertigung, Losgröße 1, Transaktionskostentheorie, Prinzipal-Agent-Theorie, Resource-Dependency-Theorie, Kernkompetenztheorie, Digitalisierung, Handlungsempfehlungen, Flexibilität, Ersatzteilmanagement.
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- Severin Kothbauer (Author), 2020, Supply Chain Management im Spezialmaschinenbau. Eine Case Study, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1275152