„Bei Konzernen, wie Daimler-Chrysler, Degussa oder Eon, die nach US-GAAP
bilanzieren und auch relativ hohe Goodwillposten in der Bilanz haben, fallen
künftig Aufwendungen in Milliardenhöhe weg - was unter dem Strich den
Gewinn explodieren lässt. Unternehmen, deren Rechnungslegung sich an HGB
oder IAS ausrichtet, drohen beim Gewinnausweis durch die neue Regel
dagegen in Wettbewerbsnachteil zu geraten.“1
Es wird im Detail der Frage nachzugehen sein, welche Richtlinien für die
Bilanzierung von Geschäfts- und Firmenwert im Rahmen der United States –
Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) einschlägig sind und wie
die aktuellen Änderungen die Rechnungslegung der Unternehmen im
Allgemeinen und der deutschen Unternehmen im Speziellen beeinflussen.2
Der Firmenwert rückt zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses der
Adressaten externer Rechnungslegung.3 Dabei ist zwischen der allgemeinbetriebswirtschaftlichen
Definition und dem Firmenwert aus der Perspektive der
Rechnungslegung zu unterscheiden. Unter ersterer Darstellung wird,
vereinfacht ausgedrückt, der Wertzuschlag für den Ertragswert des
Unternehmens „als Ganzes“ gegenüber dem Zeitwert seiner Bestandteile
verstanden.4 Bei der zweiten Perspektive wird von einer Residualgröße des
Akquisitionspreises ausgegangen, die nach Verrechnung der
Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten verbleibt.5 Im Folgenden soll
von der Perspektive der Rechnungslegung ausgegangen werden. Dabei muss
eine weitere grundlegende Grenzlinie zwischen dem selbsterstellten bzw.
originären Firmenwert und dem erworbenen bzw. derivativen Firmenwert
gezogen werden, da abhängig davon die bilanzielle Behandlung erheblich
differiert. [...]
1 Lückmann, R., Handelsblatt, Nr. 224 vom 20.11.2001, S. 16
2 vgl. Pellens, B. / Sellhorn, T., Der Betrieb, 2001, S. 715 zur Darstellung der Projektentwicklung
3 vgl. Lachnit, L. / Ammann, H., u.a., Die Wirtschaftsprüfung; 1999; S. 677 ff
4 vgl. Sellmann, T., Der Betrieb, 2000, S. 885
5 vgl. u.a. Ballwieser, W. in: Busse von Colbe, W. / Pellens, B. (Hrsg.); Lexikon des Rechnungswesens, 4. Auflage,
München, 1998, S. 283
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Firmenwert
- US-GAAP
- Entstehung des Firmenwertes nach US-GAAP
- Relevante Vorschriften der US-GAAP
- SFAS 141 – „Business Combinations"
- Intangible Assets
- Goodwill
- SFAS 142 -,,Goodwill and other intangible assets"
- Reporting Units
- Zuordnung der Vermögensgegenstände
- Impairment Test
- Sachliche Durchführung
- Zeitliche Durchführung
- Abbildung im Jahresabschluss
- Übergangsvorschriften
- Reporting Units
- SFAS 141 – „Business Combinations"
- Anwendbarkeit bei deutschen Unternehmen
- Befreiender Konzernabschluss
- Übereinstimmung mit nationalem Recht
- Kritische Würdigung der Änderungen
- Allgemeine Auswirkungen
- Relevanz für deutsche Unternehmen
- Entwicklungstendenzen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der bilanzellen Behandlung eines Geschäfts- oder Firmenwerts nach US-GAAP. Ziel ist es, die Entstehung und Bewertung von Goodwill sowie die relevanten Vorschriften der US-GAAP im Detail zu analysieren. Dabei werden auch die Auswirkungen auf deutsche Unternehmen und die Entwicklungstendenzen im Bereich der Bilanzierung von Firmenwerten beleuchtet.
- Entstehung und Bewertung von Firmenwerten nach US-GAAP
- Relevante Vorschriften der US-GAAP, insbesondere SFAS 141 und SFAS 142
- Anwendbarkeit der US-GAAP-Vorschriften für deutsche Unternehmen
- Kritische Würdigung der Änderungen im Bereich der Firmenwertbilanzierung
- Entwicklungstendenzen im Bereich der Bilanzierung von Firmenwerten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz des Firmenwerts für die Unternehmenspraxis. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe Firmenwert und US-GAAP definiert. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Entstehung des Firmenwertes nach US-GAAP. Das vierte Kapitel analysiert die relevanten Vorschriften der US-GAAP, insbesondere SFAS 141 und SFAS 142. Dabei werden die verschiedenen Aspekte der Bewertung und Bilanzierung von Goodwill und anderen immateriellen Vermögenswerten behandelt. Kapitel 5 betrachtet die Anwendbarkeit der US-GAAP-Vorschriften für deutsche Unternehmen und beleuchtet die Möglichkeiten eines befreienden Konzernabschlusses sowie die Übereinstimmung mit nationalem Recht. In Kapitel 6 werden die Auswirkungen der Änderungen im Bereich der Firmenwertbilanzierung kritisch gewürdigt. Das Kapitel behandelt die allgemeinen Auswirkungen sowie die Relevanz für deutsche Unternehmen. Das siebte Kapitel beschäftigt sich mit den Entwicklungstendenzen im Bereich der Bilanzierung von Firmenwerten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen Firmenwert, US-GAAP, SFAS 141, SFAS 142, Impairment Test, Reporting Units, Goodwill, Intangible Assets, Bilanzierung, Bewertung, Anwendbarkeit, deutsche Unternehmen, Konzernabschluss, Übereinstimmung mit nationalem Recht, kritische Würdigung, Entwicklungstendenzen.
- Arbeit zitieren
- Dirk Dillinger (Autor:in), 2003, Die bilanzielle Behandlung eines Geschäfts- oder Firmenwerts nach US-GAAP, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12763