Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Zielsetzung und Gang der Arbeit
2. Mobile-Payment als Bezahlverfahren
2.1. Begriffsbestimmung und Technologische Methoden
2.2. Mobile-Payment Konzepte von Apple Pay, Google Pay und PayPal
3. Auswirkungen auf den Einzelhandel
3.1. Pro und Contra
3.2. Potenziale und Handlungsmöglichkeiten für den Einzelhandel
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Internetquellen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
1.1. Problemstellung
Mobile-Payment Bezahlverfahren werden weltweit immer häufiger genutzt. Deutschland hing in den letzten Jahren in seiner Entwicklung und Nutzung stark hinter der weltweiten Entwicklung nach.1
Der Mobile Payment Monitor 2020 von Visa beinhaltet, dass es einen Aufschwung im Kontaktlosen und Mobile-Payment Bezahlverfahren gegeben hat. Im Jahr 2019 haben noch 55% der Befragten kontaktlos Transaktionen abgeschlossen. Im Vergleich sind im Jahr 2020 bereits 75%.2 Ein möglicher Grund könnte hier die Hygiene Empfehlungen durch Politik in der Corona-19-Pandemie sein. Davon sind im Jahr 2019 6% mit einem Mobiltelefon oder einen Wearable getätigt worden. Im Jahr sind es bereits schon 12% und damit eine Verdopplung der Nutzung von Mobile-Payment Bezahlverfahren. Transaktionen die mit Bargeld abgeschlossen werden sind im gleichen Zeitraum von 38% auf 32% gesunken.3
Ein eindeutiger Trend entsteht, der generationsübergreifend stattfindet. Selbst in den Gruppe der über 60 Jährigen, nutzen 20%-Punkte mehr Menschen das kontaktlose Bezahlen als im Vorjahr.4 Vor allem das Nutzen von Mobile-Payment erlangt an Beliebtheit dadurch, dass größer Transaktionen durchgeführt werden können ohne das Terminal an der Kasse berühren zu müssen. Ein Blick in die Zukunft verrät, das 70% der Befragten davon ausgehen, das Mobile-Payment Bezahlvorgänge zum alltäglichen Gebrauch wird.5
1.2. Zielsetzung und Gang der Arbeit
Diese Arbeit wird sich mit der modernen Mobile-Payment Bezahlmethode auseinandersetzen.
In Kapitel 2 wird der Begriff Mobile-Payment bestimmt und verschiedene Technologische Methoden für den PPOD herausgearbeitet. Des Weiteren werden in diesem Kapitel drei verschiedene Anbieter vorgestellt, die Anwendungen für Mobile-Payment Bezahlvorgänge zur Verfügung stellen.
Kapitel 3 wird die Auswirkungen auf den Einzelhandel darstellen und mögliche Hand- lungspotenzialle aufzeigen.
In Kapitel 4 wird diese Arbeit zusammengefasst und kritisch würdigen.
2. Mobile-Payment als Bezahlverfahren
2.1. Begriffsbestimmung und Technologische Methoden
Mobile-Payment Bezahlverfahren können durch unterschiedliche technologischer Methoden durchgeführt werden. Hierbei ist zu unterscheiden in Transaktionen die mit dem Mobiltelefon am virtuellen Point of Sale (VPOS) getätigt werden oder Zahlungen die am physischen Point of Sale (PPOS) getätigt werden.6 Die Übertragung von zahlungsrelevanten Daten kann über verschiedene Technologien implementiert werden. Near Field Communication, Quick Response-Codes oder auch Bluetooth Low Energy sind verschiedene technologische Methoden für Mobile-Payment.7
Die bekannteste technische Lösung ist wohl die Near Field Communication, kurz NFC. NFC ist ein kontaktloser Übertragungsstandard der die Daten innerhalb weniger Zentimeter übertragen und empfangen können. NFC wird vor allem für kartenbasierte Zahlungsverfahren genutzt.8 Die Bequemlichkeit der Durchführung für die Verbraucher ist wohl der größte Vorteil, da diese die Karte oder das Mobiltelefon lediglich kurz vor das Terminal halten müssen, um den Bezahlvorgang abzuschließen. Hierbei seijedoch zu erwähnen, das bei der Karten Nutzung eine Zahlung bis zu 25€ ohne weitere Sicherheitsmechanismen möglich ist.9 Für das Mobile-Payment Bezahlverfahren mithilfe von NFC Technologie wird eine virtuelle Karte auf dem Endgerät des Verbrauchers provi- sioniert. Das Mobiltelefon nutzt den selben Kommunikationsstandard, kann jedoch noch durch weitere Sicherheitsmechanismen abgesichert sein.10
Eine weitere technologische Methode für Mobile-Payment ist die grafische Erstellung eines Datenelements, der QR-Code. Mithilfe dieses QR-Codes können die Daten, die zur Durchführung einer Überweisung benötigt werden, mithilfe der Kamera eines Mobiltelefon eingescannt werden, anstatt sie mühselig manuell einzutragen. Hierfür wird eine Banking Applikation benötigt, die diesen Bezahlvorgang mittels QR-Code freigibt.11
Ein großer Vorteil dieser Methode im Vergleich zur NFC Methode ist, dass die Verarbeitung auf den meisten Mobiltelefone direkt möglich ist, während die NFC Methode auf den Mobiltelefonen die gesonderte NFC-Schnittstelle benötigt. Das bedeutet, das mithilfe des QR-Codes wesentlich mehr Verbraucher erreicht werden könnten, jedoch scheint sich die NFC Technologie als Standard durchzusetzen. Dies liegt wohl auch daran, dass die Performance und die User Convenience des QR-Code Verfahrens nicht die gleiche Qualität aufweist, wie bei der NFC Technologie.12
Die BLE ist eine neue Technologie die ein auf Bluetooth basierter Übertragungsstandard ist. Mit dieser Technologie wird der Kunde beim Eintritt in den Laden erkannt. Da die Reichweite im Vergleich zur NFC-Technologie recht groß ist, wird zur Zahlung lediglich ein Hinweis an den Verkäufer gegeben, der den Verbraucher mittels eines hinterlegten Fotos diese Transaktion autorisiert.13
Die Nutzung von Transaktionen am VPOS ist den meisten bekannt und hat seit vielen Jahren einen großen Wachstumstrend. Hierbei schließt der Verbraucher über beispielsweise ein Tablet eine E-Commerce-Transaktion im Internet ab. Die Nutzung hingegen von PPOS ist aus verschiedenen Gründen in Deutschland noch nicht all zu sehr verbrei- tet.14
2.2. Mobile-Payment Konzepte von Apple Pay, Google Pay und PayPal
Die NFC-Technologie wird von internationalen Kartenorganisationen sowie auch größten Mobiltelefonhersteller unterstützt. Allerdings schränkt Apple seine Geräte ein, indem es die NFC-Schnittstelle nur für Apple Pay freigibt. Mit Apple Pay können die Nutzer nur mit kartenausgebenden Instituten interagieren.15
Mit Apple Pay ist es dem Verbraucher möglich mit dem iPhone oder der Apple Watch in jedem Geschäft, Restaurant, Taxis und Verkaufsautomaten zu bezahlen, wo es möglich ist kontaktlos zuzahlen. Ebenso kann der Verbraucher mit Apple Pay im Internet und für Apps oder innerhalb von Apps bezahlen. Apple Pay kann überall dort genutzt werden, wo entweder das Apple Pay Symbol oder das Symbol für kontaktlose Bezahlmöglichkeit zu sehen ist.16
Sobald man eine Kredit-, Debit-, Prepaid- oder ÖPNV-Karte zu Apple Pay hinzufügt, wird deren Daten verschlüsselt an den Apple Server übermittelt. Dort werden die Daten in ein Zahlungsnetzwerk integriert. Nur das persönliche Zahlungsnetzwerk hat Zugang zu den verschlüsselten Daten.17 Sobald die Karte des Verbrauchers genehmigt ist, wird diese für diese eine gerätespezifische Geräteaccountnummer erstellen und diese verschlüsselt an Apple übergeben. Diese Daten kann Apple nicht entschlüsseln, jedoch werden sie in einem extra für Apple Pay entworfenen Chip, dem Secure Element, auf dem Mobiltelefon sicher gespeichert. Die Geräteaccountnummer wird von dem Secure Element so geschützt und isoliert, sodass diese nie auf den Servern oder in der iCloud von Apple gespeichert werden können.18 Apple Pay speichert die Debit-, Kredit- oder Prepaidkarten im Original nicht, vielmehr speichert Apple Pay nur einen Teil der Kartennummer und der Geräteaccountnummer.19
Zur zusätzlichen Sicherheit bei dem iPhone wird bei Aktivierung des Bezahlvorgang entweder die Face ID oder die Touch ID aufgefordert, um die NFC-Schnittstelle für den Bezahlvorgang freizugegeben.20
Die Apple Watch schaltet automatisch in den Sicherheitsmodus, sobald man diese ablegt. Wenn man die Apple Watch wieder anlegt wird man aufgefordert, um den Bildschirm zu entsperren, ein Sicherheitscode einzugegeben. Daher ist kein weiterer Sicherheitsmodus für die Apple Watch mit dem Apple Pay verfahren eingerichtet. Es kann jedoch immer sein, dass das Terminal an der Kasse eine PIN Eingabe fordert.21
Google Pay nutzt genauso wie Apple Pay die NFC-Schnittstelle des Mobiltelefon. Über die Google Pay App können Debit- oder Kreditkarten hinterlegt werden. Ebenso ist eine Verknüpfung mit einem PayPal-Konto möglich. In jedem Geschäft wo das Symbole für Google Pay oder kontaktlos zahlen zu sehen ist, kann mit Google Pay bezahlt werden.22 Google Pay nutzt mehrere Sicherheitsebenen um die Zahlungsinformationen zu schützen. Die Kartennummer wird nicht auf dem Mobiltelefon gespeichert, es wird vielmehr eine verschlüsselte virtuelle Kontonummer erstellt. Ab einem bestimmten Betrag muss das Mobiltelefon außerdem entsperrt werden. Geht das Mobiltelefon verloren oder wird entwendet, kann das Endgerät per Remotezugriff gesucht, gesperrt oder alle wesentlichen Inhalte darauf gelöscht werden.23
Eine weitere Möglichkeit des Mobile-Payment Bezahlverfahrens mit Hilfe der NFC Technologie bietet die Firma PayPal. Hierbei wird das benötigte PayPal-Konto des Verbrauchers mit dem GooglePay-Konto verknüpft. Dann kann der Verbraucher in jedem Geschäft, bei dem kontaktlose Zahlung akzeptiert wird, genutzt werden.24 Für diese Bezahlmöglichkeit, kann mit jeder von PayPal bestätigten Bankverbindung oder dem PayPal Guthaben bezahlt werden. Jedoch kann hierfür bislang keine Kreditkarte hinterlegt werden.25
3. Auswirkungen auf den Einzelhandel
3.1. Pro und Contra
Klar zu erkennen ist, das Mobile-Payment Bezahlverfahren definitiv schneller an der Kasse abgeschlossen sind, als wenn der Verbraucher mit Bargeld oder mit einer Karte zahlen würde. Hierbei wird unterstellt, dass ein Mobiltelefon stets griffbereit ist, jedoch eine Karte oder Bargeld in der Geldbörse zunächst erstmal gefunden und entnommen werden muss. Beispielsweise reicht für den Bezahlvorgang bei Apple Pay lediglich ein doppelklick und die Face-ID um eine Transaktion durchzuführen.
Des weiteren ist festzuhalten, dass die Handhabung der vorgestellten Mobile-Payment Bezahlverfahren eine niedrige Komplexität aufweisen und somit für viele Verbraucher leicht in der Handhabung zu verstehen ist. Die Applikationen für Mobile-Payment sind so einfach gestaltet, das man lediglich einer Transaktion zustimmen muss.26
Eines der größten Vorteile ergibt sich daraus, das für den Verbraucher geringe Zutrittsbarrieren zur Erfüllung der technischen Voraussetzung existieren.27 Dieser benötigt lediglich ein Mobiltelefon und muss sich dann für einen Anbieter für Mobile-Payment Bezahlverfahren entscheiden. Hierbei sei jedoch darauf zu achten, dass das Mobiltelefon im besten Fall eine NFC-Schnittstelle besitzt.
Da sich die NFC Technologie als Standard heraus kristalisiert, ist jedoch zu erwähnen, dass viele Kassenterminals der Händler immer noch nicht mit NFC-Funktionalität ausgestattet sind. Eine flächendeckende Nutzung von Mobile-Payment Bezahlverfahren wird nicht möglich sein, wenn alle Händler die technischen Grundvoraussetzungen für dem Mobile-Payment Bezahlverfahren herstellen.
Ein Problem ist dabei, das bis dato kein Standard Bezahlverfahren beim Mobile-Payment existiert, obwohl die NFC Technologie am meisten genutzt wird. Im Hinblick auf die globale Situation ist hier besonders hervorzuheben, dass eine internationale MobilePayment Lösung fehlt. Ein von der Politik vorgegebener internationaler Standard würde die Verwendung von Mobile-Payment Bezahlverfahren vorantreiben.
3.2. Potenziale und Handlungsmöglichkeiten für den Einzelhandel
In einer Studie aus November 2015 gaben 27% der Befragten an, dass sie in den letzten sechs Monaten Mobile-Payment Bezahlverfahren genutzt hatten. 70% von diesen, war damit vollstens zufrieden.28
[...]
1 Vgl. Bastelt, N. Finken, S., paydirekt - Herausforderungen und mögliche Wachstumsoptionen für Mobile Payment in Deutschland, 2017, S. 284.
2 Vgl. IT-Finanzmagazin, Visa Mobile Payment Monitor 2020: Der Umbruch beim Bezahlen ist da, 2020, o.S.
3 Vgl. Ebd.
4 Vgl. Ebd.
5 Vgl. Ebd.
6 Vgl. Bastelt, N. Finken, S., paydirekt - Herausforderungen und mögliche Wachstumsoptionen für Mobile Payment in Deutschland, 2017, S. 286.
7 Vgl. Göbel, C. A., Wesentliche Standards und Technologien im mobilen Zahlungsverkehr, 2017, S. 149.
8 Vgl. Ebd.
9 Vgl. Göbel, C. A., Wesentliche Standards und Technologien im mobilen Zahlungsverkehr, 2017, S. 149.
10 Vgl. Ebd.
11 Vgl. Göbel, C. A., Wesentliche Standards und Technologien im mobilen Zahlungsverkehr, 2017, S. 150.
12 Vgl. Ebd.
13 Vgl. Göbel, C. A., Wesentliche Standards und Technologien im mobilen Zahlungsverkehr, 2017, S. 151.
14 Vgl. Bastelt, N. Finken, S., paydirekt - Herausforderungen und mögliche Wachstumsoptionen für Mobile Payment in Deutschland, 2017, S. 286.
15 Vgl. Ebd.
16 Vgl. Apple, Apple Pay verwenden, 2021, o.S.
17 Vgl. Apple, Überblick über Sicherheit und Datenschutz bei Apple Pay, 2020, o.S.
18 Vgl. Apple, Überblick über Sicherheit und Datenschutz bei Apple Pay, 2020, o.S.
19 Vgl. Ebd.
20 Vgl. Apple, Apple Pay verwenden, 2021, o.S.
21 Vgl. Ebd.
22 Vgl. Google, Google Pay, 2021, o.S.
23 Vgl. Google, Google Pay, 2021, o.S.
24 Vgl. PayPal, An der Kasse im Hand(Y) umdrehen kontaktlos bezahlen, 2021, o.S.
25 Vgl. Ebd.
26 Vgl. Hierl, L. Handlungs- und Bewertungsmodell zur Akzeptanz von mobilgerätbasierten zahlungssystemen, 2017, S. 198ff.
27 Vgl. Hierl, L. Handlungs- und Bewertungsmodell zur Akzeptanz von mobilgerätbasierten zahlungssystemen, 2017, S. 198ff.
28 Vgl. Bastelt, N. Finken, S., paydirekt - Herausforderungen und mögliche Wachstumsoptionen für Mobile Payment in Deutschland, 2017, S. 284.