Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage danach, wie die Corona-Pandemie aus biopolitischer Perspektive in der aktuellen wissenschaftlichen Debatte diskutiert und eingeordnet wird. Um die Frage zu beantworten wird im Folgenden zunächst eine Einführung in die Begriffe Biomacht und Biopolitik gegeben. Anschließend wird die historische Entwicklung von der Souveränitätsmacht zur Biopolitik wie Foucault sie beschreibt, nachvollzogen. Der Hauptteil der Arbeit besteht aus einer Literaturstudie, bei der aktuelle Literatur zum Thema Biopolitik und Corona-Pandemie analysiert und zusammengefasst dargestellt wird. Dabei wurden drei Bereiche herausgestellt, in denen die biopolitischen Auswirkungen vor allem zu sehen waren.
Einerseits wird ein Blick auf die globalen Perspektiven und die Unterschiede in der Umsetzung der Corona-Maßnahmen geworfen. Anschließend wird auf das Thema Gender, Sexualität und Partnerschaft eingegangen und abschließend noch auf die Themen Rassismus und Nationalismus im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Zuletzt wird ein Fazit gezogen, in dem die eingangs formulierte Fragestellung beantwortet werden soll. Die Corona-Pandemie bestimmt nun schon seit gut eineinhalb Jahren das Weltgeschehen sowie das Leben der Menschen. Genauso lange beschäftigen sich auch die Medien und der öffentliche Diskurs mit der Frage danach, welche Lehren aus der Pandemie gezogen werden können, was die Restriktionen und Vorgaben der Regierungen bedeuten und wie sinnvoll und effizient eine Impfung gegen das Virus ist.
In der Neuen Zürcher Zeitung fragt Jan Söffner danach, ob es nach Corona überhaupt noch Menschen geben wird, Alois Pumhösel analysiert im Standard Politik, Macht und Weltordnung während der Corona-Pandemie und Gero von Randow spricht bei ZEIT Online von einer biopolitischen Krise. Alle drei beziehen sich in ihren Ausführungen auf den französischen Philosophen Michel Foucault und sein Konzept der Biopolitik beziehungsweise Biomacht, welches er 1976 im ersten Band seines Buches Der Wille zum Wissen vorstellte. Die Frage danach inwiefern die Verwendung dieses Begriffes in Bezug auf die Corona-Pandemie überhaupt sinnvoll ist, stellt der Geschichtswissenschaftler Philipp Sarasin in der Zeitschrift Geschichte der Gegenwart und gibt damit Anlass auch einen Blick in die wissenschaftliche Debatte rund um das Thema Corona-Pandemie und Biopolitik zu werfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Souveränitätsmacht zur Biomacht.
- Corona-Pandemie und Biopolitik.
- Globale Perspektiven
- Gender, Sexualität und Partnerschaft.
- Rassismus und Nationalismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, wie die Corona-Pandemie aus biopolitischer Perspektive in der aktuellen wissenschaftlichen Debatte diskutiert und eingeordnet wird. Sie analysiert die Anwendung des Konzepts der Biopolitik auf die Pandemie und beleuchtet die verschiedenen Perspektiven und Debatten, die sich daraus ergeben.
- Die historische Entwicklung von der Souveränitätsmacht zur Biopolitik nach Foucault
- Globale Perspektiven auf die Corona-Pandemie und deren biopolitische Implikationen
- Die Rolle von Gender, Sexualität und Partnerschaft im Kontext der Pandemie
- Rassismus und Nationalismus im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
- Die Bedeutung des Sexualitätsdispositivs für die Biopolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Relevanz der Corona-Pandemie für die biopolitische Debatte heraus und skizziert die Fragestellung der Arbeit.
- Von der Souveränitätsmacht zur Biomacht: Dieses Kapitel führt in die Begriffe Biomacht und Biopolitik ein und verfolgt die historische Entwicklung von der Souveränitätsmacht zur Biopolitik, wie sie von Foucault beschrieben wird.
- Corona-Pandemie und Biopolitik: Dieser Abschnitt analysiert verschiedene Perspektiven und Debatten zur Corona-Pandemie aus biopolitischer Perspektive.
Schlüsselwörter
Corona-Pandemie, Biopolitik, Biomacht, Michel Foucault, Souveränitätsmacht, Globalisierung, Gender, Sexualität, Partnerschaft, Rassismus, Nationalismus, Sexualitätsdispositiv, Allianzdispositiv.
- Arbeit zitieren
- Areti-Kristin Bouras (Autor:in), 2021, Corona und Biopolitik nach Michel Foucault. Globale Perspektiven, Gender und Rassismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1283016