Trotzt wirtschaftlicher Schwierigkeiten befindet sich die deutsche Tourismusindustrie nach wie vor im Aufwind. Laut ADAC gaben die Deutschen im Jahr 2006 circa 51 Mrd. € für ihren Urlaub aus. Statistiken aus dem Reise Monitor 2007 belegen diese Entwicklung, denn aktuell interessieren sich 39 % der Deutschen für Informationen über Reisen und Urlaubsziele. Damit liegt das Interesse deutlich über dem für Mode, Autos, Gesundheitsprodukte, Altersvorsorge oder technische Geräte. Zudem sind der Anteil der deutschen Urlaubsreisenden 2007 auf 65,1 % und die Ausgaben für Auslandsreisen um 4,4 % gestiegen (vgl. 2.4). Für die kommenden Jahre prognostizieren Experten nochmals einen deutlichen Anstieg der Urlaubsausgaben. Des Weiteren planen 77,9 % der Deutschen mit großer Sicherheit nächstes Jahr einen Urlaub, so dass sich der aufsteigende Trend auch zukünftig fortsetzt. Über Einzelheiten der individuellen Urlaubsvorlieben lassen sich für die Zukunft sicherlich keine definitiven Aussagen treffen, jedoch befindet sich die junge Branche des Sporttourismus aktuell auf dem Vormarsch. Bezieht man passive Sporttouristen wie beispielsweise die Zuschauer eines Fußballspiels oder anderen Sportevents in den Bereich des Sporttourismus mit ein, so lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit ein bedeutendes Wachstum in diesem Segment voraussagen. Am Beispiel der FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, deren wirtschaftliche und touristische Auswirkungen uns nachwievor positiv beeinflussen, lässt sich die enorme Bedeutung, die Sport für den Tourismus einnehmen kann, repräsentativ ablesen (vgl. 2.4).
Zudem machen viele Menschen ihre Urlaubsentscheidung auch von den sportlichen Begebenheiten der in Betracht kommenden Destination abhängig. Gerade die Beliebtheit des Fahrradtourismus befindet sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Beinahe 45% aller Deutschen geben in einer Untersuchung des deutschen Tourismusverbandes an, ihr Fahrrad im Urlaub nutzen zu wollen. Aber auch das Wandern und vor allem das Klettern erfreuen sich nach allerneusten Untersuchungen zunehmender Beliebtheit, was nicht zuletzt auch auf das Bedürfnis zurückzuführen ist, einen Ausgleich für die zunehmende Verstädterung der Gesellschaft und den häufig am Schreibtisch sitzend verbrachten Berufsalltag zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des Sporttourismus
- Historische Verknüpfung von Sport und Tourismus
- Definition Sport und Tourismus
- System des Sporttourismus
- Aktuelle Tourismustrends und Sport als Wirtschaftsfaktor
- Sporttouristische Angebote
- Sporttouristischer Wettbewerbskatalog: Radsport und Wandern
- Sportliches Freizeitangebot Willingens
- Spitzensport als Tourismus- und Imagefaktor
- Sportevents als passive Seite des Sporttourismus
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema „Sport als Wettbewerbsvorteil in touristischen Destinationen“ am Beispiel von Willingen im Hochsauerland. Ziel ist es, die Bedeutung von Sportangeboten für die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit einer Destination zu analysieren und aufzuzeigen, wie Sporttourismus zur Steigerung der touristischen Wertschöpfung beitragen kann.
- Historische Entwicklung des Sporttourismus
- Definition und Systematik des Sporttourismus
- Sporttouristische Angebote und deren Bedeutung für die Destination
- Spitzensport als Imagefaktor und touristische Anziehungskraft
- Sportevents als Bestandteil des Sporttourismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Sporttourismus ein und beleuchtet die aktuelle Entwicklung der deutschen Tourismusindustrie. Dabei wird die wachsende Bedeutung des Sporttourismus im Kontext der allgemeinen Urlaubsvorlieben und der steigenden Nachfrage nach aktiven Freizeitaktivitäten im Urlaub hervorgehoben. Die Arbeit fokussiert sich auf die Frage, welche spezifischen Vorteile eine Destination durch ihre angebotenen Sportmöglichkeiten gewinnen kann.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Sporttourismus. Es werden die historischen Verknüpfungen von Sport und Tourismus beleuchtet, die Definition von Sport und Tourismus erläutert und das System des Sporttourismus dargestellt. Zudem werden aktuelle Tourismustrends und die Bedeutung des Sports als Wirtschaftsfaktor beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich den sporttouristischen Angeboten. Es wird ein Wettbewerbskatalog für Radsport und Wandern erstellt, der die verschiedenen Sportangebote analysiert und deren Werbeattraktivität bezüglich des touristischen Aufenthalts aufzeigt. Anschließend wird das sportliche Freizeitangebot Willingens vorgestellt und die Bedeutung des Spitzensportes als Tourismus- und Imagefaktor beleuchtet. Abschließend werden Sportevents als passive Seite des Sporttourismus betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sporttourismus, Tourismus, Destination, Wettbewerbsvorteil, Willingen, Hochsauerland, Radsport, Wandern, Spitzensport, Sportevents, Freizeitangebot, Imagefaktor, Wertschöpfung.
- Arbeit zitieren
- Bastian Herrlich (Autor:in), 2007, Sport als Wettbewerbsvorteil in touristischen Destinationen anhand des Beispiels Willingen im Hochsauerland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127672