Auch wenn Sie es vielleicht gehofft haben, dieses Essay wird nicht die Frage klären, ob Elvis tatsächlich seinen Tod vorgetäuscht hat. Das ist auch nicht sein Anspruch, denn ein Mythos ist eine Erzählung, die Menschen unabhängig von ihrer Falschheit oder Wahrheit glauben. Vielmehr soll es darum gehen, wie der Tod einer prominenten Person Menschen dazu bringen kann, Verschwörungsmythen um deren Tod herum zu konstruieren, die sogar zur Anzweiflung des Todes selbst führen können. Um dies zu erläutern, lässt sich Elvis sehr gut als Beispiel heranziehen, denn der Mythos um seinen Tod ist ein besonderer. Er changiert zwischen den schockierenden Widersprüchlichkeiten seines Todes als Star, der Verehrung seiner Fans und dem tiefen Misstrauen gegenüber den sog. Eliten und ist im Endeffekt vielleicht gar nicht so verrückt und randständig, wie er auf den ersten Blick scheinen mag.
Elvis Aaron Presley, der sog. King of Rock ´n´ Roll, gehört bis heute mit mehr als einer Milliarde verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten MusikerInnen des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1935 in Mississippi geboren. Mit 21 Jahren hatte er seinen großen Durchbruch als Sänger. Sein Hüftschwung war in den konservativen USA der 1950er Jahre verpönt. Innerhalb von zehn Jahren trat er in über 30 mittelmäßigen Spielfilmen auf, bevor er 1967 sein Comeback als Musiker feierte. In den 1970er Jahren ging er nach Las Vegas und wurde fettleibig. Und am 16. August 1977 war er plötzlich tot – oder vielleicht auch nicht? Bestimmt haben Sie schon mal im Scherz oder im Ernst den Spruch gehört: „ELVIS LEBT!“. Er habe nämlich seinen Tod nur vorgetäuscht. Bei einer repräsentativen Umfrage des führenden, US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Gallup aus dem Jahr 1997 gaben immerhin 4% der Befragten an, daran zu glauben. Doch wie kommen Menschen auf die Idee, dass das endgültigste und eindeutigste Ereignis im Leben eines jeden Menschen, der Tod, nicht wahr sein könnte? Nur weil Elvis berühmt war?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Des Mythos' Kern
- Star-Leben und Menschen-Tod:
- Von Mauscheleien und echten Beweisen
- Fazit: Der King stirbt nie!
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay untersucht die Entstehung, Funktion und Bedeutung des Verschwörungsmythos um den Tod von Elvis Presley. Es analysiert, wie der Tod einer prominenten Person Menschen dazu bringen kann, Verschwörungstheorien um deren Tod herum zu konstruieren, die sogar die Zweifel am Tod selbst aufwerfen können. Das Essay betrachtet dabei verschiedene Aspekte, die zur Verbreitung des Elvis-Mythos beigetragen haben.
- Die Rolle von Medien und Yellow Press in der Verbreitung des Mythos
- Der Einfluss von Büchern und Publikationen auf die Popularität des Mythos
- Die Bedeutung des Mythos für die Fans und die Verklärung von Elvis als Kultfigur
- Die widersprüchlichen Elemente im Tod von Elvis und die Rolle von Misstrauen und Skepsis
- Die Verbindung des Elvis-Mythos mit anderen Verschwörungstheorien und dem Misstrauen gegenüber Eliten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt den Leser in das Thema des Essays ein, indem sie den Tod von Elvis Presley als ein Ereignis beschreibt, das sowohl weitreichend bekannt ist, als auch mit verschiedenen Verschwörungstheorien verbunden ist. Sie stellt den Mythos um Elvis' Tod in den Kontext von anderen Verschwörungstheorien und erläutert die Zielsetzung des Essays, den Mythos zu untersuchen.
- Des Mythos' Kern: Dieses Kapitel beleuchtet den Ursprung des Elvis-Mythos und analysiert die Rolle des Buches "Orion: The Living Star of Song" von Gail Brewer-Giorgio als entscheidender Impuls. Es beschreibt die Entstehung des Mythos und die Verbreitung der Theorien von Gail Brewer-Giorgio. Das Kapitel stellt verschiedene Beispiele für Behauptungen und Beweise für Elvis' vermeintliches Überleben vor, die im Laufe der Zeit in Büchern, Artikeln und Medienberichten kursierten.
- Star-Leben und Menschen-Tod: Von Mauscheleien und echten Beweisen: Dieses Kapitel soll verschiedene Aspekte des Lebens von Elvis und seines Todes beleuchten, die zum Entstehen des Mythos beigetragen haben. Es analysiert die widersprüchlichen Elemente im Leben und Tod von Elvis und die Rolle von Medien und Fans in der Verbreitung des Mythos. Es untersucht auch die Faktoren, die zum Misstrauen gegenüber offiziellen Aussagen über Elvis' Tod führten.
Schlüsselwörter
Der Essay behandelt die Themen Verschwörungstheorien, Mythos, Tod, Prominenz, Elvis Presley, Medien, Yellow Press, Kultfigur, Misstrauen, Eliten, Fan-Kultur, und Lebenswelt.
- Arbeit zitieren
- Lilli Sigle (Autor:in), 2022, Der Verschwörungsmythos um den Tod von Elvis Presley. Genese, Funktion und Bedeutung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1275582