In der hier vorliegenden Arbeit geht um das Alter(n) im Kontext Sozialer Arbeit. Inhaltlich werden Veränderungen im Kontext Alter(n), Sexualität im Alter, Tabuisierung von Alterssexualität sowie das Aufgabenspektrum Sozialer Altenarbeit aufgegriffen.
Bedauerlicherweise wird Sexualität im Alter nach wie vor tabuisiert und steht selten im Mittelpunkt der Betrachtung. Altersbedingte Veränderungen werden verstärkt unter den Aspekten der Medizin, Physiologie und die der Sozio-Ökonomie diskutiert. Aufgrund gesellschaftlicher Bilder in Bezug auf die Sexualität im Alter, beschreiben sich auch ältere Personen vermehrt als asexuell, obwohl diese (Selbst-)Beschreibungen oftmals nicht in Verbindung mit den eigenen Empfindungen stehen.
Diese sexuelle Entwertung wird begleitet von Sorgen um die eigene Attraktivität, unterschiedlichen Erkrankungen und abnehmender Leistungsfähigkeit. Das Plissit Modell, welches in 4 Schritten interveniert, Permission, Limited Information, Specific Suggestions, Intensive Therapy, stellt eine bewährte Methode, betreffend den Umgang mit Alterssexualität, dar.
Inhalt
Einleitung
1. Alter(n)
1.1. Die Besonderheit des Alterns
1.2. Veränderungen im Kontext Alter(n)
1.2.1. Zukünftig gesellschaftliche Entwicklungen im Kontext Alter(n)
1.2.2. Familiäre und partnerschaftliche Veränderungen
1.2.3. Veränderungen aufgrund von Pensionierung
1.2.4. Veränderungen sozialer und generationaler Beziehungen
1.2.5. Veränderungen durch Trennungen und Scheidungen im Alter
1.3. Wohlbefinden im Alter
1.4. Körperliche Erkrankungen im Alter
1.5. Psychische Erkrankungen im Alter
2. Sexualität
2.1. EinleitendeWorte
2.2. Sexualität im Allgemeinen
2.3. DieVielfaltderSexualität
2.4. Sexualität im Alter
2.5. Geschlechterspezifische Unterschiede
2.6. Sexuelle Veränderungen im Alter
3. Tabuisierung von Alterssexualität
3.1. Tabuisierung aufgrund frühkindlicher Sozialisation
3.2. Tabuisierung aufgrund gesellschaftlicher Normen und Wertevorstellungen
3.3. Tabuisierung in der Eltern-Kind-Beziehung
3.4. Tabuisierung in geriatrischen Einrichtungen
3.4.1. Förderliche Anregungen für die Alterssexualität in stationären Einrichtungen
4. Soziale Arbeit im Kontext Alterssexualität
4.1. Curricular bedingt
4.2. Soziale Arbeit und der Umgang mit Sexualität
4.3. Das Plissit-Modell nach Jack Annon - Zum Umgang mit Alterssexualität
4.3.1. Permission
4.3.2. Limited Information
4.3.3. SpecificSuggestions
4.3.4. Intensive Therapy
5. Das Aufgabenspektrum in der Sozialen Altenarbeit
5.1. Beratung
5.2. Beziehungs- und Biografiearbeit
5.3. Aufsuchende Soziale Altenarbeit
5.4. Psychosoziale Unterstützung und Krisenintervention
5.5. SozialeNetzwerkarbeit
5.6. Empowerment und Ressourcenorientierung
5.7. Anwaltliche Funktion
6. ,Das vermeintlich Normale[4]- abschließende Worte
Fazit
Literaturverzeichnis
Einleitung
In der hier vorliegenden Arbeit geht um das Alter(n) im Kontext Sozialer Arbeit. Inhaltlich werden Veränderungen im Kontext Alter(n), Sexualität im Alter, Tabuisierung von Alterssexualität sowie das Aufgabenspektrum Sozialer Altenarbeit aufgegriffen.
Im ersten Kapitel wird das Alter(n) als eine Begrifflichkeit sowie die Besonderheit des Alterns genauer erläutert. Darüber hinaus werden zukünftig gesellschaftliche Entwicklungen in Bezug auf das Alter, familiäre und partnerschaftliche Veränderungen, Veränderungen aufgrund von Pensionierung, Veränderungen sozialer und intergenerationaler Beziehungen sowie durch Trennungen und Scheidungen hervorgerufenen Veränderungen beschrieben. Um auch dem Wohlbefinden im Alter und der damit einhergehenden körperlichen und psychischen Veränderung ihre Wichtigkeit zuzusprechen, finden sich dahingehend literarische Auszüge wieder.
Im zweiten Kapitel wird das Thema Sexualität aufgegriffen. Einleitende Worte sollen die persönliche Wichtigkeit des Themas widerspiegeln, woraufhin die Sexualität im Allgemeinen ihren Platz findet. Folglich wird auf die Alterssexualität, geschlechterspezifische Unterschiede sowie auf sexuelle Veränderungen im Alter eingegangen.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Tabuisierung von Alterssexualität. Näher betrachtet werden hierin Tabuisierungen aufgrund von frühkindlicher Sozialisation, gesellschaftlicher Normen und Werte sowie Tabuisierungen in der Eltern-Kind-Beziehung und in geriatrischen Einrichtungen. In Bezug auf die Tabuisierung in stationären Einrichtungen werden förderliche Anregungen geschildert.
Im Kapitel vier wird die Wichtigkeit der Sozialen Arbeit im Kontext Alterssexualität in den Fokus gestellt. Bereits in der Ausbildung zum/r Sozialarbeiterin wäre es von Nöten, wenn sich im Curriculum eine Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität wiederfindet, um dahingehend einen professionellen sowie persönlichen Umgang pflegen zu können. Im dritten Unterpunkt wird das Plissit-Modell von Jack Annon ausgeführt, welches versucht in professioneller Art und Weise diese Thematik aufzugreifen. Dieses Modell interveniert in vier Schritten und soll zu einem professionellen Umgang mit Sexualität beitragen bzw. diesen fördern.
Im fünften Kapitel wird auf das Aufgabenspektrum in der Sozialen Altenarbeit im Allgemeinen eingegangen. Zentrale methodische Zugänge für die Soziale Altenarbeit sind die Beratung, Beziehungs- und Biografiearbeit, aufsuchende Soziale Altenarbeit, psychosoziale Unterstützung und Krisenintervention, Soziale Netzwerkarbeit, Empowerment und Ressourcenorientierung sowie die anwaltliche Funktion, welche in Unterpunkten eine praxisnahe Definition finden.
Abschließend möchten wir alle Leser*innen anregen, über das .vermeintlich Normale[4] nachzudenken. Nachdem viele ältere Menschen, welche über ihre sexuellen Bedürfnissen offen kommunizieren, Stigmatisierung erfahren - in Form von ,Du bist verrückt[4] - fragt sich Kienzl (2011) ob es nicht einfacher wäre das Leben unauffällig und angepasst zu leben. So möchten wir die Arbeit mit einem Zitat von George Bernard Shaw abklingen lassen:
..Was wir brauchen, sind einpaar ,verrückte Leute‘; seht euch an, wohin uns die Normalen gebrachthaben.“ (Kienzl, 2011, S. 269)
1. Alter(n)
Alter gilt als Begriff mittlerweile vielschichtiger und unbestimmter denn je und wird in unterschiedlichen Kontexten benutzt. Altern ist gleichzeitig ein körperliches, psychisches, soziales sowie gesellschaftliches Phänomen und beinhaltet somit eine Vielzahl gesellschaftlicher und kultureller Deutungen. Assoziierungen zum Alter(n) gehen in der Leistungsgesellschaft häufig mit Stigmatisierung einher. Beispiele hierfür: Alter als Phase der eingeschränkten Leistungsfähigkeit, des Nicht-mehr-mithalten-Könnens, die Phase des Zurückblickens auf die erbrachten Leistungen, des verdienten Lebensstandards wie auch der späten Freiheit. Bereits nach der Lebensmitte werden Menschen mit ,alt‘ oder ,älter‘ bezeichnet. Als kulturelles Muster hat sich seit etwa 100 Jahren der Übergang in den Ruhestand als Eintritt in die Lebensphase Alter herauskristallisiert. Mittlerweile gilt der Ruhestand als Bürgerrecht, als Bestandteil unserer Gesellschaft. Mit der Statuspassage des Renteneintritts wird dabei einerseits die Verknüpfung des individuellen Lebens mit der Gesellschaft und ihren Institutionen gewähreistet, anderseits geht es um die subjektive Perspektive der Bewältigung des Übergangs durch den Einzelnen und sein soziales Umfeld. Die heutige Bedeutsamkeit als eigenständige Lebensphase konnte das Alter erst durch die ausreichende finanzielle Absicherung und die völlige Abkehr von verpflichtender Erwerbsarbeit erlangen. (Backes & Clemens, 2008, S. 11) Aufgrund von Vorruhestand, gleitender Übergang in den Ruhestand, Erwerbsminderung sowie Arbeitslosigkeit hat der Eintritt des Ruhestands, der bis in die 1970er Jahre noch klar als Schritt ins Alter gewertet wurde, einen Teil seiner determinierten Wirkung verloren. Es sind zwischen dem Berufsaustritt und dem offiziellen Rentenbeginn zunehmend Wartezeiten entstanden. (Backes & Clemens, 2008, S. 21) Aus Untersuchungen ist zu entnehmen, dass in den letzten Jahrzehnten eine subjektive ,Verjüngung des Alters’ stattgefunden hat, was mit positiven und negativen Effekten einhergeht. Einerseits schätzen sich die ,Alten‘jünger ein, anderseits werden ältere Arbeitslose aus Altersgründen nicht mehr eingestellt. Heute wird die Lebensphase Alter über die Bedingungen des Arbeitsmarktes und Regelungen der Alterssicherung bestimmt. Einhergehend damit kommt es zu einer Industrialisierung des Lebenslaufs, zu einer Chronologisierung und Dreiteilung des Lebenslaufs in industrialisierten Gesellschaften. (Backes & Clemens, 2008, S. 22ff.)
1.1. Die Besonderheit des Alterns
Die Besonderheit des Alterns ist, dass es nicht erlebbar oder nachvollziehbar ist, wenn eine Auseinandersetzung mit dem Älterwerden stattfindet. (Meyer, 2008, S.47)
Vielmehr wird das Altern als etwas erlebt, was subjektiv zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlichen Hintergründen erreicht wird. Die Frage nach dem Alter und der Zeit wird überwiegend aus der Perspektive der Menschheit bearbeitet, wobei diesejedoch nur eine vage Vorstellung von einem subjektiv gelebten Alternsprozess vertreten. Festzuhalten gilt jedoch, aufgrund des demographischen Wandels und einer damit einhergehenden alternden Gesellschaft, müsse das Alter/Altern zukünftig aktiver gestaltet werden. (Meyer, 2008, S. 47)
1.2. Veränderungen im Kontext Alter(n)
1.2.1. Zukünftig gesellschaftliche Entwicklungen im Kontext Alter(n)
Die zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklungen, wie auch die Lebenslage künftiger Altengenerationen werden entscheidend von den sozialstrukturellen und demografischen Entwicklungen geprägt sein. Mit der ,Alterung der Gesellschaft[4] sind Herausforderungen verschiedener Arten verbunden wie beispielsweise die Umgestaltung der Arbeitsgesellschaft, des politischen Sozialversicherungssystems, kultureller Entwicklungen wie auch das Verhältnis der Generationen zueinander. Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen durch den Alterungsprozess ergeben sich individuelle Auswirkungen auf die Lebenslage, Lebenslauf, familiäre Beziehungen, verbunden mit materillen und psychosozialen Entwicklungsaufgaben. Zentrale Merkmale künftiger Entwicklungen sind die demografischen Veränderungen der Altersstruktur. (Backes & Clemens, 2008, S. 46) Die Zusammensetzung der Altersbevölkerung nach Geschlecht, wird sich in den nächsten Jahrzehnten ausgeglichener gestalten, obwohl der Anteil an Frauen weiterhin dominieren wird. Weiters wird die Zahl der alleinstehenden älteren Menschen anteilsmäßig steigen, was den Trend zum Einpersonenhaushaltverstärkt. (Backes & Clemens, 2008, S. 48ff.)
1.2.2. Familiäre und partnerschaftliche Veränderungen
In Familie und Partnerschaft kommt es in der Lebensphase Alter zu vielförmigen Veränderungen, die sich in der ganzen Länge, in Abhängigkeit vom Familienzyklus und Lebenslauf sehr unterschiedlich verhalten.
Die nachelterliche Gefährt*innenenschaft und Großeltemschaft werden mit fortschreitendem Lebensalter assoziiert. Dabei zeigen sichjedoch geschlechtsabhängig Unterschiede. Für Frauen stellt der Auszug der Kinder schon Gedanken der Umorientierung dar, verbunden mit individuellen und familiären Veränderungen in Bezug auf den Lebenslauf und Bestimmungen im Alter. Im Gegenzug bei den Männern wird der Bezug zum Alter viel stärker über berufliche Veränderungen oder Verrentung hergestellt. (Backes & Clemens, 2008, S. 67ff.)
Im Vergleich zu früher, z.B. zum 19. Jahrhundert, hat sich der Zeitraum in denen Partnerinnen nach Auszug der Kinder allein im Haushalt leben, sehr stark ausgedehnt. Durch die stark gestiegene Lebenserwartung eröffnet sich damit eine längere ,nachelterliche Gefährt*innenschaft‘, für eine gemeinsame Lebenszeit im Alter. (Backes & Clemens, 2008, S. 67ff.)
Familiäre Lebensformen im Altern werden stark durch demographische Faktoren bestimmt. Familie und Alter(n) wird hauptsächlich vom quantitativen Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen beeinflusst, da von den bis 75-jährigen zwei Drittel, und darüber hinaus sogar drei Viertel der Bevölkerung Frauen sind, prägen sich die Formen des Familienstands geschlechterspezifisch aus. Frauen weisen eine 6 Jahre höhere Lebenserwartung auf und sind im Durchschnitt mehr als 2 Jahre jünger als ihre Partner. Der Anteil geschiedener Frauen übersteigt den der Männer im Alter auch deutlich, da Männer wesentlich häufiger wieder heiraten als Frauen. Daraus ergibt sich auch, dass Männer überwiegend bis zu ihrem Tod in der eigenen Wohnung leben und von der/m Partnerin gepflegt werden. Hingegen verbringen Frauen wesentlich häufiger ihr Lebensende in einem Alten- oder Pflegeheim oder sind auf pflegerische Unterstützungen der Kinder angewiesen. Die nichteheliche Partnerschaft stellt heute und künftig wahrscheinlich noch viel stärker, eine bedeutende Form des Zusammenlebens im Alter dar. In Anbetracht der demografischen Verteilung gestaltet sich im Alter auch die Haushaltsgröße dahingehend, dass Ein- und Zweipersonenhaushalte überwiegen. (Backes & Clemens, 2008, S. 68ff.)
1.2.3. Veränderungen aufgrund von Pensionierung
Ein weiteres bedeutendes Merkmal, neben dem Auszug der Kinder, stellt die Pensionierung im Partnerschafts- oder familiären System dar, welche eine generelle Umorientierung in der partnerschaftlichen Beziehung erfordert. Es müssen teilweise neue räumlich-zeitliche Arrangements getroffen werden. Es werden häusliche Aufgaben anders verteilt, wobei Männer bei traditionellen Aufgaben im Haushalt ebenso mithelfen. Für stärker familienzentrierte Frauen kann dies oft zu Konfliktpotential führen, da der/die Ehemann/Ehefrau in ihre Bereiche eintritt, die zuvor selbständig und zeitlich unabhängig gestaltet wurden.
Bei einem großen Teil der heutigen Ehen und Partnerschaften dominiert die traditionelle Rollenverteilung, in der Frauen für den Part der Haushalts- und Familienaufgaben nahezu allein verantwortlich sind. Männer hingegen, verlegen ihren Aufgabenbereich überwiegend in Reparaturarbeiten, Gartenarbeitund Besorgungen. (Backes & Clemens, 2008, S.70)
In einer Vielzahl von Untersuchungen geht hervor, dass sich Rollenmuster während des Erwerbslebens auch im Ruhestand fortsetzen. Weitere psychosoziale Herausforderungen entstehen, wenn bei einem Partner die Anpassung an den Ruhestand einen krisenhaften Verlauf nimmt. So sind Frauen oft aufgefordert, Krisenbewältigung zu betreiben, da Männern der Austritt aus dem Erwerbsleben oft schwerer fällt. Gesundheitliche Probleme hingegen führen Paare häufig enger zusammen. Dies ist auf die gegenseitige soziale Unterstützung zwischen den Eheleuten zurückführen. Eine emotionale Ausweitung der Beziehung findet somit im Laufe des Alters immer häufiger statt. (Backes & Clemens, 2008, S. 70)
Nach dem Übergang in den Ruhestand verändern sich familiäre soziale Netzwerke in ihrer Grundstruktur nicht wesentlich. Es verändert sichjedoch die Qualität. So werden Beziehungen zu Kindern und Enkelkindern intensiviert. Die Rolle der Tochter alternder Eltern verändert sich bei älteren Frauen. Besuche, Hilfeleistungen, Pflegeleistungen werden häufiger und intensiver gestaltet. Es kann aber auch passieren, dass es durch die Übernahme für hochbetagte Eltern zu Konfliktpunkten mit dem/der Partnerin kommt, was dahingehend zu einer Krise führen kann. Hier tragen Frauen, als Töchter oder Schwiegertöchter, den größten Teil der Arbeitslast. Über die Entwicklung langanhaltender Ehen und deren Qualität gibt es wenige Untersuchungen. Häufig zeigen Studien einen U-förmigen Verlauf mit der Zufriedenheit der Ehe im Lebensverlauf, bei der zu Beginn ein Höhepunkt besteht, welcher im mittleren Alter einen Tiefpunkt erreicht und später wieder auf ein höheres Niveau ansteigt. (Backes & Clemens, 2008, S. 71)
1.2.4. Veränderungen sozialer und generationaler Beziehungen
Nach dem Verlust einer/s Partnerin oder dem Auszug der Kinder treten häufig bedeutende Rollenverluste ein. Diese gestalten jedoch die sozialen Beziehungen und sozialen Netzwerke im Alter, mit der Möglichkeit außerfamiliale Kontakte bis ins hohe Alter lebendig zu halten. Ein funktionierendes soziales Netzwerk ist im Alter von besonderer Bedeutung, da auch häufig Hilfe- und Pflegebedürftigkeit auftritt. Familie und Verwandtschaft haben im höheren Alter unter den sozialen Beziehungen Priorität, doch sind auch Freundinnen, Nachbarinnen und Bekannten bedeutsame Rollen zuzuschreiben. Freundschaftsbeziehungen vermitteln soziale Anerkennung, helfen Gefühle auszutauschen sowie eine gemeinsame Freizeitgestaltung. Die Nachbarinnen sind für die kleineren Hilfen und den Austausch im häuslichen Bereich wichtig und Bekannte nehmen für ältere Menschen eine zentrale Funktion hinsichtlich der Sozialkontakte und Freizeitaktivitäten ein. (Back & Clemens, 2008, S. 75ff.)
Ein differenziertes soziales Netzwerk bietet die besten Voraussetzungen für das Leben und die Hilfen im Alter. Bisher können empirische Ergebnisse wenig über die Qualität sozialer und generationaler Beziehungen aussagen. Es existieren jedoch auch Problemgruppen, wie Kinderlose oder Heimbewohner, mit verhaltensmäßig wenig sozialen Beziehungen. Hier treten vermehrt Isolation und Einsamkeit auf. (Backes & Clemens, 2008, S. 75ff.)
1.2.5. Veränderungen durch Trennungen und Scheidungen im Alter
Trennungen und Scheidungen haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. In Deutschland vervierfachte sich die Anzahl der Scheidungen zwischen I960 und 1990 nach über 25 Jahren Ehe. Als Gründe werden eine schleichende Entfremdung und Desillusionierung zwischen den Ehepartnerinnen genannt. Ein zentrales Problem sieht Fooken (1999; S. 226) in der verbreiteten Unfähigkeit, sich über Bedürfnisse, Erwartungen und Gefühle auszutauschen. Die individuelle Entwicklung der Partnerinnen kann zudem verschiedenartig verlaufen. Diejedoch für Scheidungen häufigste Begründung ist auch, wie imjungen Alter, das Fremdgehen eines Partners. Scheidungen im hohen Alter wirken sich verstärkt auf die sozialen Beziehungen zu Kindern aus und erhöhen das Suizidrisiko, soziale Isolation, finanzielle Probleme Depressionen, Schuld- und Rachegefühle, um hier nur einige zu nennen. (Backes & Clemens, 2008, S. 72ff.)
Im Gegensatz zur Scheidung/Trennung im Alter stellt die Auflösung der Ehe durch Verwitwung einen ,normalen‘ Vorgang dar. Verwitwung ist als ein zentrales kritisches Lebensereignis zu verstehen, das überwiegend Frauen im Alter von durchschnittlich 67,4 Jahren betrifft. Die Bewältigungschancen sind nach dem Tod des Partners/der Partnerin, insbesondere wenn soziale Beziehungen bereits zuvor bestanden haben, recht gut. Kommunikationsfähigkeiten wie auch Fähigkeiten der Konfliktbewältigung spielen bei der Trauerbewältigung ebenso eine zentrale Rolle. Aus dem psychogerontologischen Ansatz ist zu entnehmen, dass eine Trauerbewältigung auch als eine Entwicklungschance zu sehen ist, indem durch die Anbahnung neuer Beziehungen selbstbestimmte Fähigkeiten zum Ausdruck kommen können und sich dahingehend neue Lebensperspektiven entwickeln. (Backes & Clemens, 2008, S. 73)
1.3. Wohlbefinden im Alter
Körperliche, psychische und soziale Faktoren bestimmen das Wohlbefinden im Alter. Menschen setzen sich dabei ihre eigenen Lebensziele und entwickeln selbst Maßstäbe, um das Erreichen ihrerZiele zu beurteilen. (Backes & Clemens, 2008, S.208)
Gesellschaftliche Gelegenheitsstrukturen und kulturelle Wertesysteme spielen dabei eine zentrale Rolle. Das Wohlbefinden im Alter lässt sich in drei Gruppen von Ressourcen einteilen: die physischen Ressourcen, die psychischen Ressourcen und die sozialen Ressourcen, welche maßgeblich für das Wohlbefinden im Alter sind. (Backes & Clemens, 2008, S. 208)
1.4. Körperliche Erkrankungen im Alter
Der überwiegende Teil der Organfunktionsstörungen im Alter entsteht nicht durch den physiologischen Alterswandel, sondern durch krankhafte Prozesse, die das Altern begleiten oder auch belasten. Begleitet sie der chronische Verlauf bis ins hohe Alter, werden sie vielfach als ,alternde Krankheiten[4] bezeichnet. (Backes & Clemens, 2008, S.205ff.)
Im höheren Lebensalter treten folgende Krankheiten vermehrt auf:
- Herz- und Kreislauferkrankungen
- Störungen des Bewegungs- und Stützapparats
- Degenerative Erkrankungen an Wirbelsäule und Gelenken
- Störungen der Hautfunktion - vor allem Juckreiz wie auch bösartige Erkrankungen der Haut und Geschwüre
- Magen-Darm Störungen, vor allem Beschwerden aufgrund des Reizdarms
- Störungen des Uro-Genital-Systems - Infektionen und Inkontinenz
- Hör- und Sehstörungen - Altersschwerhörigkeit, Ohrensausen, grauer und grüner Star, Erkrankungen der Netzhaut
- Erkrankungen der Atemwege - chronische Bronchitis, Asthma (Backes & Clemens, 2008, S. 205ff.)
1.5. Psychische Erkrankungen im Alter
Nicht nur körperliche, sondern auch psychische Erkrankungen im Alter können das eigene Wohlbefinden beeinträchtigen und somit die Lebenslage sowie das Wohlbefinden älterer Menschen und ihrer Angehörigen massiv einschränken. Depressionen und Demenz alter Menschen wirken sich vor allem auf die zwischenmenschlichen Beziehungen zu Partnerinnen und Kindern aus, was wiederum zu enormen emotionalen Belastungen führen kann. Angehörige sind durch die Veränderungen der älteren kranken Personen stark belastet und laufen selbst Gefahr, im Zuge dessen zu erkranken. (Backes & Clemens, 2008, S. 207)
2. Sexualität
2.1. Einleitende Worte
Der Mensch ist ein Sexualwesen und das zeigt sich auch bei älteren Menschen. Wobei wir behaupten, dass ein Großteil der älteren Generation Sexualität zum Teil mit Scham, Tabuisierung und Inakzeptanz assoziieren und infolgedessen ein Ausleben ihrer sexuellen Bedürfnisse wenig bis gar nicht in Frage kommt. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen der Sexualität im Alter in dieser Seminararbeit einen Platz zu schaffen, welcher regelrecht dazu auffordem sollte all die Liebe, Lust und Leidenschaft die Menschen in sich tragen, ausleben zu können und zu dürfen. Sozialarbeiterinnen und auch wir als angehende Sozialarbeiterinnen, welche in diesem Handlungsfeld tätig sind/sein werden, sollten eine aufklärende Arbeit und damit einhergehende Sensibilisierung für das Thema Sexualität im Alter schaffen können beziehungsweise diese anstreben.
2.2. Sexualität im Allgemeinen
Sexualität zeichnet sich durch seinen geheimnisvollen und bezaubernden Charakter aus. Sexualität belebt, regt zur Neugier an, erhitzt und weckt all die Leidenschaft, die sich im Menschen verbirgt. Welch Lust am Leben, verführerisch, erotisch, lebendig und stark machend. Sie verhilft uns dabei Sorgen und den Alltag für kurze Zeit hinter uns zu lassen, uns selbst dabei zu vergessen. Sie schafft es, die engsten Grenzen zu sprengen, schwebend, uns eine grenzenlose Freiheit zu schaffen. Einen Atemzug lang, an einem Ort der ,Ekstase‘, können wir hier bloß halten. Sie verkörpert die Natur des Lebens und ist somit integrativer Bestandteil des Lebens. (Längle, 2011, S. 13f.)
2.3. Die Vielfalt der Sexualität
Einerseits bringt die Sexualität positive Lebensenergie und gestaltet sich als die Grundlage von Liebesbeziehungen. Andererseits jedoch kann sie auch Anteile von Gewalt, Aggression oder Prostitution beinhalten. Sexualität ist im Persönlichen sowie im Gesellschaftlichen präsent.
Darüber hinaus ist sie auch als wichtige Thematik in der Sozialen Arbeit zu verstehen. Sexualitätsspezifische Arbeitsfelder wie beispielsweise in der AIDS- und Prostituiertenhilfe, Paar- und Sexualberatung und Schwangerschafts(-konflikt), um hier nur einige wenige zu nennen. (Weweler, 2018, S. 66)
Im Handlungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe setzt beispielsweise die sexuelle Entwicklung und eine damit verbundene Verunsicherung bei Jugendlichen professionelles Handeln voraus, beim Arbeiten mit Menschen mit Behinderung trägt das Thema ,sexuelle Selbstbestimmung[4] mittlerweile einen großen Stellenwert. Gleiches gilt auch für die soziale Altenarbeit, in der, aufgrund des fortschreitenden demografischen Wandels und der sexuellen Sozialisation nachfolgender Generationen, sich das Thema keinesfalls ausblenden lässt. (Weweler, 2018, S. 66)
2.4. Sexualität im Alter
Bedauerlicherweise wird Sexualität im Alter nach wie vor tabuisiert und steht somit selten im Mittelpunkt der Betrachtung. Altersbedingte Veränderungen werden hingegen verstärkt unter Aspekten der Medizin, Physiologie und die der Sozio-Ökonomie diskutiert. Aufgrund gesellschaftlicher Bilder in Bezug auf die Sexualität im Alter, beschreiben sich auch ältere Personen vermehrt als asexuell, obwohl diese (Selbst-)Beschreibungen oftmals nicht in Verbindung mit den eigenen Empfindungen stehen. Diese sexuelle Entwertung wird begleitet von Sorgen um die eigene Attraktivität, diversen Erkrankungen und abnehmender Leistungsfähigkeit. (Meyer, 2019, S. 155, zit. Nach Schultz-Zehden, 2013, S. 3f.) Mit zunehmendem Alter ist es von besonderer Wichtigkeit, sich auch an die vielen altersbedingten Veränderungen anzupassen, wie beispielsweise jenen welche im körperlichen, seelischen und sozialen Bereich liegen, denn diese Veränderungen wirken sich auch auf die Sexualität, Erotik, Liebe und Partnerschaft im Alter aus, wobei es zu erwähnen gilt, dass von einem Verlust der Sexualität hierbei noch nicht die Rede ist. (Deutsch, 2010, S. 391, zit. Nach Zank, 2000, S. 154) Im Gegenteil, sexueller Austausch im Alter kann oft intensiver und beglückender wirken als in den jungen Jahren, dies ist zurückzuführen auf die persönliche Reife und die stärkere Reflexivität der Persönlichkeit im Alter. (Deutsch, 2010, S. 392, zit. Nach Frank, 2004b, S. 86f.) Prägend für die Sexualität im Alter sind zudem auch die Vergangenheit und bereits erlebten Verhaltensweisen gegenüber der Sexualität. Laut Kontinuitätshypothese kann gesagt werden, dass die Sexualität im Alter unter Beeinflussung von anfänglichen partnerschaftlichen und sexuellen Verhaltensweisen der ersten Jahre steht. Dahingehend kann festgestellt werden, dass die in jungen Jahren erworbenen sexuellen Erfahrungen entscheidend dazu beitragen, inwiefern sich die Sexualität im Alter gestaltet.
Männer neigen im Gegensatz zu Frauen, mehr dazu, der Sexualität im Alter einen höheren Stellenwert zuzuschreiben. (Deutsch, 2010, S. 392, zit. Nach Schroeter, Prahl, 1999, S. 152ff.)
2.5. Geschlechterspezifische Unterschiede
Es scheint als würden Männer einen höheren Stellenwert gegenüber der Sexualität einräumen, wobei es die grundlegende Interesse an Sexualität und Lustempfmden altersunabhängig zu betrachten gilt. (Vogt, 2001, S. 62, zit. Nach Arentewicz/Schmidt, 1993) Wie sich die Sexualität im Alter gestaltet, hängt vielfach mit den Machtverhältnissen in der Beziehung zusammen, begleitet von der emotionalen Entfremdung sowie der Balance zwischen individueller Autonomie und der interpersonalen Bezogenheit. Vielfach wird davon gesprochen, dass Sexualität im Alter - eben für ältere Personen - kaum eine Rolle spielt, sie lediglich ihre Pflicht erfüllen würden. Über Lust und Leidenschaft wird eher weniger gesprochen. Untersuchungen zur Sexualität alternder Frauen ergaben, dass Frauen die Sexualität sogar als ,quälend‘ und einschränkend bezeichnen. (Vogt, 2001, S. 62f. zit. Nach Jürgensen, 1990, S. 439)
2.6. Sexuelle Veränderungen im Alter
Elementar kann Sexualität als ein System dargestellt werden, welches sich aus angeeigneten Verhaltensweisen, Lebenserfahrungen, Bewertungen und Aktivitäten zusammenfügt. Es kommt ein Leben lang zu sexuellen Entwicklungen und Veränderungen. Die Menopause bei Frauen tritt ungefähr zwischen dem 40 und 55 Lebensjahr ein. Ebenso können Männer bereits mit 50 Jahren Veränderungen der Erektionsfähigkeit feststellen, andere erst mit 80 Jahren. Es wird gesagtje aktiver die sexuelle Aktivität ausgeprägt ist, desto weniger schnell schreitet der Alterungsprozess fort. Die Autonomie im Alter stellt ein menschliches Grundbedürfnis dar, dass durch ein gewisses Maß an Zufriedenheit erlangt werden kann. Durch das Beibehalten von Autonomie bleiben die Selbständigkeit, Selbstbestimmung und Individualität von alten Menschen erhalten. Damit ältere Menschen ein individuelles und selbstbestimmtes Sexualverhalten ausleben könne, sollten fördernde Verhaltensweisen des sozialen Umfelds angewandt werden. In erster Linie benötigt Sexualität Intimität. Wie bereits geschildert, sollten Bewohnerinnen in stationären Einrichtungen ein verstärktes Mitspracherecht bei der Gestaltung der Zimmer, bei selbstbestimmten Weck- und Schlafenszeiten und vielen weiteren Punkten im Bezug ihrer Privatsphäre, erhalten. (Deutsch, 2010, S. 410, zit. Nach Huber, Siegel, Wächter et al. 2005, S. 41 ff.)
3. Tabuisierung von Alterssexualität
3.1. Tabuisierung aufgrund frühkindlicher Sozialisation
Zwischen frühkindlichen sexuellen Erfahrungen und der Alterssexualität besteht eine intensive Verbindung. Kindliche Sozialisationserfahrungen seitens der Familie, Freund*innnen und des Berufs sind mitwirkend für eine erfüllte oder auch nicht erfüllte Sexualität im Alter. Jene Menschen, die damit aufwachsen, dass Sexualität als reines Fortpflanzungsmittel dient, haben auch gravierende Schwierigkeiten im Alter zu ihrer Sexualität zu stehen oder darüber zu sprechen. Kommt es zu einer Verdrängung wie auch Einschränkungen seitens der Eltern in der Kindheit, kann es zur Folge haben, dass dies zu großen Schuldgefühlen bei der sexuellen Ausübung führt. Das Dilemma aus den genannten Sozialisationserfahrungen erfolgt daraus, dass die persönlichen Erfahrungen auf die nachkommende Generation übertragen werden. (Deutsch, 2010, S. 387, zit. Nach Frank, 2004b, S. 79 f.; THIELE 2001, S. 116 f.)
3.2. Tabuisierung aufgrund gesellschaftlicher Normen und Wertevorstellungen
Sexualität wird in erster Linie mit Jugendlichkeit, Schönheit, Ästhetik und Fortpflanzung in Verbindung gebracht, was auch durch die Medien verstärkt zur Geltung kommt. Bei diesen Punkten ist es schwieriger im Alter mitzuhalten. Daraus resultierend zeigt sich, dass Sexualität im Alter unangepasst seitens gesellschaftlicher Norm- und Wertevorstellungen betrachtet wird. Die ältere Generation wird ,asexuell‘ stigmatisiert. Ältere Menschen sehen sich oft nicht in der Lage den gesellschaftlichen Standardisierungen entgegenzutreten und finden sich mit dem determinierten Altersbild ab. Zu den gesellschaftlichen Stereotypen tragen aber auch negative Selbstbilder zur Tabuisierung bei. (Deutsch, 2010, S. 388, zit. Nach Frank, 2004b, S. 82 ff.; THIELE2001, S.117)
3.3. Tabuisierung in der Eltem-Kind-Beziehung
Es ist eine heikle Situation mit den Eltern über sexuelle Bedürfnisse zu sprechen und es ist häufig nicht vorstellbar, den eigenen Eltern ein Sexualleben zuzugestehen. Die Vorstellung, dass Eltern ein erfülltes Sexualleben haben wird daher meist mit Ekelgefühlen in Verbindung gesetzt. Somit bleibt die Sexualität im familiären Umfeld oftmals ein verdrängtes Thema. (Deutsch, 2010, S. 388, zit. NachRosenmayr, 1995, S. 113)
3.4. Tabuisierung in geriatrischen Einrichtungen
Die Tabuisierung in Bezug auf die Sexualität im Alter geht nicht bloß von der Gesellschaft aus, sondern ebenfalls von Betreuerinnen in stationären Einrichtungen.
Circa % der Betreuerinnen geben zu, Probleme mit Alterssexualität zu haben. Vielfach finden Partnerschaft, Liebe, Sexualität und Intimität in Alten- und Pflegeeinrichtungen wenig bis keinen Platz. Auf institutioneller Ebene wird hierauf mit Schweigen und Verleugnung reagiert. Auf vielen Ebenen kann somit gesagt werden, dass Einrichtungen als sexualfeindliche Orte gesehen werden. (Deutsch, 2010, S. 402, zit. Nach Grond, 2001, S. 76; Thiele, 2001, S. 113, 120) Ältere Personen, welche ihre Bedürfnisse und Wünsche offen ausleben, werden häufig von Seite der Betreuerinnen verächtlich angesehen. Derartige negative Einstellungen können zu einer Diskriminierung der Betroffenen führen, welche infolgedessen in der Gesellschaft behaftetbleibt. (White, 2013, S. 36fff.)
Um Alterssexualität in stationären Einrichtungen gar nicht erst aufkommen zu lassen, wurden vielfach strukturelle und organisatorische Rahmenbedingungen geschaffen. Festgelegte Tagesstrukturen, Mehrbettzimmer - bei denen tagsüber meist die Türe offen steht - und ein Eintreten in das Zimmer ohne Vorwarnung sowie kaum vorhandene Rückzugsmöglichkeiten prägen die stationären Einrichtungen. (Deutsch, 2010, S. 403, zit. Nach Stanjek, 2001, S. 77) Wenn ältere Personen ihre sexuellen Bedürfnisse zum Ausdruck bringen, wird ihnen oftmals mit Zurückweisung, Unverständnis, Hilflosigkeit und Ignoranz begegnet. Derartiges Fehlverhalten seitens der Institutionen bewirkt die Entwicklung verschiedener Bewältigungsstrategien der Bewohnerinnen. Ihr unbefriedigtes Gefühl wird verdrängt und infolge dessen durch körperliche Übergriffe wie beispielsweise das Berühren von Genitalien und Busen gegenüber den Betreuer*innen/Pfleger*innen ,ausgelebt‘. Des Weiteren passiert es auch immer wieder, dass in stationären Einrichtungen verbal sexuelles Verhalten geäußert wird, was wiederum daran liegt, dass die eigenen sexuellen Bedürfnisse nicht wahrgenommen werden. Derartige Geschehnisse werden teilweise sanktioniert. (Deutsch, 2010, S. 403f.)
3.4.1. Förderliche Anregungen für die Alterssexualität in stationären Einrichtungen
Sexualität benötigt Intimität und aus dem Grund ist es förderlich, wenn diese Intimität sowie einhergehende förderliche Faktoren in Einrichtungen ihren Platz finden. Hierbei ist es unerlässlich räumliche Bedingungen und Organisationsstrukturen zu modernisieren, worin in erster Instanz die Nutzung von Einzelbettzimmer bzw. Zweibettzimmern für Paare zählt. (Deutsch, 2010, S.404F, zit. Nach Frank, 2004b, S. 91ff., Stanek, 2001, S.77)
Darüber hinaus sollte vor Eintreten in das Zimmer eine ausdrückliche Aufforderung stattfinden. Freiräume für unbeobachtete Aktivitäten sollten installiert werden sowie Akzeptanz gegenüber körperlicher Nähe und Zuwendung, von seitens der Betreuerinnen und des Pflegepersonals, vorhanden sein. Über räumliche und organisatorische Umstrukturierungen hinaus, sollte ein multiprofessionelles Team eingesetzt werden, welches auf die individuellen Wünsche in Bezug auf die Alterssexualität reagiert. Wesentlich für diese Umsetzung ist auch die Leitung, welche bestimmte Handlungsmuster vorzugeben hat. Von ihr/ihm soll Toleranz, Akzeptanz und Integration für das Thema Alterssexualität vorgelebt werden. Empathie und Wertschätzung gegenüber alten Menschen sind fortwährend aufzubringen. (Deutsch, 2010, S. 404f., zit. Nach Frank, 2004b, S. 91ff., Stanek, 2001, S. 77)
4. Soziale Arbeit im Kontext Alterssexualität
4.1. Curricular bedingt
Bereits in der Ausbildung zur/m Sozialarbeiterin wäre es wichtig, wenn eine Auseinandersetzung mit Sexualität ihren Platz finden würde, diese spielt jedoch - bedauerlicherweise - in einigen Hochschulen für Soziale Arbeit noch immer wenig bis keine Rolle. Sexualitätsbezogene Fort- und Weiterbildungsinstitute hingegen freuen sich darüber, was offensichtlich als ein Indiz dafür gewertet werden kann, dass sexualpädagogische Kompetenzen in der Praxis einen steigenden Bedarf aufweisen. In den Bildungsinstituten wird des Öfteren darüber geklagt, dass den Teilnehmerinnen das Basiswissen dahingehend fehlt. (Weweler, 2018,S. 66, zit. Nach Sielert/Valtl, 2000, S. 52)
4.2. Soziale Arbeit und der Umgang mit Sexualität
Im beruflichen Alltag der Sozialen Arbeit wird der Umgang mit Sexualität bedauerlicherweise nur selten angesprochen. Dadurch, dass die sexuelle Bandbreite sozialarbeiterischen Handelns in vielerlei Hinsicht gar nicht wahrgenommen wird haben die meisten Einrichtungen keine das ThemabetreffendeKonzeption entwickelt. (Weweler, 2018, S. 68f.)
Im Folgenden soll Schank (2015) einen Überblick verschaffen, wie wichtig eine professionelle Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität in der Arbeit mit älteren Personen darstellt.
,,[...]Man kann nicht über Sexualität sprechen, ohne mit seinen innerstenpersönlichen Einstellungen, Erfahrungen, Wünschen und Werten etc. konfrontiertzu sein. (...) [SJoziale Fachkräfte, die über keine sexualpädagogische Ausbildung 'verfügen, agieren zu diesem Thema oft, ohne sich darüber bewusstzu sein, dass ihrepersönliche innere Haltung zur Sexualität ihre scheinbar rein fachlichen
Entscheidungen wesentlich mit beeinflusst« (2015, S.82)“. (Weweler, 2018, S. 69, zit. Nach Schank, 2015, S. 82)
Sexualität im Kontext Sozialer Arbeit benötigt einen professionellen Umgang. Vielfältige Kompetenzen, eine reflektierte Haltung und (Selbst-)Reflexion sind maßgebend für die Arbeit mit Klientinnen unter dem Aspekt der Sexualität. (Weweler, 2018, S. 69, zit. Nach Kahle, 2016, S. 98f.) Den meisten älteren Menschen fehlt es an einer Vertrauensgrundlage mit den altersbedingten Folgen im Hinblick auf die Sexualität. Laut Umfragen kann entnommen werden, dass Informationen in Bezug auf sexuelle Veränderungen im Alter in Medien, medizinischen Einrichtungen oder bei Gleichaltrigen kaum vorhanden sind. 1998 wurde diese Thematik erstmals durch die Einführung von Viagra in den Medien präsent. Erweitertes Wissen allgemeiner Veränderungen im Alter fanden jedoch kaum Äußerung. Emotionale und zwischenmenschliche Faktoren werden größtenteils zur Gänze ausgeblendet. (Deutsch, 2010,
S. 407f., zit. Nach Zeiss, 2002, S. 196f., 156) Um in der Praxis effektiv Lösungsansätze umzusetzen, muss zunächst Alterssexualität in der Gesellschaft liberalisiert werden. Die Gesellschaft sollte Toleranz für Liebschaften im Alter sowie gegenüber der Ausübung des natürlichen Koitus zwischen zwei Menschen entwickeln, denn mit Hilfe von Akzeptanz kann eine neue sexuelle Lebenswelt für ältere Generationen entwickelt werden. (Deutsch, 2010, S. 407, zit. Nach Zank, 2000, S. 156)
Dahingehend stellt das Plissit Modell eine bewährte Methode, betreffend den Umgang mit Alterssexualität, dar. Jack Annon erstellte dies im Jahre 1976 mit dem Ziel, in professioneller Art und Weise diese Thematik aufzugreifen. Dieses Modell interveniert in 4 Schritten: Permission, Limited Information, Specific Suggestions, Intensive Therapy. (Deutsch, 2010, S. 408f., zit. Nach Frank, 2004b, S. 93)
4.3. Das Plissit-Modell nach Jack Annon - Zum Umgang mit Alterssexualität
4.3.1. Permission
In Permission findet sich die Erlaubnis und Duldung von Alterssexualität wieder, was bedeutet, dass diese Thematik nicht verdrängt, sondern aufgegriffen und angesprochen werden sollte. (Deutsch, 2010, S.409, zit. Nach Frank, 2004b, S. 93f.; Beier, Leowit, 2005, S. 642)
Durch dieses Verfahren kann es älteren Menschen ermöglicht werden mit ihrer individuellen Geschlechtlichkeit entspannter umzugehen und dahingehend auch die Bedürfnisse ohne Scham- und Schuldgefühle zu befriedigen. In der Permission muss nicht explizit verbal kommuniziert werden, es reichen auch Gesten, wie beispielsweise die Duldung der Intimsphäre oder das Klopfen bei Zimmertüren vor dem Eintreten. (Deutsch, 2010, S.409, zit. Nach Frank, 2004b, S. 93f.; Beier, Leowit, 2005, S. 642)
4.3.2. Limitedinformation
Hierbei geht es um die Aufklärung der Körperfunktionen von alten Menschen. Können ältere Menschen ihre Veränderungen der Körperfunktionen mit einem realistischen Bild betrachten, kann Angst abgebaut und Erwartungshaltungen subjektiv gestaltet werden. Die Bewusstseinsschaffung für anatomische, psychologische und physiologische Änderungen im Alter stehen hier im Fokus. (Deutsch, 2010, S. 409, zit. Nach Frank, 2004b., S. 94; Zeiss, 2002, S. 218f.)
4.3.3. Specific Suggestions
In der Intervention, der Specific Suggestions geht es darum, direkte Informationen sowie Hilfsangebote den älteren Menschen näher zu bringen. Somit ist es ihnen möglich, Hilfen in subjektiven Problemlagen aufzusuchen. Beispielsweise sind hier Ärzte gemeint, welche sich auf die Behandlung sexueller Funktionsstörungen spezialisiert haben, oder aber Sexualberatungsstellen, welche Fragen bezugnehmend auf die Sexualität, Probleme im Umgang mit sexuellen Orientierungen sowie körperliche Auswirkungen durch Erkrankungen klären. (Deutsch, 2010, S. 409, zit. Nach Vetter, 2007, S. 156; Zeiss, 2002, S. 219)
4.3.4. Intensive Therapy
Die Intensive Therapy sollte bei schwerwiegenden sexuellen Störungen, wie beispielsweise sozialen Ängsten, Traumata, Missbrauchserfahrungen und anderem zur Anwendung kommen. Hierbei erhält das Pflege- und Betreuungspersonal in Einrichtungen die Aufgabe, Kontaktadressen für Sexualtherapien, Psychotherapien, o.ä. weiter zu vermitteln. Wenn ältere Personen belastende Erfahrungen gemacht haben, eignet sich dafür eine Psychotherapie sehr gut (Einzel- oder Sexualtherapie). Diese kann als Paar-, Team- oder Intensivtherapie angeboten werden. Leidet beispielsweise ein Partner unter sexuellen Funktionsstörungen wird in der Paartherapie gemeinsam an einer Lösung gearbeitet. In der Teamtherapie stehen beiden Beteiligten zwei gleichgeschlechtliche Therapeutinnen zur Seite, um geschlechterdifferente Hürden zu umgehen. Die Intensivtherapie hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass sie in einem sehr engen Zeitraum (2-3 Wochen) stattfindet. (Deutsch, 2010, S. 409, zit. Nach Frank, 2004b., S. 95; Vetter, 2007, S. 157ff.)
5. Das Aufgabenspektrum in der Sozialen Altenarbeit
Das Aufgabenspektrum der Sozialen Altenarbeit beinhaltet viele methodische Zugänge zu älteren Personen, welche im Folgenden näher beschrieben werden.
5.1. Beratung
Für die Soziale Arbeit zählt die Beratung zu einer Querschnittsaufgabe und Kernkompetenz ihrer Profession, in der ein breites Basiswissen über Lebenslagen und Probleme älterer Menschen grundlegend sind. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Auswirkungen von kognitiven, sozialen und körperlichen Einschränkungen im Alter. Dieses Wissen wird in Bezug auf den Alltag sowie auf die sozialen Beziehungen im Alter benötigt. Darüber hinaus benötigt es auch einen emphatischen sozialtherapeutischen Zugang, um die verschiedenen Lebensbewältigungskompetenzen älterer Personen zu stärken. (Soziales Kapital, 2017, S. 238)
5.2. Beziehungs- und Biografiearbeit
Kooperative Unterstützungsprozesse sind grundlegende Voraussetzung für den Aufbau einer Beziehung, in der Klientinnen ihre Bedürfnisse und Sorgen zum Ausdruck bringen können. Als Sozialarbeiterin ist es von besonderer Wichtigkeit, gerade in der Arbeit mit älteren Menschen, sich auf das Lebenstempo des Anderen einzustellen sowie im Hinblick auf die Kommunikation eine vertrauensbildende Gesprächsführung anzuwenden. Darüber hinaus ist es auch die Biografiearbeit, welche entscheidend zur Lebensbewältigung älterer Personen beiträgt. (Soziales Kapital, 2017, S. 238f.)
5.3. Aufsuchende Soziale Altenarbeit
In der aufsuchenden Sozialen Altenarbeit geht es vorwiegend um die Arbeit mit älteren Personen, welche zum Teil isoliert leben oder unzureichende Unterstützungsnetzwerke aufweisen. Hilfreich wäre es, wenn niederschwellige Beratungsstellen in den Stadtteilen institutionell verankert sind. (Soziales Kapital, 2017, S. 239)
5.4. Psychosoziale Unterstützung und Krisenintervention
Vor allem ältere Personen mit psychischen Problemen und daraus resultierender sozialer Not und Ausgrenzung finden in der psychosozialen Beratung Unterstützung. (Soziales Kapital, 2017, S. 239)
5.5. Soziale Netzwerkarbeit
In der sozialen Netzwerkarbeit geht es zum einen um die Kooperation und die damit einhergehende Aktivierung von unterstützenden institutionellen Strukturen sowie um die Förderung der sozialen Beziehungen der Klientinnen. Ziel der sozialen Netzwerkarbeit ist es, ein effizientes Netz für die Klientinnen herzustellen. (Soziales Kapital, 2017, S. 239)
5.6. Empowerment und Ressourcenorientierung
Im methodischen Vorgang von Empowerment werden Klientinnen gezielt in den Prozess der Unterstützungsplanung miteinbezogen. Hierbei bekommen die Klientinnen die Möglichkeit, in Form von ,Hilfe zu Selbsthilfe[4], ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen. Wichtig hierbei ist es, Ressourcen richtig einzuschätzen, diese zu fördern und fordern. Ältere Menschen dürfenjedoch nichtüberfordertwerden. (Soziales Kapital, 2017, S. 239)
5.7. Anwaltliche Funktion
Für die Klientinnen der Sozialen Arbeit übernimmt die/der Sozialarbeiterin eine anwaltliche Funktion. Darüber hinaus wirkt die Soziale Arbeit als gesellschaftliche Unterstützungsinstanz und richtet sich dementsprechend auch gegen die Altersdiskriminierung. (Soziales Kapital, 2017, S. 240)
6. ,Das vermeintlich Normale[4]- abschließende Worte
Ältere Menschen sind voll mit Lebenslust und Energie, sie sind unabhängig und für viel Neues offen. Sie haben Humor, Lachen und sind fröhlich - dies sind nicht lediglich Privilegien, welche in Assoziation mit der Jugendzeit stehen.
,Bin ich normal?[4] - das sind häufige Fragestellungen von älteren Menschen in Bezug auf ihr sexuelles Verlangen. Darin spiegelt sich, dass das Thema Sexualität für viele ältere Menschen nach wie vor eine sogenannte ,Qual‘ darstellt. (Kienzl, 2011, S.262fff.)
Trotz der vermeintlichen sexuellen Revolution wird ihnen suggeriert, dass es im Alter abartig sei, sexuelle Bedürfnisse auszuleben und/oder auszusprechen. Das vermeintlich Normale ist in Wirklichkeit oft krankmachend und hat schon einige menschliche Tragödien verschuldet. Ist es diesbezüglich nicht am einfachsten unauffällig und angepasst zu leben, das zu machen was als ,normal‘ deklariert wird? Und wehe, man versucht aus dem Territorium der ,Normalität‘ auszubrechen - dem widerfährt das Stigma ,Verrückt-sein‘. (Kienzl, 2011, S. 262fff.)
Hierzu möchte ich ein passendes Zitat von George Bernard Shaw anführen:
..Was wir brauchen, sind ein paar ,verrückte Leute‘; seht euch an, wohin uns die Normalen gebrachthaben.“ (Kienzl, 2011, S. 269)
Fazit
Altern ist gleichzeitig ein körperliches, psychisches, soziales sowie gesellschaftliches Phänomen und beinhaltet daher eine Vielzahl gesellschaftlicher und kultureller Deutungen. In der Leistungsgesellschaft wird das Thema Alter häufig mit Stigmatisierungen in Verbindung gebracht, was uns die angeführten Beispiele verdeutlichen: Alter als Phase der eingeschränkten Leistungsfähigkeit, des Nicht-mehr-mithalten-Könnens, die Phase des Zurückblickens auf die erbrachte Leistungen, des verdienten Lebensstandards wie auch der späten Freiheit. Bereits nach der Lebensmitte werden Menschen mit ,alt‘ oder ,älter‘ bezeichnet. Aus Untersuchungen ist zu entnehmen, dass in den letzten Jahrzehnten eine subjektive ,Verjüngung des Alters’ stattgefunden hat, was mit positiven und negativen Effekten einhergeht, denn einerseits schätzen sich die ,Alten‘ jünger ein, anderseits werden ältere Arbeitslose aus Altersgründen nicht mehr eingestellt.
Mit der Statuspassage des Renteneintritts wird dabei einerseits die Verknüpfung des individuellen Lebens mit der Gesellschaft und ihren Institutionen gewähreistet, anderseits geht es um die subjektive Perspektive der Bewältigung des Übergangs durch den Einzelnen und sein soziales Umfeld. Ein differenziertes soziales Netzwerk bietet die besten Voraussetzungen für das Leben und die Hilfen im Alter.
Die heutige Bedeutsamkeit als eigenständige Lebensphase konnte das Alter erst durch die ausreichende finanzielle Absicherung und die völlige Abkehr von verpflichtender Erwerbsarbeit erlangen. Festzuhalten istjedoch, dass aufgrund des demographischen Wandels und einer damit einhergehenden alternden Gesellschaft, müsse das Alter/Altern zukünftig aktiver gestaltet werden. Für das Wohlbefinden im Alter spielen gesellschaftliche Gelegenheitsstrukturen und kulturelle Wertesysteme zentrale Rollen.
Bedauerlicherweise wird Sexualität im Alter nach wie vor tabuisiert und steht selten im Mittelpunkt der Betrachtung. Altersbedingte Veränderungen werden verstärkt unter den Aspekten der Medizin, Physiologie und die der Sozio-Ökonomie diskutiert. Aufgrund gesellschaftlicher Bilder in Bezug auf die Sexualität im Alter, beschreiben sich auch ältere Personen vermehrt als asexuell, obwohl diese (Selbst-)Beschreibungen oftmals nicht in Verbindung mit den eigenen Empfindungen stehen. Diese sexuelle Entwertung wird begleitet von Sorgen um die eigene Attraktivität, unterschiedlichen Erkrankungen und abnehmender Leistungsfähigkeit. Das Plissit Modell, welches in 4 Schritten interveniert, Permission, Limited Information, Specific Suggestions, Intensive Therapy, stellt eine bewährte Methode, betreffend den Umgang mit Alterssexualität, dar.
Im beruflichen Alltag der Sozialen Arbeit, wie auch an einigen Hochschulen wird der Umgang mit Sexualität bedauerlicherweise nur selten angesprochen. Die sexuelle Bandbreite sozialarbeiterischen Handelns wird in vielerlei Hinsicht gar nicht wahrgenommen, was auch dazu beiträgt, dass die meisten Einrichtungen, keine betreffenden Konzeptionen entwickelt haben.
Literaturverzeichnis
- Backes, Gertrud M., Clemens, Wolfgang (2008). Lebensphase Alter. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Altemsforschung (3. überarbeitete Auflage). Weinheim und München: Verlag Beltz Juventa.
- Deutsch, Eva Maria (2010). Altern, Partnerschaft und Sexualität. In: Knapp, Gerald, Spitzer Helmut (Hrsg.), Altern, Gesellschaft und Soziale Arbeit. Lebenslagen und soziale Ungleichheit von alten Menschen in Österreich. Klagenfurt: Verlag Hermagoras, 386-411.
- Kienzl, Andreas (2011). Alle Lust will Ewigkeit. In: Bach, Doris, Böhmer, Franz (Hrsg.), Intimität, Sexualität, Tabuisierung im Alter. Wien, Köln, Weimar: Verlag Böhlau, 261-270.
- Längle, Alfried (2011). Sexualität - die Lust am Leben. Was in der Sexualität gesucht und gefunden werden kann. In: Bach, Doris, Böhmer, Franz (Hrsg.), Intimität, Sexualität, Tabuisierung im Alter. Wien, Köln, Weimar: Verlag Böhlau, 13-36.
- Meyer, Christine (2019). Soziale Arbeit und Alter(n).Weinheim, Basel: Verlag Beltz Juventa.
- Meyer, Christine (2008). Altern und Zeit. Der Einfluss des demographischen Wandels aufZeitstrukturen. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
- Soziales Kapital (2017). Arbeitsgemeinschaft „Altem und Soziale Arbeit“: Zur Zukunft der Sozialen Altenarbeit in Österreich. Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft „Altern und Soziale Arbeit“ der Österreichischen Gesellschaft für Soziale Arbeit (OGSA). Zugriff am 20.06.2020 unter https://soziales- kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/viewFile/543/969.pdf.
- Vogt, Michael (2001). Partnerschaft im Alter als neues Arbeitsfeld psychosozialer Beratung. Neue Aufgabenprofile der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen. Freiburg im Breisgau: Verlag Lambertus.
- Weweler, Jan Gerrit (2018-03-22). Sexualität und Soziale Arbeit. Die nächste Generation. In: Sozialmagazin, 2018 (3-4, 0340-8469). Weinheim: Verlag Beltz Juventa, 64-71.
- White, Elaine (2013). Sexualität bei Menschen mit Demenz. Bern: Verlag Hans Huber.
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