In der folgenden Arbeit, der Betrachtung des absolutistischen Königs im Feld, möchte ich die Funktion des Feldherren näher untersuchen. Diese Untersuchung wird sich auf die beiden Könige Friedrich den Großen und Ludwig XIV. beschränken, wobei auch hier, aufgrund der umfangreichen Literatur und meiner für eine genauere Analyse nicht ausreichenden Kenntnisse bezüglich der beiden Herrscher, nur eine Grundrißbetrachtung möglich ist.
Aus diesem Grund sollen die grundsätzliche Einstellung der beiden Könige zur Armee und zu den Tätigkeiten als Feldherr verglichen werden. Natürlich bedarf es hier zudem des Vergleiches der persönlichen Auffassung von den Pflichten eines Feldherren, der die Funktion des Königs als Feldherr letztendlich deutlich machen soll. Die historischen Gesamtzusammenhänge bezüglich der Einstellungen der beiden Könige im einzelnen darzustellen, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Deshalb soll zunächst einmal die Tatsache genügen, daß sich die Vorstellungen eines Feldherren zur Zeit Ludwigs XIV. in Frankreich von denen in Preußen unterschieden, nicht zuletzt durch die die soldatische Feldherrenfunktion einleitenden Gedanken Friedrich Wilhelms I., dem Vater Friedrichs des Großen.
Die Armee war nicht nur, wie in Frankreich um 1700, ein Teil des Staates, sondern die bestimmende soziale Macht, "die zugleich die Macht des Königs war, Staat und Gesellschaft durchdrang"1 und deren Feldherr bzw. König ein Teil ihrer selbst war. Demnach wird sich zeigen, daß die Funktion des preußischen Feldherren Friedrich des Großen eine soldatische gewesen sein muß. Das bedeutet, daß sich der König direkt als Planer und Ausführender Krieger am Krieg beteiligte, er erscheint als der 'typische' Feldherr. Wohingegen Ludwig XIV. vermutlich eine hauptsächlich nur auf Repräsentation und Ritualeinhaltung beschränkte 'Feldherren'funktion hatte.
Bei dem Vergleich der Einstellung zur Armee, dem Vergleich der Tätigkeiten im Feldlager und in der Schlacht wird die Funktion in Ansätzen deutlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Feldlager des Königs
- Die Lagerstrukturen im Vergleich
- Transport-, Versorgungsmöglichkeiten und -mittel
- Persönliche Einstellung zur Armee
- Der König und die Offiziere
- Der König und die Mannschaften
- Beförderungen, Kriterien des Monarchen
- Der König im Feld
- Tätigkeiten und Gefühle im Feldlager
- Der König in der Schlacht
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Funktion des Feldherren im Zeitalter des Absolutismus, am Beispiel von Friedrich dem Großen und Ludwig XIV. Sie untersucht die Einstellung der beiden Könige zur Armee, ihre Tätigkeiten im Feldlager und in der Schlacht, sowie ihre persönlichen Auffassungen von den Pflichten eines Feldherren.
- Vergleich der Lagerstrukturen und der Transport- und Versorgungsmöglichkeiten von Friedrich dem Großen und Ludwig XIV.
- Untersuchung der persönlichen Einstellung der beiden Könige zur Armee, zu den Offizieren und den Mannschaften.
- Analyse der Tätigkeiten und Gefühle der Könige im Feldlager und in der Schlacht.
- Vergleich der Funktion des Feldherren im preußischen und französischen Absolutismus.
- Bedeutung der Armee als bestimmende soziale Macht im preußischen Absolutismus.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des absolutistischen Königs im Feld ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie stellt die beiden Könige Friedrich den Großen und Ludwig XIV. als Untersuchungsobjekte vor und beschreibt die Grenzen der Analyse aufgrund der umfangreichen Literatur und der begrenzten Kenntnisse des Autors. Die Einleitung betont die unterschiedlichen Vorstellungen von einem Feldherren zur Zeit Ludwigs XIV. in Frankreich und Friedrichs des Großen in Preußen, die durch die Gedanken Friedrich Wilhelms I. geprägt wurden.
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Feldlager des Königs. Es werden die Lagerstrukturen von Friedrich dem Großen und Ludwig XIV. im Vergleich dargestellt, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervorgehoben werden. Die unterschiedliche Einstellung der beiden Herrscher bezüglich der Planung wird als Indiz für die unterschiedliche Funktion des jeweiligen Königs im Feld interpretiert.
Das zweite Kapitel untersucht die persönliche Einstellung der beiden Könige zur Armee. Es werden die Beziehungen zwischen den Königen und den Offizieren sowie den Mannschaften analysiert. Zudem werden die Kriterien für Beförderungen und die Rolle des Monarchen in diesem Prozess beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich den Tätigkeiten des Königs im Feld. Es werden die Aufgaben und Gefühle des Königs im Feldlager sowie in der Schlacht beschrieben. Die Analyse zeigt die unterschiedliche Funktion des Feldherren im preußischen und französischen Absolutismus auf.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Absolutismus, den Feldherren, die Armee, Friedrich den Großen, Ludwig XIV., das Feldlager, die Schlacht, die persönliche Einstellung, die Funktion des Königs, die Transport- und Versorgungsmöglichkeiten, die Offiziere, die Mannschaften, die Beförderungen, die Tätigkeiten und die Gefühle.
- Arbeit zitieren
- Stephan Becht (Autor:in), 1994, Der absolutistische König im Feld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128508