Der Lehrplan für das Fach Deutsch der Realschulen in NRW sieht für die Jahrgangsstufen 7
und 8 im Bereich „Sprechen und Zuhören“ das Vortragen sowie die Begründung des eigenen
Standpunktes vor. Des Weiteren fordert er, dass sich die Schüler an einem Gespräch
sachbezogen beteiligen und zwischen Gesprächsformen unterscheiden (z.B. in einer
Diskussionsrunde einen eigenen Standpunkt entwickeln und begründen, mit Argumenten
anderer auseinandersetzen sowie weitere Gegenargumente entwickeln). Die Schüler sind in der
Lage konzentriert zu zuhören und mündliche Darstellungen zusammenhängend zu verfolgen.
Der Lehrplan verlangt zudem die argumentative Auseinandersetzung mit einem Sachverhalt,
indem die Schüler beispielsweise schriftlich Stellung zu einem Sachverhalt nehmen, zu einem
Problem oder einer kritischen Fragestellung eine Position vertreten sowie eine Argumentation
verfassen.
Thema der Unterrichtseinheit: „Diskutieren – Argumentieren“
Ziele der Unterrichtseinheit: Die Schülerinnen und Schüler[1] werden durch verschiedene Themen zum Argumentieren angeregt. Sie sammeln Argumente, können diese vertreten sowie zwischen These, Argument und Beispiel unterscheiden. Im Mittelpunkt steht vor allem das Kennen lernen
verschiedener Diskussionsformen (Fish-Bowl, Kugellager, Debatte...). Dabei werden insbesondere wichtige Diskussionsregeln beachtet und eingehalten.
Thema der Unterrichtsstunde: „Schuluniform – ja oder nein?“ – Fish-Bowl: Eine besondere Art der Diskussion
Stellung der Unterrichtsstunde in der Unterrichtsreihe:
1. Gesprächsregeln – Grundlagen einer guten Diskussion
2. „Noten fürs Verhalten“ – Ein Meinungsbild erstellen
3. Überzeugend argumentieren – Die eigene Meinung belegen und veranschaulichen
4. „Sind Hausaufgaben wirklich notwendig?“ – Eine Diskussion führen
5. „Geburtstagseinladung“ – Ein Rollenspiel bewerten
6. „Der Jugend von heute geht es viel zu gut?!“ – Pro- und Kontra – Debatte
7. „Musik während der Pause!?“ – Einen argumentativen Brief verfassen
8. „Stechuhr in der Schule“ – Die Kugellagermethode
9. „Wohin geht die Klassenfahrt?“ – Argumente sammeln und vertreten
10. Klassenarbeit
11. „Schuluniform – ja oder nein?“ – Fish-Bowl: Eine besondere Art der Diskussion
Lernziele der Unterrichtsstunde:
Die Schülerinnen und Schüler
- sammeln schriftlich, mit Hilfe eines zuvor gelesenen Textes Pro- und Kontra –
Argumente und tragen diese in einer Fish-Bowl – Diskussion vor
- beachten in der Diskussionsrunde die Gesprächsregeln
- reflektieren die Diskussion anhand von Beobachtungsschwerpunkten
Lernvoraussetzungen der Schüler
Die Schulklasse 7c setzt sich aus 15 Mädchen und 13 Jungen im Alter von durchschnittlich 12 Jahren zusammen. Die Schüler in dieser Klasse beteiligen sich aktiv und motiviert am Unterrichtsgeschehen.
Die Schüler sind mit dem Tempelschema der Argumentation (These, Argumentation, Beispiel, Forderung) sowie den Gesprächsregeln vertraut. Des Weiteren sind sie in der Lage ihre Meinung zu äußern, Pro- und Kontra – Argumente zu sammeln und diese mündlich sowie schriftlich darzulegen. Die Methode der „Fish-Bowl – Diskussion“ ist den Schülern bekannt.
Didaktische Überlegungen:
Der Lehrplan für das Fach Deutsch der Realschulen in NRW sieht für die Jahrgangsstufen 7 und 8 im Bereich „Sprechen und Zuhören“ das Vortragen sowie die Begründung des eigenen Standpunktes vor. Des Weiteren fordert er, dass sich die Schüler an einem Gespräch sachbezogen beteiligen und zwischen Gesprächsformen unterscheiden (z.B. in einer Diskussionsrunde einen eigenen Standpunkt entwickeln und begründen, mit Argumenten anderer auseinandersetzen sowie weitere Gegenargumente entwickeln). Die Schüler sind in der Lage konzentriert zu zuhören und mündliche Darstellungen zusammenhängend zu verfolgen. Der Lehrplan verlangt zudem die argumentative Auseinandersetzung mit einem Sachverhalt, indem die Schüler beispielsweise schriftlich Stellung zu einem Sachverhalt nehmen, zu einem Problem oder einer kritischen Fragestellung eine Position vertreten sowie eine Argumentation verfassen.
Der schulinterne Lehrplan für das Fach Deutsch beinhaltet die Unterrichtseinheit „Argumentieren“ und fordert ebenfalls die im Kernlehrplan genannten Aufgabenschwerpunkte. Die Stunde beginnt mit der Betrachtung einer schuluniformierten Schaufensterpuppe als stummen Impuls. Die Schüler setzen sich mit der Kleidung auseinander und sind dadurch so motiviert, dass sie sich spontan in Form einer Meldekette dazu äußern. Diese Sozialform steigert die Selbstständigkeit der Schüler und verhindert dadurch eine zu stark lehrerzentrierte Interaktion. Durch Betrachtung der Schuluniform beschäftigen sie sich schon gedanklich mit dem Stundenthema und der späteren Aufgabenstellung. Das Stundenthema „Schuluniform – ja oder nein?“ wird an die Tafel geschrieben, damit es für die Schüler ständig präsent ist. Der erste Schritt einer Diskussion ist, sich die eigene Meinung bewusst zu machen, woraufhin eine Abstimmung zum Thema durchgeführt und das Ergebnis ebenfalls an der Tafel festgehalten wird. Der Kreis der Stunde wird hierdurch eröffnet und durch eine erneute Abstimmung am Ende der Stunde wieder geschlossen. In der Erarbeitungsphase findet sich die Klasse zunächst in ihren Stammgruppen wieder. Diese Einteilung wurde bereits einige Schulstunden vorab festgelegt und bleibt bis zum Ende dieser Einheit bestehen, damit nicht ein ständiger Gruppenwechsel stattfindet. Lediglich der Gruppensprecher wird stets neu gewählt (von mir oder der Gruppe). In dieser Stunde wird er von den Gruppenmitgliedern am Ende der Erarbeitungszeit selbst bestimmt. Damit wird sichergestellt, dass sich alle Schüler an der Erarbeitung beteiligen. Der Austeildienst teilt den Arbeitsauftrag aus. Während dessen stelle ich jeweils drei Pro- und Kontra – Klappkarten auf die Gruppentische, so dass drei Gruppen für Schuluniform sowie drei dagegen sind. Das Verteilen der Standpunkte nehme ich vor, damit während der Diskussion ausreichend Argumente auf beiden Seiten genannt werden. Demnach erfolgt die Erarbeitung in der Klasse arbeitsteilig und die Schüler versetzten sich, je nach Einteilung, in die Situation für oder gegen Schuluniform.
Die Schüler erarbeiten sich den Arbeitsauftrag eigenständig und besprechen die Aufgaben innerhalb der Gruppe. Falls Schwierigkeiten oder Probleme auftreten, werden diese gemeinsam im Plenum geklärt. Im Anschluss daran sammelt jeder Schüler zunächst in Einzelarbeit Argumente für seine zugeteilte Position und notiert diese auf seinem Arbeitsblatt, damit diese während der Diskussion präsent sind. Das bietet den Vorteil, dass die Diskutanten in der anschließenden Gesprächsrunde sicherer sind und sich nicht so leicht durch emotionale Aspekte leiten lassen. Des Weiteren wird sichergestellt, dass sich auch jedes Gruppenmitglied Gedanken macht und sich in der Gruppenarbeitsphase aktiv beteiligen kann.
[...]
[1] Aus Gründen der Lesefreundlichkeit verwende ich den Begriff Schüler synonym für Jungen und Mädchen.
- Quote paper
- Irina Eversmeyer (Author), 2008, „Schuluniform – ja oder nein?“ – Fish-Bowl: Eine besondere Art der Diskussion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128319
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