Futurologie und das Digital Business. Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und im Recruiting


Hausarbeit (Hauptseminar), 2022

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Futurologie und futurologisches Denken
1.1 Aufgabenstellungen und Antworten
1.1.1 Würden Sie der Aussage zustimmen, dass Futurologie eine klassische Wissenschaft wäre? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum?
1.1.2. Wie könnte eine Definition von Futurologie in zwei Sätzen aussehen? Was beabsichtigt Futurologie im Wesentlichen im Hinblick auf das gängige Zukunftsverständnis?
1.1.3 Warum stimmt die Aussage nicht, dass einem / einer die Zukunft schlicht widerfährt?

2. Uber und die Entwicklung der Arbeitswelt
2.1 Entwicklung bis hin zum Status quo
2.2 Fazit und Zukunftsgedanke

3. Recruiting: Personalsuche -wer bewirbt sich wo?
3.1 Einleitung und Ausgangslage
3.2 Konstanten, Entwicklungen und Gestaltungsmöglichkeiten

4. Literaturverzeichnis

1. Futurologie und futurologisches Denken

“Zukunft zu formen, heißt sich selbst zu ermächtigen, um an der Gestaltung der Welt konstruktiv und progressiv mitzuwirken.“1

Zukunftsforschung, Wissenschaft, Erfahrungswerte, Daten, Fakten, Trendanalysen und das eigene Bauchgefühl. Vieles trägt dazu bei, einschlägige Richtungen und Entscheidungen zu treffen. Egal ob im Privatbereich oder beruflichen Umfeld.

1.1 Aufgabenstellungen und Antworten

1.1.1 Würden Sie der Aussage zustimmen, dass Futurologie eine klassische Wissenschaft wäre? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum?

Futurologie ist nach dem aktuellen Duden, die “Wissenschaft, die sich mit den zu erwartenden Entwicklungen auf technischem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet beschäftigt; Zukunftsforschung.“2

In dieser Definition findet sich zwar das Wort “Wissenschaft” wieder, aber ist Futurologie tatsächlich eine Wissenschaft beziehungsweise eine klassische Wissenschaft? Und was wird unter dem Begriff Wissenschaft verstanden? “(Ein begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich”3, so die Definition laut Duden. So wie diese gibt es noch viele weitere Definitionen von Wissenschaft. Der Grundtenor ist in allen Definitionen ähnlich - die Wissenschaft wäre ein System, welches auf die Wirklichkeit ausgelegt ist und man mit ihr durch verschiedene Mittel zu generellen Erkenntnissen gelangen will. Futurologie hingegen ist eine Methode,

um mit bestimmten Fragestellungen und deren Beantwortung, eine Grundlage für strategische Entscheidungen und Richtungen zu bilden. Futurologie ist also keine klassische Wissenschaft, sondern ein Teil - eine Methode, ein Hilfsmittel - dieser.

1.1.2.Wie könnte eine Definition von Futurologie in zwei Sätzen aussehen? Was beabsichtigt Futurologie im Wesentlichen im Hinblick auf das gängige Zukunftsverständnis?

Futurologie ist eine praktizierte Methode für Unternehmen und Organisationen, die sich zukunftsorientiert aufstellen und auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erfolgreich am Marktgeschehen teilnehmen möchten. Sie ermöglicht, sich aus der Komfortzone zu bewegen, den Wandel im Umfeld bewusst wahrzunehmen und eröffnet neue Wege für Veränderungen in Strategie, Kultur und Umwelt.

1.1.3 Warum stimmt die Aussage nicht, dass einem / einer die Zukunft schlicht widerfährt?

Die Vergangenheit ist bereits passiert und bleibt unverändert bestehen. Die Zukunft hingegen ist noch nicht existent und somit in jede Richtung veränderbar. Sie entwickelt sich mit jedem Schritt, der gegangen und mit jeder Entscheidung, die getroffen wird. Es findet also automatisch eine Beteiligung an der Entwicklung der Zukunft statt - bewusst als auch unbewusst. Das bedeutet, dass an der Zukunft konstruktiv und progressiv mitgewirkt werden kann und sie nicht bereits vordefiniert ist. Somit widerfährt einem/einer die Zukunft nicht einfach.

2. Uber und die Entwicklung der Arbeitswelt.

Welche Signale für die Zukunft des Arbeitsmarktes zeigen sich in der Forschung, die vom Mobilitätsunternehmen Uber verantwortet wird? Was lässt sich durch die Aktivitäten dieses Mobilitätsunternehmens über die Zukunft der Arbeit ergründen? Warum und wie kann Uber als Signal für die Entwicklungen am Arbeitsmarkt wirken?

Travis Kalanick und Garrett Camp starteten bereits (unabhängig voneinander) in jungen Jahren schon diverse Projekte und Versuche im Bereich Sharing Economy bevor sie 2008 die Idee einer neuen Art von Mobilitätsdienstleistung hatten. 2009 gründeten sie Uber -eine Online-Fahrdienstvermittlung -in San Francisco. Und dabei stand von Anfang an nicht die eigentliche Funktion beziehungsweise Dienstleistung im Mittelpunkt des Projektes -die Personenbeförderung, sondern die Art und Weise -die Onlineplattform und die App, die eine Personenbeförderung koordiniert.

2.1 Entwicklung bis hin zum Status quo

Ein Taxiunternehmen im digitalen Zeitalter. Kalanick und Camp gehören zu der Art Menschen, die angefangen haben, Produkte und Dienstleistungen nicht von ihrer Funktion, sondern von ihren NutzerInnen kommend zu betrachten. Sie bedienen mit Uber und dem dahinter liegenden Geschäftsmodell die Sharing Economy, die den Weg frei macht für grundlegendes Umdenken und Veränderungen in dem heutigen, noch dominierenden klassischen Arbeitsmarkt. Dabei vereint Uber zwei wesentliche Bausteine - Crowdworking/Crowdsourcing und Gig Economy.

“Sharing Economy bezeichnet die gemeinschaftliche Nutzung von Gütern durch Teilen, Tauschen, Leihen, Mieten oder Schenken sowie die Vermittlung von Dienstleistungen.”4

“Die Sharing Economy ist das Sinnbild für neue, internetbasierte Geschäftsmodelle, die innerhalb weniger Jahre weltweit etabliert werden können. Mit diesen Geschäftsmodellen sind einerseits Hoffnungen auf mehr Wachstum und mehr Beschäftigung und andererseits Sorgen vor unsicheren Beschäftigungsverhältnissen verbunden.”5

Es zeigt also in welcher Dynamik und in welchen Ebenen die heutigen Generationen (Generation X, Z, ff.) agieren und zukünftig agieren werden. Themen wie Nachhaltigkeit, bewusster Umgang mit Ressourcen, aber auch Individualität und Selbstbestimmtheit spielen dabei für die oben genannten Generationen, eine große Rolle. Gerade Individualität und Selbstbestimmtheit sind wegweisend für die Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Nachfolgende Generationen wollen frei sein, mit wenig Ballast und wenigen Einschränkungen. Work-Life-Balance und Life-Life­Balance sind nur ein Beispiel für die Wichtigkeit und Priorisierung ihrer Schwerpunkte im Leben. 2009 war dies bei weitem noch nicht so ausgeprägt, aber bereits in der Zukunftsforschung und diversen Analysen schon sichtbar. Man musste nur mutig genug sein, um daran zu glauben. Aus den Bedingungen und Bedürfnissen der neu heranwachsenden Arbeitsbevölkerung entstanden bereits neue Arbeitsmodelle wie Crowdworking/Crowdsourcing und Gig Economy.

Crowdworking/Crowdsourcing ist die Auslagerung (outsourcing) von Arbeitskräften an eine unbestimmte Zahl von Personen (die Crowd).6 Derzeit sind rund 4% aller Wahlberechtigten in Deutschland als CrowdworkerInnen tätig. Mit Gig Economy wird ein Teil des informellen Arbeitsmarktes bezeichnet, bei dem zeitlich befristete Aufträge flexibel und kurzfristig an Arbeitssuchende, Freelancer oder geringfügig Beschäftigte vergeben werden. Eine Onlineplattform dient als Mittler zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer.7

Beides in Kombination bildet die Grundlage für das Arbeitsmodell von Uber. Uber bietet jedem/jeder BesitzerIn eines Führerscheins und Autos, die Möglichkeit zu einem Nebenverdienst oder Haupteinnahmequelle auf Freelancerbasis. Absolute Selbstbestimmung und Freiheit. Uber baut so keine hohen Personalkosten und festen Personalstrukturen auf. Es bleibt agil. Und parallel gibt das Unternehmen die Verantwortung und auch das Risiko an die Beschäftigten selbst ab.

Durch diese “Einfachheit” kann Uber sein Wachstum exorbitant beschleunigen, hat geringe Fixkosten und kann somit günstigere Tarife anbieten als lokale, klassische Taxiunternehmen. Auch ist ein wesentlich effizienterer und somit nachhaltiger Einsatz der Mobilitätsdienstleistung möglich. Als Beispiel: Während ein Taxi in Hamburg zu 72 % der Zeit ohne Fahrgast verbringt und nur 28 % Besetztzeit hat, erreicht Uber relativ schnell Auslastungsraten von bis zu 60 %, also mehr als doppelt so viel. Diese höhere Auslastung der Ressourcen „Fahrer“ und „Auto“ ermöglichen im Vergleich zum Taxi deutlich günstigere Fahrpreise.8 Das spielt auf das Konto der nachhaltigen und ressourcenschonenden Generationen ein. Ein weiterer überzeugender Faktor, um beispielsweise für Uber tätig zu werden. So schaffte es Uber binnen kurzer Zeit als größtes Unternehmen in der Taxibranche bezeichnet zu werden und dabei weder eine eigene Fahrzeugflotte noch eigene TaxifahrerInnen zu besitzen.

Das klingt vom Grundsatz her alles effizient und einfach. Ist es auch. Nur die klassisch, jahrelang aufgebauten Geschäftsmodelle und auch beispielsweise politische Strukturen sind nicht so schnell und agil änderbar. Somit muss Uber in jedem Land, jedem Bundesland und jeder Stadt, in das es einen Markteintritt wagt, dafür kämpfen, dass diese neuartige Form der Beschäftigung “erlaubt” und akzeptiert wird. Viele langjährigen Vorgaben, Richtlinien, Gesetze müssen überdacht, angepasst oder manchmal auch umgangen werden, damit eine Veränderung stattfinden kann. Ein langer und durchaus auch mühsamer Weg, der sich am Ende aber mit einer Weiterentwicklung für alle Bevölkerungsschichten lohnt.

[...]


1 ELG (2021), S. 14

2 Vgl. Duden, (o.J.), online

3 Vgl. Duden, (o.J.) , online

4 Deutscher Bundestag (2015), S. 1, online

5 Eichhorst W. / Spermann A. (2016), o.S., online

6 ifaa (2019), S1., online

7 Deges (o.J.), o.S., online

8 Haucap, J., Pavel, F., Aigner, R. et al. (2017), S. 139-183, online

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Futurologie und das Digital Business. Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und im Recruiting
Hochschule
Fachhochschule des bfi Wien GmbH
Note
1,0
Autor
Jahr
2022
Seiten
14
Katalognummer
V1280838
ISBN (Buch)
9783346737366
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Digital Transformation, Digital Business, Futurologie, zukunftsforschung
Arbeit zitieren
Stefanie Hofmann (Autor:in), 2022, Futurologie und das Digital Business. Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und im Recruiting, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1280838

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