Die Bachelorthesis befasst sich mit der Exploration nach intra- und interpersonalen Bedingungsfaktoren in der Ausübung und Akzeptanz von jenen Handlungen in und durch Organisationen des Sozialwesens und ihrer Mitglieder, welche gemeinhin als ethisch inkorrekt deklariert werden. Mittels theoriegeleitetem, qualitativem Analyseverfahren werden elementare Faktoren reziproker Dynamiken aufgezeigt, die unethisches Verhalten, welche sich hier auf den Betrug konzentrieren, von Akteuren der Sozialen Arbeit in ihrem Arbeitsumfeld befördern. Als autoritativ expositorische Komponente für abweichendes Handeln von Subjekten fungiert in dieser Arbeit die Ökonomisierung des Sozialen mit ihrem tiefgreifenden Strukturwandel. Es wird somit parallel die Frage eröffnet, ob die Ökonomisierung als Variable für unethische Praktiken in sozialen Institutionen Relevanz besitzt. Die Bachelorthesis bedient sich innerhalb ihrer methodischen Analyse eines Mixed-Methods-Ansatzes, also einer qualitativ-quantitativen Vorgehensweise.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Thematische Relevanz, Ziele und Grenzen der Arbeit
- 1.1 Betrugshandlungen im Sozialwesen?
- 1.2 Die Ökonomisierung des Sozialen
- 1.3 Ziele und Grenzen der Thesis
- 1.4 Forschungsgegenstand
- 1.4.1 Forschungsfragen
- 1.4.2 Forschungsfeld
- 1.4.3 Forschungsdesgin
- Hauptteil
- 2. Definitionen und Restriktionen
- 2.1 Divergenz von unethischem Verhalten und Devianz
- 2.2 Moral
- 2.3 Rechtliche Verortung von Betrugshandlungen
- 3. Hell- und Dunkelfeld von Betrugshandlungen
- 3.1 Datenlagen von Betrugshandlungen der Sozialen Arbeit und des Gesundheitswesen
- 3.2 Das Hellfeld von Betrug am Beispiel Wirtschaft
- 3.4 Das Dunkelfeld
- 4. Theoretischer Bezugsrahmen
- 4.1. Die Grundmauern der Anomietheorie
- 4.1.1 Mertons sozial-strukturelle Anomietheorie
- 4.2 Die Architektur der „Institutionellen Anomietheorie“
- 4.3 Anomie im beruflich-organisationalen Kontext
- 4.4 Kritische Würdigung der Institutionellen Anomietheori
- 4.5 Die Kernelemente der „Situational Action Theory“
- 4.5.1 Der Perception-Choice-Prozess
- 4.5.2 Die Funktion von Kontrolle bei deliberatem und habituellen Verhalten
- 4.6 Kritische Würdigung der „Situational Action Theory“
- 5. Forschungshypothesen und Spezifizierung der Forschungsfragen auf Grundlage der Theorien
- 6. Methodisches Vorgehen
- 6.1 Datenerhebung
- 6.1.1 Quantitativer Part des Fragebogens inklusive seiner Auswertung
- 6.1.2 Qualitativer Part des Fragebogens inklusive seiner Auswertung
- Schlussteil
- 7. Diskussion und Interpretation der Ergebnisse
- 7.1 Quantitative Ergebnisse des anomischen Ausmaß von Mitarbeitern durch die Ökonomisierung des Sozialen
- 7.2 Fazit der quantitativen Ergebnisse
- 7.3 Qualitative Ergebnisse zu den personalen und organisationalen Bedingungsfaktoren von Mitarbeiterdevianz
- 7.3.1 Moralisches Selbst
- 7.3.2 Moralische Umwelt
- 7.4 Fazit der quantitativen Ergebnisse
- 8. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit erforscht die Bedingungsfaktoren für unethisches Verhalten, insbesondere Betrug, in Organisationen der Sozialen Arbeit. Sie untersucht die Rolle der Ökonomisierung des Sozialen als Triebkraft für abweichendes Verhalten und nutzt die Anomietheorie und die Situational Action Theory als theoretische Rahmenwerke für die Analyse. Ziel der Arbeit ist es, ein tiefes Verständnis für die Mechanismen zu gewinnen, die zu unethischem Verhalten in diesem Kontext führen.
- Die Ökonomisierung des Sozialen und ihre Auswirkungen auf die Moral und das Handeln von Akteuren in der Sozialen Arbeit
- Die Relevanz von Anomietheorien zur Erklärung von Betrug und abweichendem Verhalten im Sozialwesen
- Die Anwendung der Situational Action Theory zur Analyse von Entscheidungen und Handlungsweisen von Akteuren in konkreten Situationen
- Die Identifizierung von personalen und organisationalen Faktoren, die zu Betrug in der Sozialen Arbeit beitragen
- Die Bedeutung von moralischem Selbst und moralischer Umwelt für das Verhalten von Akteuren in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema Betrug in und durch Organisationen der Sozialen Arbeit vor und beleuchtet dessen Relevanz im Kontext der Ökonomisierung des Sozialen. Sie skizziert die Ziele und Grenzen der Arbeit sowie den Forschungsgegenstand und die Forschungsfragen.
- Kapitel 1: Thematische Relevanz, Ziele und Grenzen der Arbeit: Dieses Kapitel erläutert die Relevanz des Themas Betrug im Sozialwesen im Vergleich zur Wirtschaft und dem Gesundheitswesen. Es analysiert die Ökonomisierung des Sozialen und deren Auswirkungen auf die Moral und das Handeln von Akteuren in der Sozialen Arbeit. Die Ziele und Grenzen der Bachelorarbeit sowie der Forschungsgegenstand werden detailliert dargelegt.
- Kapitel 2: Definitionen und Restriktionen: Dieses Kapitel definiert die Begriffe "unethisches Verhalten" und "Devianz" und setzt sie in Relation zueinander. Es beleuchtet die Rolle von Moral im Kontext von Betrug und geht auf die rechtliche Verortung von Betrugshandlungen ein.
- Kapitel 3: Hell- und Dunkelfeld von Betrugshandlungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Datenlage von Betrugshandlungen in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen sowie in der Wirtschaft. Es analysiert das Hellfeld und das Dunkelfeld von Betrug und skizziert die Herausforderungen der Datenbeschaffung.
- Kapitel 4: Theoretischer Bezugsrahmen: Dieses Kapitel stellt die Anomietheorie und die Situational Action Theory als theoretische Rahmenwerke für die Analyse von Betrug im Sozialwesen vor. Es analysiert die Kernelemente der Theorien und ihre Anwendbarkeit auf den Forschungsgegenstand.
- Kapitel 5: Forschungshypothesen und Spezifizierung der Forschungsfragen auf Grundlage der Theorien: Dieses Kapitel spezifiziert die Forschungsfragen anhand der theoretischen Rahmenwerke und formuliert die zentralen Forschungshypothesen der Arbeit.
- Kapitel 6: Methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es stellt die Datenerhebungsmethoden, die qualitative und quantitative Auswertung der Daten sowie die Operationalisierung der Konzepte vor.
- Kapitel 7: Diskussion und Interpretation der Ergebnisse: Dieses Kapitel diskutiert die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Analyse. Es analysiert die Ergebnisse im Hinblick auf die Ökonomisierung des Sozialen, die Anomietheorie und die Situational Action Theory sowie die personalen und organisationalen Bedingungsfaktoren von Betrug in der Sozialen Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Betrug, Ökonomisierung des Sozialen, Anomietheorie, Situational Action Theory, abweichendes Verhalten, Moral, ethisches Verhalten, Sozialwesen, Organisationen der Sozialen Arbeit, Mitarbeiterdevianz, personalen und organisationalen Bedingungsfaktoren, sowie qualitativer und quantitativer Forschung.
- Arbeit zitieren
- Meike Fechner (Autor:in), 2014, Betrug in und durch Organisationen der Sozialen Arbeit. Analyse abweichenden Verhaltens auf Grundlage von Anomietheorie und Situational Action Theory, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1278096