Diese Arbeit wird sich mit dem mittelalterlichen Werk „Mauricius von Craûn“ beschäftigen und dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem von Mauricius gebauten Turnierschiff, welches die Besonderheit hat, das es nicht im Wasser, sondern auf Land fährt und so größte Aufmerksamkeit und Bewunderung erregt. Bei genauerer Betrachtung wirft es einige Fragen auf, von denen hier versucht werden soll einige zu beantworten. Beispielsweise soll geklärt werden, warum oder zu welchem Zweck Mauricius überhaupt solch ein verwunderliches Schiff baut, um auf die Burg der Gräfin zu gelangen. Baut er es zur reinen Selbstinszenierung oder um seine Macht zu demonstrieren?
Das Schiff hat zudem vermeintliche Vorlagen, die hier genauer betrachtet und verglichen werden, um es sowohl zeitlich als auch räumlich besser einordnen zu können und eine Vorstellung davon zu bekommen, warum der Autor vielleicht gerade das Schiff als ein Hauptsubjekt in dem Werk zu wählen. Viele Parallelen zeigen sich vor allem bei einem Vergleich mit den Kölner Wunderschiffen, die z Ehren Isabellas von England auf ihre „Landfahrt“ geschickt wurden (vgl. Fischer, 2006). Diese Wunderschiffe könnten ein Hinweis darauf sein, dass Mauricius das Schiff baut, um der Gräfin von Beamunt besonders zu gefallen und seinen Minnedienst perfekt zu meistern. Hier kann man sich im Hinblick auf den Minnedienst fragen, warum Mauricius das Schiff baut. Baut er es, um zu gefallen oder nur um Aufmerksamkeit zu erregen?
Ebenso soll versucht werden, anhand der vom Autor beschriebenen Schiffsbautechnik im Vergleich mit dem damaligen Fortschritt und der Entwicklung im Schiffbau ein Datierungsversuch unternommen zu werden oder das Werk zumindest zeitlich einzugrenzen, indem vergleichend vorgegangen werden soll.
Doch zuerst soll kurz die Thematik skizziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Zur Thematik im Mauricius von Craûn
- Inhaltsdarstellung des Buches
- Das Schiff im Mauricius von Craûn
- Darstellung des Schiffes
- Vergleichsobjekte und mögliche Vorlagen
- Der Carroccio Wagen
- Die Kölner Wunderschiffe
- Versuche einer Datierung anhand der Schiffsbautechnik
- Funktionen des Schiffes
- Die Funktion im Hinblick auf das Turnier
- Die Funktion im Hinblick auf den Minnedienst
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das mittelalterliche Werk „Mauricius von Craûn“ mit dem Fokus auf das von Mauricius gebaute Turnierschiff. Ziel ist es, die Besonderheiten des Schiffes, seine Funktion im Kontext des Minnedienstes und seine möglichen Vorlagen zu untersuchen. Dabei werden Fragen nach der Motivation des Bauwerks, seiner Bedeutung für die Selbstinszenierung des Protagonisten und seinen Verbindungen zu historischen Vergleichsobjekten wie den Kölner Wunderschiffen beleuchtet.
- Die Darstellung des Turnierschiffes im „Mauricius von Craûn“
- Die Funktion des Schiffes im Kontext des Minnedienstes
- Mögliche Vorlagen und Vergleichsobjekte, insbesondere die Kölner Wunderschiffe
- Versuche einer Datierung anhand der Schiffsbautechnik
- Die Bedeutung des Schiffes für die Selbstinszenierung des Protagonisten
Zusammenfassung der Kapitel
Der Prolog führt in die Thematik des Turnierschiffes im „Mauricius von Craûn“ ein und stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor. Das Schiff wird als ein außergewöhnliches Objekt beschrieben, das nicht im Wasser, sondern auf Land fährt und so große Aufmerksamkeit erregt. Die Arbeit untersucht die Gründe für den Bau des Schiffes, seine möglichen Vorlagen und seine Funktion im Kontext des Minnedienstes.
Das Kapitel „Zur Thematik im Mauricius von Craûn“ bietet eine kurze Einführung in das Werk. Es wird erläutert, dass der „Mauricius von Craûn“ eine parodistische Darstellung des mittelalterlichen Minnedienstes bietet und neben der Beschreibung des Minnedienstes auch geschichtliche Elemente und Charakterstudien enthält.
Das Kapitel „Das Schiff im Mauricius von Craûn“ widmet sich der detaillierten Analyse des Turnierschiffes. Es werden die Beschreibung des Schiffes, seine Ausstattung, seine Funktion im Turnier und seine möglichen Vorlagen untersucht. Der Vergleich mit den Kölner Wunderschiffen und die Analyse der Schiffsbautechnik ermöglichen eine Einordnung des Schiffes in den historischen Kontext.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Turnierschiff, den Minnedienst, den „Mauricius von Craûn“, die Kölner Wunderschiffe, die Schiffsbautechnik, die Selbstinszenierung und die Bedeutung des Schiffes im Kontext des mittelalterlichen Rittertums.
- Quote paper
- Julia Fluck (Author), 2007, Die Darstellung des Turnierschiffes im Mauricius von Craun, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127827