Kleists Geschichte thematisiert die haitianische Revolution und ist einer der bekanntesten Texte der deutschen Literatur über die Geschehnisse auf Haiti in den Jahren zwischen 1791 und 1804. Jedoch geht es in der Erzählung weder um die historisch korrekte Wiedergabe der haitianischen Revolution noch um die Anerkennung oder Rechtfertigung der Gewaltanwendung durch die Revolutionäre. Viel mehr schafft Kleist einen historischen Rahmen für die Handlung seiner Erzählung, die nach dem Verhältnis von Staat und Individuum fragt und von menschlichem Verhalten handelt.
Die außergewöhnliche Quantität und Härte der Gewaltdarstellung in Kleists Werken sind in der Forschung unumstritten und anders als andere Dichter und Autoren seiner Zeit, wie z.B. Goethe oder Schiller, teilte Kleist nicht die gleiche Abscheu vor Gewalt. Allerdings ist er auch kein Gewaltverherrlicher“, denn das Moment der Gewalt tritt in seinen Werken niemals motivations- oder grundlos auf. Auch in Die Verlobung in St. Domingo kann das Recht auf Rache, List und Gewalt als zentrales Thema der Erzählung angesehen werden.
Ziel dieser Arbeit ist es das Motiv der physischen Gewalt näher zu untersuchen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten schwarzer und weißer Gewaltanwendung herauszuarbeiten. Der Zusammenhang von der Ausübung physischer Gewalt und der Legitimationsanspruch dafür, sollen erläutert werden. Abschließend soll bewertet werden, ob es in der Erzählung wirklich nur um die unterschiedliche Art und Weise der Gewaltausübung geht. In diesem Zusammenhang soll auch die Rolle des Erzählers näher betrachtet werden und sich die Frage gestellt werden, inwieweit dieser durch seine Erzählperspektive die Gewaltanwendung dramatisiert oder verherrlicht.
Inhaltsverzeichnis
- Die Erzählung Die Verlobung in St. Domingo.
- Gewalt in Die Verlobung in St. Domingo
- Historischer Hintergrund der Erzählung
- Weiße Gewalt...
- Schwarze Gewalt........
- Schlussbetrachtung..
- Literaturverzeichnis....
- Anhang.
- Inhaltsangabe.…………………………..
- Tödliche Gewalt in Die Verlobung in St. Domingo
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung von physischer Gewalt in Heinrich von Kleists Erzählung „Die Verlobung in St. Domingo“. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen schwarzer und weißer Gewaltanwendung herauszuarbeiten und den Zusammenhang zwischen der Ausübung physischer Gewalt und dem Legitimationsanspruch dafür zu erläutern. Die Rolle des Erzählers und die Frage, inwieweit dieser durch seine Erzählperspektive die Gewaltanwendung dramatisiert oder verherrlicht, soll ebenfalls beleuchtet werden.
- Die Darstellung von Gewalt in Kleists Werk
- Der historische Hintergrund der Erzählung und seine Bedeutung
- Die unterschiedlichen Formen von Gewalt in der Erzählung
- Die Rolle des Erzählers und seine Perspektive auf die Gewaltanwendung
- Die Legitimierung von Gewalt im Kontext der Haitianischen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 beleuchtet die Erzählung „Die Verlobung in St. Domingo“ und ihren historischen Kontext. Es wird der Entstehungsprozess der Erzählung, die Handlungszeit und die Thematik der Haitianischen Revolution betrachtet.
- Kapitel 2 untersucht die Darstellung von Gewalt in der Erzählung. Es werden die unterschiedlichen Formen von Gewalt, die Beweggründe für die Gewaltausübung und die Frage nach der Legitimierung von Gewalt diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Verlobung in St. Domingo, Heinrich von Kleist, Gewalt, Haitianische Revolution, Sklaverei, Rassismus, Erzählperspektive, Legitimierung.
- Arbeit zitieren
- Wiebke Brünger (Autor:in), 2022, Gewalt in Heinrich von Kleists "Die Verlobung in St. Domingo", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1275674