Ziel dieser Arbeit ist es herauszuarbeiten, inwiefern Disclosure, also das Sprechen über sexuelle Gewaltwiderfahrnisse, Betroffenen helfen kann und wieso sich so viele dennoch dazu entscheiden, lange oder für immer zu schweigen. Wie kommen Betroffene zu der Annahme, dass Schweigen eine sinnvolle Alternative zum Sprechen ist und was hat sich nach dem Sprechen über sexuelle Gewaltwiderfahrnisse verändert? Welche Faktoren spielen eine Rolle, wenn Menschen sich dazu entscheiden, mit den eigenen Gewaltwiderfahrnissen an die Öffentlichkeit zu treten oder sich innerhalb der Familie anzuvertrauen? Welche Faktoren beeinflussen ein weiteres Schweigen? Wieso sprechen manche Betroffene nach sexueller Gewalt ganz spontan und direkt darüber und andere wägen diesen Prozess jahrelang ab? Hier soll versucht werden, alle diese Fragen zu beantworten. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der zentralen Frage, inwieweit das Sprechen nach sexuellen Gewaltwiderfahrnissen Betroffenen helfen kann. Bei Disclosure-Prozessen handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen, das in der vorliegenden Bachelorarbeit versucht werden soll, in seiner Bandbreite darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 1.1 Zielsetzung
- 1.2 Aufbau der Arbeit.
- 2. Definitionen........
- 2.1 Lebensalter Jugend……………………..
- 2.2 Sexuelle Gewalt
- 2.3 Disclosure
- 3. Disclosure- das Sich-Anvertrauen nach sexuellen Gewalterfahrungen
- 3.1 Größenordnungen von Disclosure
- 3.2 Voraussetzungen für Disclosure
- 3.2.1 Erinnern......
- 3.2.2 Einordnen der Gewalt..
- 3.2.3 Vertrauen...
- 3.3 Auslöser für Disclosure
- 3.4 Hindernisse und Barrieren
- 4. Disclosure Chance oder Risiko für Betroffene?.
- 4.1 Chancen des Sprechens........
- 4.1.1 Brechen der Täter*innenstrategien...
- 4.1.2 Ansatz für Unterstützungsmöglichkeiten
- 4.2 Risiken des Sprechens.........
- 5. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema Disclosure nach sexueller Gewalt im Jugendalter und untersucht, inwieweit das Sprechen über die erlebte Gewalt Betroffenen helfen kann. Sie analysiert die Gründe, warum viele Betroffene lange Zeit schweigen und welche Faktoren das Sprechen oder Schweigen beeinflussen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs Disclosure
- Voraussetzungen und Auslöser für Disclosure
- Hindernisse und Barrieren beim Sprechen über sexuelle Gewalt
- Chancen und Risiken des Sprechens für Betroffene
- Handlungsmöglichkeiten zur Erleichterung des Sprechens
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit sowie den Aufbau. Kapitel 2 definiert die zentralen Begriffe Lebensalter Jugend, sexuelle Gewalt und Disclosure, um eine gemeinsame Basis für die Analyse zu schaffen.
Kapitel 3 beleuchtet den Disclosure-Prozess aus verschiedenen Perspektiven. Es werden die Größenordnungen des Sich-Anvertrauens diskutiert, die Voraussetzungen für Disclosure wie Erinnern, Einordnen der Gewalt und Vertrauen erläutert sowie verschiedene Auslöser für Disclosure beschrieben. Zudem werden Hindernisse und Barrieren analysiert, die Betroffene vom Sprechen abhalten können.
Kapitel 4 befasst sich mit der Frage, ob das Sprechen über sexuelle Gewalt eine Chance oder ein Risiko für Betroffene darstellt. Es werden die Chancen des Sprechens, wie das Brechen der Täter*innenstrategien und die Möglichkeit auf Unterstützung, sowie die Risiken wie das erneute Erleben von Traumatisierung und sozialer Ausgrenzung beleuchtet.
Kapitel 5 bietet einen Ausblick auf Handlungsmöglichkeiten, die Betroffenen das Sprechen erleichtern könnten.
Schlüsselwörter
Disclosure, sexuelle Gewalt, Jugendalter, Schweigen, Sprechen, Unterstützungsmöglichkeiten, Täter*innenstrategien, Trauma, Erinnerung, Vertrauen, Hindernisse, Barrieren, Chancen, Risiken
- Arbeit zitieren
- Paula Böhm (Autor:in), 2022, Disclosure nach sexueller Gewalt im Jugendalter. Inwiefern kann das Sprechen nach sexueller Gewalt Betroffenen helfen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1283203