Die politische Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts bietet mit modernen Soziologen wie Max Weber erkenntnisreiche Analyseinstrumente zur Untersuchung von Herrschaftsstrukturen. Die Demokratisierung von Teilen Europas nach dem ersten Weltkrieg löste neue politische Theorien über die Legitimität von Herrschaft aus. In seinem Werk "Wirtschaft und Gesellschaft" stellt Weber dazu drei legitime Formen der Herrschaft vor: die legale, die traditionale und die charismatische Herrschaft. Im Hinblick auf die daraus folgende Annahme, Elemente der charismatischen und traditionalen Herrschaft seien in heutigen Staaten nicht mehr existent, stellt sich folgende Frage: Inwiefern ist Max Webers Herrschaftstypologie als Analyseinstrument für moderne Staaten mit Blick auf die scheinbar sinkende Bedeutsamkeit von Tradition und Charisma in der Politik weiterhin aktuell?
Zur Beantwortung dieser Frage wird im ersten Teil dieser Arbeit Max Webers Herrschaftstypologie sowie der dafür grundlegende Begriff des Idealtypus erklärt. Im anschließenden Hauptteil wird analysiert, inwiefern Webers Ansicht zur Relevanz von Tradition und Charisma bei der Herrschaftssoziologie weiterhin aktuell ist. Deren Bedeutung wird anhand der USA und dem Iran exemplarisch erläutert. Um den Vorwurf, Webers Herrschaftstypologie sei veraltet und unbrauchbar, zu entkräften, wird seine Theorie dann mit moderneren Analyseinstrumenten zum Staat verglichen. Abschließend wird die Gültigkeit von Webers Schema im Hinblick auf Deutschland beleuchtet. Kern dieser Arbeit soll also sein, die bis heute geltende Relevanz eines über 100 Jahre alten Analyseinstruments zu Herrschaftsstrukturen zu belegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Max Weber: Überblick
- 2.1 Der Idealtypus
- 2.2 Weber zu Macht und Herrschaft
- 2.3 Webers Herrschaftstypologie
- 3. Webers Herrschaftstypologie - weiterhin aktuell
- 3.1 Charisma als bedeutender Faktor aktueller Politik: Die USA
- 3.2 Tradition als bedeutender Faktor aktueller Politik: Der Iran
- 4. Webers Herrschaftstypologie - Vorteile gegenüber der kanonischen Staatsanalyse
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Aktualität von Max Webers Herrschaftstypologie im Hinblick auf die scheinbar sinkende Bedeutung von Tradition und Charisma in der Politik moderner Staaten. Sie beleuchtet Webers Theorie der Herrschaft, insbesondere die drei Idealtypen der Herrschaft: die legale, die traditionelle und die charismatische Herrschaft. Die Arbeit analysiert, inwiefern Webers Herrschaftstypologie weiterhin ein relevantes Instrument für die Analyse moderner Staaten ist, und beleuchtet die Bedeutung von Tradition und Charisma in aktuellen politischen Kontexten.
- Max Webers Herrschaftstypologie und der Begriff des Idealtypus
- Die Relevanz von Tradition und Charisma in modernen Staaten
- Exemplarische Analyse der USA und des Iran
- Vergleich von Webers Herrschaftstypologie mit modernen Staatsanalysen
- Die Gültigkeit von Webers Schema im Hinblick auf Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und verdeutlicht die Bedeutung von Max Webers Herrschaftssoziologie in der heutigen Zeit.
- Kapitel 2: Max Weber: Überblick Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Max Webers Leben und Werk, mit besonderem Fokus auf seinen Beitrag zur Herrschaftssoziologie. Es erklärt den Begriff des Idealtypus und zeigt Webers Unterscheidung zwischen Macht und Herrschaft auf.
- Kapitel 3: Webers Herrschaftstypologie - weiterhin aktuell Dieses Kapitel analysiert, inwiefern Webers Herrschaftstypologie ein relevantes Instrument für die Analyse moderner Staaten ist. Es beleuchtet die Bedeutung von Tradition und Charisma anhand der USA und des Iran.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Herrschaft, Legitimität, Idealtypus, Tradition, Charisma, Moderne, Politik, Staat, Analyse, USA, Iran, Weber.
- Arbeit zitieren
- Niklas Waerder (Autor:in), 2020, Die Aktualität von Max Webers Herrschaftstypologie hinsichtlich der Relevanz von Tradition und Charisma in der Herrschaftslegitimation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1276166