Der Kessel von Gundestrup gehört zu den eindrucksvollsten Funden der Kelten aus der La Tene Zeit. 1891 entdecken dänische Arbeiter beim Torfstechen dreizehn Silberplatten in der Nähe des Ortes Gundestrup auf Jütland. Sie ergeben zusammengesetzt einen großen silbernen, teils vergoldeten Kessel mit einem Rand aus einem Eisenring. Der Durchmesser des Kessels beträgt rund 70 cm, die Höhe rund 42 cm. Auf den Silberplatten finden sich mythologische Darstellungen, die vermutlich Einblick in die religiösen Vorstellungen „der“ Kelten geben.
Hatt gibt in seinem Artikel im Katalog zur Salzburger Landesausstellung 19802 eine fantasievolle Interpretation der Darstellungen auf den Kesselplatten ab. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Hatts Darstellungen in wissenschaftlichen Kreisen unwidersprochen sind und ob seine Interpretationen die einzig Möglichen sind. Am Ende der Arbeit soll ein Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Fragestellung
- 2. Aufbau des Kessels und dargestellte Figuren, Tiere, Pflanzen, Szenen
- 3. Fundort/Deponierung des Kessels
- 4. Die Auftraggeber
- 5. Die handwerklichen Meister
- 6. Die Motive der Silberplatten
- 6.1. Die Außenplatten
- 6.2 Die Innenplatten
- 6.3. Die Bodenplatte
- 7. Interpretation nach Hatt
- 8. Indische Beziehungen?
- 9. Conclusio und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Kessel von Gundestrup, einem herausragenden Fundstück der Keltenzeit. Die Hauptaufgabe ist es, die Interpretationen der dargestellten Motive und Szenen zu analysieren, insbesondere im Vergleich zur Interpretation von Jean-Jaques Hatt. Die Arbeit strebt danach, zu beurteilen, ob Hatts Interpretationen wissenschaftlich haltbar und die einzig möglichen sind.
- Die mythologischen Darstellungen des Kessels als Einblick in die religiösen Vorstellungen der Kelten.
- Die handwerkliche Herstellung des Kessels und die involvierten Meister.
- Die Frage nach den Auftraggebern des Kessels und seinem kultischen Gebrauch.
- Die Interpretation der Motive der Silberplatten, insbesondere im Vergleich zu Hatts Interpretationen.
- Die Bedeutung des Fundortes und der Deponierung des Kessels.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema des Kessels von Gundestrup ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Kapitel 2 beschreibt den Aufbau des Kessels, die dargestellten Figuren, Tiere, Pflanzen und Szenen sowie die besondere Bedeutung der Bodenplatte. Kapitel 3 befasst sich mit dem Fundort des Kessels und seiner Deponierung im Moor. Kapitel 4 untersucht die möglichen Auftraggeber des Kessels, die als religiöse Spezialisten (Druiden) im westgallischen Raum vermutet werden. Kapitel 5 analysiert die handwerklichen Meister, die an der Herstellung des Kessels beteiligt waren, und stellt die Annahme zweier Meister mit unterschiedlichen Stilmerkmalen und Herkunftsräumen in den Raum. Kapitel 6 bietet eine umfassende Darstellung der Motive der Silberplatten, getrennt nach Außen-, Innenplatten und Bodenplatte. Kapitel 7 analysiert die Interpretation des Kessels nach Jean-Jaques Hatt, insbesondere die Deutung einer Außenplatte, die Teutates mit zwei Kriegern zeigt.
Schlüsselwörter
Der Kessel von Gundestrup, Kelten, La Tene Zeit, mythologische Darstellungen, religiöse Vorstellungen, Fundort, Deponierung, Auftraggeber, Meister, Motive, Silberplatten, Interpretation, Jean-Jaques Hatt.
- Arbeit zitieren
- Dr. Beatrix Schwaiger (Autor:in), 2022, Der Kessel von Gundestrup. Aufbau, Motive, Interpretationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1275275