Die Arbeit ist aus einer kritischen Perspektive geschrieben und widmet sich der Frage, wie und warum Deutschland und Frankreich mit den chinesischen Direktinvestitionen spezifisch umgegangen sind. Methodisch und theoretisch baut die Arbeit auf den Wachstumsmodellen von Baccaro und Pontusson auf, um die Unterschiede im Handeln von Deutschland und Frankreich bezüglich der chinesischen Direktinvestitionen zu klären.
Neben der Analyse des Umfangs der Investitionen in die verschiedenen Branchen, wird sowohl eine Inhaltsanalyse von deutschen und französischen Printmedien durchgeführt als auch deutsche und französische Gesetze zum Schutz vor chinesischen Investitionen untersucht.
Seit Beginn der Wirtschaftsreformen im Jahr 1978 legte China einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufstieg hin: Die langsame, aber sich stetig erweiternde Öffnung des Landes hatte die Versechzigfachung des Bruttoinlandprodukts, die Erklimmung des zweiten Ranges der Weltwirtschaftsmächte und den Rang als weltgrößten Industriefertiger zur Folge. Aufgrund dessen wurde China vormals auch häufig als die „verlängerte Werkbank der Welt“ bezeichnet, hauptsächlich bedingt durch den Export von günstigen Produkten.
Dieser Status änderte sich im Laufe der letzten Jahre, denn mittlerweile wird das Reich der Mitte mehr und mehr selbst zum Exporteur von qualitativen Waren und auch von Kapital. Auch im Bereich ausländischer Investitionen vermag das Reich der Mitte eine erstaunliche Bilanz vorzuweisen – 2 Billionen Dollar wurden seit der Öffnung des kommunistischen Landes durch ausländische Kapitalgeberinnen in den chinesischen Wirtschaftsstandort investiert. Ein Hochwachstumskurs mit zweistelligen Wirtschaftswachstumsraten wurde in den vergangenen Jahrzehnten mit einem starken Export- und Investitionsüberhang, sinkendem Binnenkonsum und einem großen Leistungsbilanzüberschuss erkauft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Forschungsfragen
- 1.2 Forschungsdesign
- 1.3 Forschungsstand
- 2. Theoretische und methodische Grundlage
- 2.1 Theoretische Grundlage
- 2.2 Begriffsdefinitionen
- 2.3 Methodische Grundlage
- 2.4 Materialgrundlage/ -korpus
- 2.5 Vorgehensweise
- 3. Analyse, Datenauswertung und Interpretation
- 3.1 Postfordistische Kontextanalyse
- 3.2 Historische Kontextanalyse zu Deutschland
- 3.3 Historische Kontextanalyse zu Frankreich
- 3.4 Analyse der Sektoren und Direktinvestitionen für Deutschland
- 3.4.1 Beschäftigte nach Sektoren
- 3.4.2 Darstellung der gesamten Direktinvestitionen
- 3.4.3 Darstellung der chinesischen Direktinvestitionen
- 3.5 Analyse der Sektoren und Direktinvestitionen für Frankreich
- 3.5.1 Beschäftigte nach Sektoren
- 3.5.2 Darstellung der gesamten Direktinvestitionen
- 3.5.3 Darstellung der chinesischen Direktinvestitionen
- 3.6 Vergleichende Analyse von Beschäftigten und Investitionen
- 3.7 Inhaltsanalyse der medialen Reaktionen Deutschlands
- 3.7.1 Beschreibung der vorgefundenen Kategorien
- 3.7.2 Der Spiegel
- 3.7.3 Die Welt
- 3.8 Inhaltsanalyse der medialen Reaktionen Frankreichs
- 3.8.1 Beschreibung der vorgefundenen Kategorien
- 3.8.2 Libération
- 3.8.3 Le Figaro
- 3.9 Häufigkeitsanalyse der Kategorien
- 3.10 Analyse von Gesetzen/ Verordnungen/ Dekreten
- 3.10.1 Außenwirtschaftsverordnung
- 3.10.2 Code monétaire et financier
- 3.11 Zusammenfassende Analyse und Synthese
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Reaktionen Deutschlands und Frankreichs auf die strategischen Direktinvestitionen Chinas. Das Ziel der Arbeit ist es, die jeweiligen Reaktionen auf der politischen, wirtschaftlichen und medialen Ebene zu analysieren und zu vergleichen.
- Die Bedeutung von Direktinvestitionen für die deutsche und französische Wirtschaft
- Die strategische Bedeutung von chinesischen Direktinvestitionen für Europa
- Die mediale Berichterstattung über chinesische Direktinvestitionen in Deutschland und Frankreich
- Die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für chinesische Direktinvestitionen in Deutschland und Frankreich
- Die Herausforderungen und Chancen, die sich aus chinesischen Direktinvestitionen für Deutschland und Frankreich ergeben
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Theoretische und methodische Grundlage
- Kapitel 3: Analyse, Datenauswertung und Interpretation
Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage, das Forschungsdesign und den Forschungsstand der Masterarbeit vor. Sie beleuchtet die steigende Bedeutung Chinas als Wirtschaftsmacht und deren Einfluss auf die europäischen Staaten.
In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit erläutert und die methodischen Ansätze vorgestellt. Hier werden wichtige Konzepte wie Direktinvestitionen, strategische Investitionen und die Rolle des Staates in der Wirtschaft definiert.
In diesem Kapitel werden die Daten zur Analyse der Reaktionen Deutschlands und Frankreichs auf die strategischen Direktinvestitionen Chinas ausgewertet. Die Analyse umfasst die historischen Kontextanalysen, die Betrachtung der Sektoren und Direktinvestitionen in beiden Ländern, die vergleichende Analyse von Beschäftigten und Investitionen sowie die Inhaltsanalysen der medialen Reaktionen.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit den Themenbereichen China, Direktinvestitionen, strategische Investitionen, Deutschland, Frankreich, Wirtschaftsbeziehungen, Politik, Medien, Regulierung und politische Ökonomie.
- Arbeit zitieren
- Mathias Mißler (Autor:in), 2022, Reaktionen auf die strategischen Direktinvestitionen Chinas. Untersuchung für Deutschland und Frankreich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1285389