Prüfung des Eigenkapitals im Einzelabschluss


Hausarbeit, 2008

59 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Vorüberlegungen
2.1. Abgrenzung des Eigenkapitals und der zu prüfenden Prüffelder
2.2. Bildung von Prüffeldgruppen
2.3. Auswahl der Prüfungsmethoden
2.4. Prüfungsunterlagen

3. Prüfung des Internen Kontrollsystems

4. Aussagebezogene Prüfungshandlungen
4.1. Das gezeichnete Kapital
4.1.1. Ausstehende Einlagen
4.1.2. Kapitalerhöhung und Kapitalherabsetzung
4.2. Die Kapitalrücklage
4.3. Die Gewinnrücklagen
4.4. Das Bilanzergebnis

5. Dokumentation und Berichterstattungspflichten

6. Prüfungsurteil (Schlussbetrachtung)

Literaturverzeichnis

Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Die Prüfung des Eigenkapitals stellt für den APr. vor allem wegen der Vielzahl der rechtsformspezifischen Ansatz- bzw. Nachweis- und Ausweisvorschriften eine große Herausforderung dar. Diese Hausarbeit soll, praxisorientiert, einem APr. als Hilfsmittel zur Bewältigung des umfangreichen Prüfungsstoffes dienen. Auf eine abschließende Aufzählung aller Prüfungshandlungen wird jedoch verzichtet[1]. Vielmehr soll dem APr. die Möglichkeit gegeben werden, durch die Darstellung der wesentlichen Prüfungsschritte und wichtigsten Prüfungshandlungen, auch bei einer Erstprüfung, eine hinreichende Urteilssicherheit bei der handelsrechtlichen Prüfung der Einzelposten des Eigenkapitals zu erreichen. Dafür werden die Erläuterungen im Textteil durch umfangreiche und übersichtliche Prüfungsfragebögen (Ú Anhang 14 bis Anhang 19) ergänzt. Die dargelegten Prüfungsschritte beinhalten die Prüfung des internen Kontrollsystems, der Buchführung sowie wesentlicher Vorschriften für Nachweis bzw. Ansatz, Bewertung und Ausweis.

Aufgrund der durch § 316 Abs. 1 Satz 1 HGB eingegrenzten Prüfungspflicht, beschränken sich die Erläuterung auf Kapitalgesellschaften i.S.d. § 267 Abs. 2 und 3 HGB. Um die unterschiedlichen Prüfungshandlungen bei kapitalmarktorientierten und nicht kapitalmarktorientierten Kapitalgesellschaften aufzuzeigen, werden in dieser Hausarbeit nur Aktiengesellschaften[2] und Gesellschaften mit beschränkter Haftung behandelt. Die Erläuterung der Rechnungslegung sowie der handelsrechtlichen und rechtsformabhängigen Vorschriften ist nicht Aufgabe dieser Hausarbeit[3]. Sind sie jedoch für die Erläuterung der Prüfungshandlungen notwendig, wird dennoch darauf eingegangen.

2. Vorüberlegungen

2.1. Abgrenzung des Eigenkapitals und der zu prüfenden Prüffelder

Der Gesetzgeber definiert das Eigenkapital von Kapitalgesellschaften in §§ 266 Abs. 3 A., 268 Abs. 1 und 3 sowie 272 HGB. Der APr. hat bei der Prüfung des Eigenkapitals nicht nur diese in den o.g. Vorschriften angegebenen Einzelposten zu prüfen, sondern muss zusätzlich mit dem Eigenkapital korrespondierende Posten der Aktiv- und Passivseite, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Posten aufgrund rechtsformabhängiger Ausweisvorschriften in seine Prüfung einbeziehen.[4] Anhang 1 und Anhang 2 sollen alle Posten, die im Rahmen einer Prüfung des Eigenkapitals bei einer AG und GmbH ggf. zu prüfen sind, in einer übersichtlichen Form darstellen.

2.2. Bildung von Prüffeldgruppen

Durch die Vielzahl der zu prüfenden Einzelposten (Prüffelder[5] ) könnte der APr. leicht den Überblick verlieren. Daher erweist es sich als zweckmäßig, einzelne Prüffelder, die im unmittelbaren Zusammenhang miteinander stehen, zu Prüffeldgruppen zusammenzufassen und nacheinander abzuarbeiten.[6] In Anhang 3 wird an einem Beispiel gezeigt, welche Einzelposten zu bestimmten Prüffeldgruppen zusammengefasst werden können.

2.3. Auswahl der Prüfungsmethoden

Die Buchführung sollte generell auf ihre formelle und materielle Ordnungsmäßigkeit geprüft werden. Die Prüfung der Geschäftsvorfälle in Stichproben sowie durch Verprobung kann nicht akzeptiert werden. Da sich das Eigenkapital meistens durch einige wenige Geschäftsvorfälle verändert und aufgrund seines Haftungscharakters für die Bilanzadressaten sehr relevant ist[7], sollte der APr. jeden einzelnen Geschäftsvorfall lückenlos prüfen. Auch wenn eine Verfahrensprüfung auf ein funktionierendes internes Kontrollsystem schließen lässt, sollte auf aussagebezogenen Prüfungshandlungen dennoch nicht verzichtet werden. Ob der APr. mit der Prüfung bspw. der Haupt- bzw. Gesellschafterversammlungsprotokolle beginnt und die weitere Verarbeitung der Beschlüsse bis hin zu ihrer Bilanzierung im Jahresabschluss überprüft oder bei seiner Prüfung von den in der Bilanz ausgewiesenen Eigenkapitalposten ausgeht, sollte er je nach Sachverhalt selber entscheiden.[8]

2.4. Prüfungsunterlagen

Für die Durchführung der Prüfung des Eigenkapitals hat der APr. vor allem Unterlagen über rechtliche und personelle Verhältnisse sowie über die Organisation der zu prüfenden Kapitalgesellschaft anzufordern. Die wichtigsten Unterlagen sind neben den Konten der Buchführung, die Satzung bzw. der Gesellschaftsvertrag in der zuletzt gültigen und gerichtlich oder notariell beurkundeten Fassung, die Protokolle der Haupt- bzw. Gesellschafterversammlungen sowie ein aktueller Handelsregisterauszug.[9] Weitere prüfungsrelevante Unterlagen werden in Anhang 14 aufgezählt.

3. Prüfung des Internen Kontrollsystems

Der APr. hat sich bei der Prüfung des Internen Kontrollsystems[10] im Prüffeld gezeichnetes Kapital im Wesentlichen davon zu überzeugen, dass in der Kapitalgesellschaft systematisch und übersichtlich Akten über die gesellschaftsrechtlichen Verhältnisse geführt werden (Ú Prüfungsunterlagen Anhang 14) und alle Beschlüsse der Haupt- bzw. Gesellschafterversammlung in schriftlicher Form vorhanden sind.[11]

[...]


[1] Keine Erläuterung z.B. zur Prüfung von Genussscheinkapital, verdeckten Einlagen oder der Sonderposten aus Fördermitteln, die bei Einhaltung der Zweckbindung der Mittel nicht rückzahlbar sind und somit einen eigenkapitalähnlichen Charakter darstellen.

[2] Für Kommanditgesellschaften auf Aktien gilt § 278 Abs. 3 AktG.

[3] Hierfür wird auf die Erläuterungen in den jeweiligen Gesetzen sowie auf Bilanzierungshandbücher und -kommentare verwiesen.

[4] Vgl. Adler et al. (Rechnungslegung) Tz. 2 ff. zu § 272 HGB, Ellrott et al. (Bilanz-Kommentar) Anm. 3 zu § 272 HGB.

[5] In der Literatur wird diese Thematik je nach Autor unterschiedlich dargelegt. So wird bei der Zusammenlegung zu prüfender Einzelposten einerseits von Prüffeldern, andererseits von Prüffeldgruppen gesprochen. Der Autor stützt seine Äußerungen auf ein Standardwerk der Wirtschaftsprüfung (siehe Fußnote 6) und geht von Prüffeldgruppen aus [zu Prüffelder: siehe Wüstemann (Wirtschaftsprüfung) S.40].

[6] Vgl. Coenenberg/von Wysocki (Handwörterbuch) Sp. 228.

[7] Siehe auch § 256 Abs. 1 Nr. 4, Abs. 4 und Abs. 5 AktG zur Nichtigkeit von Jahresabschlüssen bei einer AG.

[8] Vgl. Knoll (PW/Steuern) S. 20 ff.

[9] Vgl. Coenenberg/von Wysocki (Handwörterbuch) Sp. 394, Niemann (Jahresabschlussprüfung) S. 435.

[10] Die Prüfung des IKS, auch Systemprüfung genannt, besteht aus der Aufbau- und Funktionsprüfung. Die Aufbauprüfung sollte generell schon bei einer Vorprüfung durchgeführt werden und ist somit nicht Bestandteil der Hauptprüfung. Bei der Prüfung der Einzelposten führt der APr. nur die Funktionsprüfung durch. Da die Funktionsprüfung auf die vorläufige Systembeurteilung der Aufbauprüfung aufbaut, geht der Autor in seinen Aussagen von einer schon durchgeführten Aufbauprüfung aus und erläutert nur Maßnahmen einer Funktionsprüfung. Es wird aber immer von der Prüfung des IKS gesprochen [vgl. auch Marten et al. (Wirtschaftsprüfung) S. 281].

[11] Vgl. Niemann (Jahresabschlussprüfung) S. 435.

Ende der Leseprobe aus 59 Seiten

Details

Titel
Prüfung des Eigenkapitals im Einzelabschluss
Hochschule
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Veranstaltung
Prüfungswesen/Steuern
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
59
Katalognummer
V128435
ISBN (eBook)
9783640347728
ISBN (Buch)
9783640348039
Dateigröße
9039 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Prüfung, Eigenkapital, Einzelabschluss, Jahresabschluss, Wirtschaftsprüfung, Jahresabschlussprüfung
Arbeit zitieren
Alexander Ulm (Autor:in), 2008, Prüfung des Eigenkapitals im Einzelabschluss, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128435

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