Die Arbeit setzt es sich zum Ziel, den Roman "Páradais" von Fernanda Melchor aus genderorientierter Perspektive für die Forschung zu erschließen. Sie widmet sich zunächst theoretischen Vorüberlegungen hinsichtlich des Zustandekommens geschlechterspezifischer Gewalt im lateinamerikanischen Raum beziehungsweise in Mexiko. Hierzu werden als erstes für die Analyse wichtige Begriffe geklärt. Anschließend werden verschiedene Faktoren beleuchtet, die zur Gewalt gegen Mädchen und Frauen in Mexiko führen beziehungsweise diese begünstigen. Dazu gehört zum einen das Verhältnis zwischen den USA und Mexiko und der Einfluss verschiedener wirtschaftlicher Faktoren und zum anderen die Geschlechterbeziehungen und Rollen in Lateinamerika bzw. Mexiko.
Der nächste Teil konzentriert sich im Wesentlichen auf die soziale Konstruktion der Kategorie Männlichkeit, wobei zuallererst ein Definitionsversuch unternommen wird. Darauf aufbauend wird Männlichkeit im Kontext von Macht, im lateinamerikanischen Raum und im Zusammenhang mit Gewalt beleuchtet. Im darauffolgenden Hauptteil der Arbeit wird zunächst der Roman "Páradais" kurz vorgestellt.
Für den Roman ergeben sich folgende drei Fragestellungen, die anschließend bearbeitet werden: Zunächst wird untersucht, wie die Kategorie "Männlichkeit" im Kontext von Gewalt und Exzess auf Grundlage von soziologischen und anthropologischen Theorien literarisch verarbeitet wird und welche Aussagen damit getroffen werden. Danach werden erstens die literarisch dargestellten Blicke überprüft und zweitens die Darstellung von Weiblichkeit analysiert. Basis der Überlegungen sind hierbei filmtheoretische Ansätze mit psychoanalytischer Prägung. Abschließend werden die Geschlechterbeziehungen im literarischen Raum ausgewertet. Hierzu werden u. a. unter Rückgriff auf biblische und folkloristische Intertexte verschiedene Allegorien und Tropen betrachtet und interpretiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Vorüberlegungen zu Gewalt und Macht im Kontext von Geschlecht in Mexiko
- Terminologische Klärung von Macht, Gewalt, Exzess und Geschlecht
- Gewalt gegen Mädchen und Frauen in Mexiko.
- USA - Mexiko
- Peso-Krise, NAFTA und Maquila-Industrie
- Geschlechterstereotypen und -rollen in Lateinamerika und Mexiko.
- Zur sozialen Konstruktion von Männlichkeit
- Männlichkeit und Macht: Die hegemoniale Männlichkeit nach Connell
- Männlichkeit im lateinamerikanischen und mexikanischen Raum.....
- Männlichkeit und Gewalt: Das Mandat der Männlichkeit nach Segato.
- Männlichkeit, Gewalt und Exzess in der mexikanischen Gegenwartsliteratur am Beispiel Páradais von Fernanda Melchor
- Zum Roman Páradais..
- Die Darstellung von Männlichkeit..
- Hegemoniale Männlichkeit und Minderwertigkeitskomplexe: Konstellationen von Über- und Unterlegenheit .
- Pädagogik der Grausamkeit, Mandat der Männlichkeit und Macho-Ideologie.
- Die Inszenierung von männlichem Blick und Weiblichkeit.
- Der männliche Blick- male gaze.
- Die Darstellung von unstereotypischer Weiblichkeit
- Geschlecht, Gewalt und Exzess im literarischen Raum
- Weiblichkeit und Schuld: biblische und mexikanisch folkloristische Intertexte.
- Allegorie Páradais/USA/Franco/Exzess - Progreso/Mexiko/Polo/Mangel..
- Gewalt im Raum: Zur Darstellung von Über- und Unterlegenheit..........\n
- Reinheit und Schmutz als Tropen.
- Die Inszenierung von Natur und Zivilisation im umzäunten Garten.
- Schlussbemerkungen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Darstellung von Gewalt, Exzess und Männlichkeit in der mexikanischen Gegenwartsliteratur am Beispiel des Romans Páradais von Fernanda Melchor. Ziel ist es, die literarische Konstruktion von Maskulinität im Kontext der mexikanischen Gegenwart zu analysieren und aufzuzeigen, wie der Roman ein brutales und hyperrealistisches Bild der sozialen und politischen Verhältnisse in Mexiko zeichnet.
- Die Darstellung von Männlichkeit im Roman Páradais und ihre Verbindung zu realen gesellschaftlichen Phänomenen in Mexiko.
- Die Inszenierung von Gewalt und Exzess in der mexikanischen Gegenwartsliteratur als Spiegel der sozialen Realität.
- Die Rolle von Geschlecht und Macht im Kontext von Gewalt und Exzess.
- Die Analyse literarischer Mittel und Strategien, die Melchor zur Darstellung dieser Themen einsetzt.
- Die literarische Auseinandersetzung mit der Problematik von „narcocultura“ und deren Einfluss auf die Konstruktion von Männlichkeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Arbeit und die Relevanz des Themas beleuchtet. Anschließend werden im zweiten Kapitel theoretische Vorüberlegungen zu Gewalt und Macht im Kontext von Geschlecht in Mexiko angestellt. Hierbei werden wichtige Begriffe wie Macht, Gewalt, Exzess und Geschlecht geklärt und verschiedene Faktoren beleuchtet, die zur Gewalt gegen Mädchen und Frauen in Mexiko führen.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Darstellung von Männlichkeit, Gewalt und Exzess in der mexikanischen Gegenwartsliteratur am Beispiel des Romans Páradais von Fernanda Melchor. Hierbei wird die Darstellung von Männlichkeit im Roman analysiert, die Inszenierung von männlichem Blick und Weiblichkeit untersucht sowie die Rolle von Geschlecht, Gewalt und Exzess im literarischen Raum beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen Männlichkeit, Gewalt, Exzess, Geschlecht, Mexiko, Gegenwartsliteratur, Fernanda Melchor, Páradais, narcocultura, hegemoniale Männlichkeit, Geschlechterstereotypen, Männlichkeitskonstruktionen, literarische Analyse, sozialer Kontext.
- Arbeit zitieren
- Laura Basta (Autor:in), 2022, Gewalt und Exzess in der mexikanischen Gegenwartsliteratur am Beispiel des Romans "Páradais" von Fernanda Melchor, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1285259