Arbeitslosigkeit in Deutschland

Arten, Ursachen, Folgen, Bekämpfungsmöglichkeiten


Hausarbeit, 2009

16 Seiten, Note: 2,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.0 Definition
1.1 Berechnung der Arbeitslosenquote
1.2 Entwicklung der Arbeitslosenquote
1.3 Der deutsche Arbeitsmarkt
1.3.1 Die Arbeitsmarktveränderung im Jahr 1990

2.0 Arten der Arbeitslosigkeit
2.1 Friktionelle Arbeitslosigkeit
2.2 Strukturelle Arbeitslosigkeit
2.2.1 Merkmal
2.2.2 Technologie
2.2.3 Institution
2.3 Saisonale Schwankung
2.4 Konjunkturelle Schwankung
2.5 Sockelarbeitslosigkeit

3.0 Ursachen der Arbeitslosigkeit
3.1 Arbeitsmarkt-Friktion
3.2 Strukturmangel
3.3 Merkmalsdiskrepanz
3.4 Konjunkturabschwung

4.0 Folgen der Arbeitslosigkeit
4.1 auf die Betriebswirtschaft
4.2 auf die Volkswirtschaft
4.3 Individuelle Folgen

5.0 Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
5.1 Neoklassischer Erklärungsansatz
5.2 Keynesianischer Erklärungsansatz
5.3 Die Phillipskurven

6.0 Literaturverzeichnis

6.1 Anzahl der Wörter und Zeichen

1.0 Definition

Arbeitslosigkeit bezeichnet den Zustand der beruflichen Beschäftigungslosigkeit arbeitsfä- higer und arbeitswilliger Personen. Diese ist gewissen Fluktuationen unterworfen. Es wird differenziert in friktioneller (Sucharbeitslosigkeit), witterungsbedingter bzw. saisonaler und konjunktureller Arbeitslosigkeit. Eine langfristige Arbeitslosigkeit ist wesentlich problemati- scher. Diese entsteht durch neue Technologien, Rationalisierungen und dadurch verur- sachten Arbeitsplatzabbau.1

1.1 Berechnung der Arbeitslosenquote

Die Höhe der Arbeitslosigkeit wird durch die Erstellung einer Arbeitslosenquote (Verhältnis der Arbeitslosen zur arbeitsfähigen Bevölkerung) ermittelt. Bis zu 3 % Arbeitslosigkeit wird als Vollbeschäftigung bewertet, einen Quote > 10 % bedeutet Massenarbeitslosigkeit. Weiterhin wird die Arbeitslosenquote in zwei verschiedene Bereiche unterteilt:

Arbeitslosenquote (1), bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen:2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Arbeitslosenquote (2), bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen:3

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Beziehung zwischen registrierten Arbeitslosen und Erwerbspersonen, ergibt die Arbeitslosenquote. „Arbeitslos sind nach dem Sozialgesetzbuch Personen, die vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, das 15 Wochenstunden und mehr umfasst, eine versicherungspflichtige Beschäftigung von mindestens 15

Wochenstunden suchen und dabei den Vermittlungsbemühungen der Agenturen für Arbeit bzw. der Träger der Grundsicherung zur Verfügung stehen und sich dort persönlich arbeitslos gemeldet haben.“4

Die Formel (1) enthält die abhängigen zivilen Erwerbsträger, Selbstständige und deren mitarbeitende Familienangehörigen. Die Formel (2) enthält nur die abhängigen zivilen Erwerbstätigen Das ist die Summe aus sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (einschl. Auszubildende), geringfügig Beschäftigten, Personen in Arbeitsgelegenheiten (Mehraufwandvariante), Beamten (ohne Soldaten) und Grenzpendlern.5

1.2 Entwicklung der Arbeitslosenquote

Da die Arbeitslosenquote sich laufend ändert, erstellt die Bundesagentur für Arbeit Statis- tiken. In der unten aufgeführten Statistik sehen wir, wie die Arbeitslosenquote stetig sinkt. Dieser Nachweis ist einmal in das gesamte Bundesgebiet und in West- und Ostdeutsch-

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen, Stand 17.11.20076

land unterteilt. Diese An- gaben werden auf der Abszisse dargestellt. Auf der Ordinate werden die Arbeitslosen in Millionen angegeben. Gleich zu erkennen ist, dass die Arbeitslosenquote stetig sinkt, jedoch in Ost- und Westdeutschland nicht den gleichen prozentua- len Abfall aufweist. Im Vergleich 11/2005 und 11/2006. In Westdeutschland sinkt die An- zahl der Arbeitslosen um 0,4 Mio. und in Ostdeutschland um 0,13 Mio. Im Vergleich 11/2006 und 11/2007. Die Anzahl der Arbeitslosen sinkt um 0,45 Mio. und in Ostdeutsch- land um 0,17 Mio. Der prozentuale der Anzahl der Arbeitslosen verändert sich auch stetig.

In 11/2005 beträgt der Anteil in Westdeutschland 68 % und in Ostdeutschland 32 %. In 11/2006 beträgt der Anteil in Westdeutschland 67 % und in Ostdeutschland 33 %. In 11/2007 beträgt der Anteil in Westdeutschland 66 % und in Ostdeutschland 34 %. Der Anteil der Arbeitslosen weist also eine leichte Verschiebung in die Ostländer auf.

Die nächste Abbildung zeigt eine Verteilung der Anzahl der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Leider ist diese Grafik nicht aktuell, sondern aus dem Jahr Juni 1997. Hier ist leicht zu erkennen, dass das „Bal- lungsgebiet der Arbeitslosig- keit“ Ostdeutschland ist. Das nächst stärkere Gebiet befin- det sich in der Mitte von Deutschland gefolgt von Nordrhein-Westfalen, wo hauptsächlich das Ruhrgebiet hervorsticht. In Baden- Württemberg ist eine geringe- re Anzahl von Arbeitslosen vorzufinden. Der Extreme Vergleich zu den Ostländern ist das Bundesland Bayern. Dort herrscht im Vergleich zu den restlichen Teilen Deutsch- lands kaum Arbeitslosigkeit. Auf diesem Bild ist mit Schre- cken zu erkennen, dass die Arbeitslosigkeit in Ostdeutsch- land, im Vergleich mit dem Rest von Deutschland, extrem hoch ist, und auch das Ruhrgebiet immer noch ein „Ballungsgebiet der Arbeitslosigkeit“ ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Deutschland: Arbeitslosigkeit, Stand Juni 1997

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

8 Abb. 3: Entwicklung von Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit, Stand 2008

1.3 Der Deutsche Arbeitsmarkt

Die Bundesagentur für Arbeit ist, wie auch der Bund und die Länder, für den Arbeitsmarkt verantwortlich. Die Städte und Gemeinden haben die Betreuung und Vermittlung von Ar- beitslosen bzw. Hartz IV Empfängern übernommen, um in jeder Stadt kompetent und wirksam einzugreifen. In Deutschland ist inzwischen ein Trend ersichtlich, dass sich die Reformen (Agenda 2010) langsam, aber stetig manifestieren. Die Arbeitsmarkt Daten für den Januar 2007 machen diese Entwicklung deutlich. Die Wirtschaftsprognose (BIP - Brut- to-Inlands-Produkt) für das Jahr 2006 wurden auf 2,5 % modifiziert die voraussichtliche Entwicklung für 2007 auf 1,9 % und die langfristige Prog- nose für 2008 auf 2,5 Pro- zent. Wenn wir uns nun das Jahr 2008 genauer anschau- en und feststellen, dass kei- ner mehr von einer positiven Entwicklung spricht, sondern nur noch das Wort Rezession fällt, macht man immer wieder aufmerksam auf theoreti- schen Konjunkturverlauf. Kon- junktur bedeutet nicht immer nur en sich auf dem Aufschwung auszuruhen, sondern auch mit einer Rezession oder Dep- ression zu rechnen. Dazu gibt es verschiedene Gründe. Das Deutschland der allgemeinen europäischen Entwicklung hinterher eilt, wurde u. a. durch die deutsche Wiedervereini- gung mit verursacht und die damit verspätet einhergehenden Maßnahmen am deutschen Arbeitsmarkt. Moderate Lohnabschlüsse, Modernisierungen in der Wirtschaft, eine Rück- besinnung auf unsere Stärken, wie bspw. der Maschinenbau führten zu einer überragen- den Außenhandelsbilanz. Wenn die Binnenkonjunktur trotz Erhöhung der MwSt. weiter anzieht und die deutsche Bilanz im internationalen Handel weiterhin auf hohem Niveau- bleibt, wird die beginnende Nachfrage des Arbeitsmarktes nach Fachkräften in die allgemeine Schul- und Bildungspolitik. 9 Hier ist nicht nur der Gesetzgeber gefordert, sondern die Wirtschaftsunternehmen müssen aus Wettbewerbsgründen ein ständiges Ausbildungs- und Fortbildungsprogramm, auch im Akademiker-Bereich voranbringen. Dies ist erforderlich, unter Berücksichtigung der fortschreitenden Globalisierung und der sich damit bietenden Chancen.10

1.3.1 Die Arbeitsmarktveränderung im Jahr 1990

Durch die Wiedervereinigung der beiden Deutschen Staat im Jahre 1990 brachte nicht nur enorme Aufwendungen und Belastungen, dessen volles Ausmaß bis dato nicht bekannt war, mit sich, sondern auch noch eine auffallende Auswirkung auf die Arbeitslosenquote. In den ehemaligen Ostländern ist die Wirtschaft vollständig zusammengebrochen. Die Schwierigkeiten der ostdeutschen Betriebe entstanden durch fehlenden Investitionsmöglichkeiten, die unzeitgemäße Technik und personalintensive Produktion. Durch die Wieder- vereinigung vor 19 Jahren kam der technische Fortschritt der Bundesrepublik Deutsch- land in den Osten. Die Folge war eine hohe Entlassungsra- te der Arbeitskräfte. Die Be- lastung der Sozial-, Kranken-, Renten- und auch der Arbeits- 11 Abb. 4: Zahl der Arbeitslosen von 1950 -2005, Stand 2005 losenkassen stiegen überdi- mensional an. Auch diese Fol- ge resultiert aus den neuen Technologien. Ein weiterer Aspekt ist noch die Investition in die Infrastruktur der neuen Länder. Der Osten musste komplett rehabilitiert, modernisiert, unterstützt und aufgefangen werden. Als Schaubild hier die Abbildung 4, in welcher der Anstieg der Arbeitslosen ab dem Jahr 1990 gut zu erkennen ist.12

[...]


1 Vgl. http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000000/html/start/arbeitslosenquote.shtml

2 Zitat: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000000/html/start/arbeitslosenquote.shtml

3 Zitat: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000000/html/start/arbeitslosenquote.shtml

4 Zitat: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000000/html/start/arbeitslosenquote.shtml

5 Vgl. http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000000/html/start/arbeitslosenquote.shtml

6 Abb.1: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2007/11/Bilder/grafik-arbeitsmarkt,property=poster.gif

7 Abb.2 http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ArbeitslosigkeitInDeutschland1997.png

9 Abb. 3: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Statistiken/Arbeitsmarkt/Arbeitsmarkt.psml

10 Vgl.: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/

11 Abb. 4: http://www.bmas.bund.de/BMAS/Redaktion/Pdf/StatistischesTaschenbuch-2005-861,property=pdf,bereich=bmas,sprache.pdf

12 Vgl.: http://bmas.bund.de

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Arbeitslosigkeit in Deutschland
Untertitel
Arten, Ursachen, Folgen, Bekämpfungsmöglichkeiten
Hochschule
Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Oberhausen und Mülheim an der Ruhr e.V.
Note
2,5
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V127569
ISBN (eBook)
9783640340200
Dateigröße
3360 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Arbeitslosigkeit, Deutschland, Arten, Ursachen, Folgen, Bekämpfungsmöglichkeiten
Arbeit zitieren
Andrea Kansy (Autor:in), 2009, Arbeitslosigkeit in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127569

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