Die Frau ist meistens das Geschlecht, verglichen mit dem Mann, dem weniger zugetraut wird und somit die schwache Rolle in der Gesellschaft einnimmt. Der Mann hingegen ist demnach das starke Geschlecht, wenn man nach den sich über Jahrhunderte entwickelten Stereotypen und Vorurteilen geht. Doch in der Literatur haben sie viele Gesichter, die sich im Laufe der Jahrhunderte stets verändert haben. Aber inwiefern haben sie sich das Frauenbild insbesondere in der Zeit vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert verändert und ob sie sich überhaupt großartig verändert haben, zeigen ausgewählte Werke aus den jeweiligen Epochen. Im Folgenden werde ich die Entwicklung der verschiedenen Geschlechterbilder skizzieren und erörtern.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Das Frauenbild im Frühmittelalter
- Chansons de geste
- Höfischer Roman
- Kleinepik
- Das Frauenbild im Spätmittelalter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Frauenbildes in der französischen Literatur vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. Ziel ist es, die Veränderungen und Kontinuitäten in der Darstellung von Frauen in ausgewählten literarischen Werken dieser Epochen zu analysieren.
- Das Frauenbild in den Chansons de geste
- Die Entwicklung des Frauenbildes im höfischen Roman
- Die Darstellung von Frauen in der Kleinenpik
- Veränderungen des Frauenbildes im Spätmittelalter
- Die Rolle weiblicher Autorinnen im Spätmittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Arbeit untersucht die Entwicklung des Frauenbildes in der französischen Literatur vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. Sie beleuchtet, wie Frauen in verschiedenen literarischen Genres dargestellt wurden und welche Veränderungen sich im Laufe der Zeit vollzogen haben. Die Studie konzentriert sich auf ausgewählte Werke, um die Entwicklung des Frauenbildes zu skizzieren und zu analysieren.
Das Frauenbild im Frühmittelalter: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung von Frauen in verschiedenen literarischen Gattungen des Frühmittelalters. In den Chansons de geste werden Frauen meist nur am Rande erwähnt, oft als Geliebte oder trauernde Witwen. Ihre Rolle ist stark durch die klösterliche Lehre geprägt, die sie als Werkzeug des Teufels darstellt. Der höfische Roman schenkt Frauen mehr Aufmerksamkeit, doch auch hier werden sie oft auf ihre Schönheit reduziert, wie in Chrétien de Troyes' "Erec et Enide" deutlich wird. Enide wird durch ihre äußere Schönheit definiert und als Objekt der Begierde dargestellt, was ihre Menschlichkeit mindert. Die Kleinepik, beispielsweise Marie de Frances "Bisclavret", zeigt Frauen als potentiell hinterhältig und verräterisch. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Frauenbild im Frühmittelalter negativ geprägt ist: Frauen werden als Objekte der Begierde, als verführerische Wesen und als Bedrohung für die männliche Ordnung gesehen.
Das Frauenbild im Spätmittelalter: Im Kontext der Krisen des Spätmittelalters (Hundertjähriger Krieg, Pest) wandelt sich das Frauenbild. Die Gattung der Satire wird populär und erlaubt es, gesellschaftliche Probleme zu kritisieren, wobei Frauen sogar als Hauptfiguren auftreten, wie in Alain Chartiers "Livre des quatre dames". Das Motiv der Fortuna symbolisiert die Vergänglichkeit des Glücks und spiegelt das pessimistische Lebensgefühl wider. Der Aufstieg weiblicher Autorinnen, wie Christine de Pizan, mit Werken wie "Le livre de la Cité des Dames", stellt eine bedeutende Veränderung dar. Pizan widerlegt die misogynen Vorurteile ihrer Zeit und vertritt eine feministische Perspektive, was einen deutlichen Kontrast zum Frauenbild des Frühmittelalters darstellt.
Schlüsselwörter
Frauenbild, französische Literatur, Mittelalter, Spätmittelalter, Chansons de geste, höfischer Roman, Kleinepik, Christine de Pizan, Misogynie, Geschlechterrollen.
Häufig gestellte Fragen zu: Entwicklung des Frauenbildes in der französischen Literatur
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Frauenbildes in der französischen Literatur vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. Sie analysiert Veränderungen und Kontinuitäten in der Darstellung von Frauen in verschiedenen literarischen Werken dieser Epochen.
Welche Epochen und literarischen Gattungen werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf das Früh- und Spätmittelalter und behandelt literarische Gattungen wie Chansons de geste, höfische Romane, Kleinepik und Satire. Sie beleuchtet auch die Rolle weiblicher Autorinnen im Spätmittelalter.
Welche Schlüsselwerke werden analysiert?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Werke, um die Entwicklung des Frauenbildes zu veranschaulichen. Beispiele sind Chrétien de Troyes' "Erec et Enide" (höfischer Roman) und Marie de Frances "Bisclavret" (Kleinepik) für das Frühmittelalter, sowie Alain Chartiers "Livre des quatre dames" und Christine de Pizans "Le livre de la Cité des Dames" für das Spätmittelalter.
Wie wird das Frauenbild im Frühmittelalter dargestellt?
Im Frühmittelalter wird das Frauenbild meist negativ dargestellt. Frauen werden in Chansons de geste oft nur am Rande erwähnt, in höfischen Romanen auf ihre Schönheit reduziert und in der Kleinepik als potentiell hinterhältig und verräterisch gezeigt. Ihre Rolle ist stark durch die klösterliche Lehre geprägt, die sie als Werkzeug des Teufels darstellt.
Wie verändert sich das Frauenbild im Spätmittelalter?
Im Spätmittelalter, im Kontext von Krisen wie dem Hundertjährigen Krieg und der Pest, wandelt sich das Frauenbild. Die Satire wird populär, und Frauen treten als Hauptfiguren auf. Der Aufstieg weiblicher Autorinnen wie Christine de Pizan, die misogyne Vorurteile widerlegt, stellt eine bedeutende Veränderung dar.
Welche Rolle spielen weibliche Autorinnen?
Die Rolle weiblicher Autorinnen wie Christine de Pizan wird als bedeutende Veränderung im Spätmittelalter hervorgehoben. Ihre Werke stellen einen Kontrast zum negativen Frauenbild des Frühmittelalters dar und bieten eine feministische Perspektive.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Frauenbild, französische Literatur, Mittelalter, Spätmittelalter, Chansons de geste, höfischer Roman, Kleinepik, Christine de Pizan, Misogynie, Geschlechterrollen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklung des Frauenbildes in der französischen Literatur zu untersuchen und die Veränderungen und Kontinuitäten in der Darstellung von Frauen zu analysieren.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, Kapitel zum Frauenbild im Früh- und Spätmittelalter, Zusammenfassungen der Kapitel und eine Liste mit Schlüsselbegriffen.
- Arbeit zitieren
- Niklas Ohlenburger (Autor:in), 2022, Inwiefern hat sich insbesondre das Frauenbild vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert in der französischen Literatur verändert?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1280417