Der Roman "La Peau de chagrin" von Honoré de Balzac wurde in 1831 geschrieben und ist seinem größten Werk, "La Comédie humaine", unter der Sammlung von Romanen mit den Titel "Études philosophiques" zugeordnet. Dieser wird in drei Teile „Der Talisman“, „Die Frau ohne Herz“ und „Die Agonie“ aufgeteilt. Die Geschichte erzählt von einem jungen Mann namens Raphaël de Valentin, der kurz davor ist, sein verzweifeltes und hoffnungsloses Leben zu beenden. Die Handlung spielt im Jahre 1829 in Paris, wo die Hauptfigur an einem Morgen sein letztes Geld im Palais Royal verspielt und daraufhin in der Seine Selbstmord begehen möchte. Da Raphaël aber lieber unter dem Verschluss der Nacht ertrinken möchte, verschiebt er sein Vorhaben um einige Stunden und entdeckt zufällig ein Antiquitätengeschäft. Dort wird ihm von dem alten Besitzer des Ladens das Chagrinleder vorgestellt, was alle Wünsche Raphaëls erfüllen solle. Jedoch gleichzeitig wird mit jedem Wunsch das Leben des Besitzers verkürzt. Die Pflanzenwelt ist ein wiederkehrendes Thema im Roman, begleitet von etlichen Vergleichen der Hauptfiguren oder des Talismans mit Blumen und ausführlichen Beschreibungen der Landschaft oder des Gewächshauses. Es ist nicht ohne Grund, dass Balzac in La Peau de chagrin die Symbolik der Natur und ihrer Lebenskraft verwendet. Zudem lässt sich sagen, dass der Autor sich in seinem Werk auf die philosophischen und physiologischen Theorien beruht. Die Vermutung liegt daran, dass die Vergleiche mit der Naturwelt gezielt gewählt wurden um einen engen Zusammenhang mit der Physiologie und der damit verbundenen Theorie der vitalistischen Energetik darzustellen, die den Autor während seines Lebens sehr beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pflanzenvergleiche im Roman
- Raphaëls Wunsch nach Vegetation
- Pauline als „La Femme fleur”
- Der Talisman als eine Pflanze
- Analyse der Referenzen aus der Naturwelt
- Aspekt des Vitalismus
- Aspekt der Dualität
- Realität und die Traumwelt
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung der Pflanzenwelt in Honoré de Balzacs Roman La Peau de chagrin. Sie analysiert die Verwendung von Pflanzenvergleichen und -metaphern, um das Verhältnis von Mensch und Natur, das Konzept der Lebenskraft und die gesellschaftliche Kritik im Roman aufzuzeigen.
- Das Verlangen nach einem vegetativen Leben als Ausdruck von Raphaëls Desillusionierung
- Die Ambivalenz der Natur als Quelle von Leben und Tod
- Die Verknüpfung von Vitalität und Vergänglichkeit im Zusammenhang mit dem Chagrinleder
- Die Rolle der Pflanzenwelt in der Darstellung der gesellschaftlichen Verhältnisse
- Die physiologische und philosophische Dimension der Pflanzenmetaphorik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert den Kontext des Romans und stellt die zentrale Figur Raphaël de Valentin sowie das magische Chagrinleder vor, das seine Wünsche erfüllt, aber gleichzeitig sein Leben verkürzt. Das erste Kapitel untersucht Raphaëls Wunsch nach einem vegetativen Leben und die Gründe für diese Sehnsucht nach einem unbewussten Zustand. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Darstellung von Pauline als "La Femme fleur" und analysiert ihre Bedeutung als Lebenskraft und zugleich Quelle der Verzweiflung für Raphaël. Das dritte Kapitel widmet sich dem Talisman und seinem Vergleich mit einer Wasserpflanze, die die zerstörerische Kraft des Leders symbolisiert.
Das vierte Kapitel geht auf die Analyse der Referenzen aus der Naturwelt ein, wobei insbesondere der Aspekt des Vitalismus und seine Dualität betrachtet werden. Weiterhin wird die Interaktion von Realität und Traumwelt im Roman im Kontext der Pflanzenwelt untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind La Peau de chagrin, Honoré de Balzac, Pflanzenwelt, Lebenskraft, Vitalismus, Dualität, gesellschaftliche Kritik, Physiologie, Materialismus, Traumwelt, Realität.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2019, Analyse der Pflanzenwelt in "La Peau de chagrin" von Honoré de Balzac, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1278195