Im Rahmen dieser Arbeit werden die Bedeutung des Kairos für das Denken und Wirken zweier Persönlichkeiten jener Zeit, Stefan George und Paul Tillich, untersucht und in einem abschließenden Schritt miteinander in Beziehung gesetzt.
Im Griechischen gibt es zwei Begriffe, die das Wort "Zeit" umschreiben. Der "Chronos" bezeichnet die messbare Zeit, die in ihrer Quantität – also ihrer Dauer – beschrieben werden kann. Dem gegenüber fragt der Begriff "Kairos" nach der Qualität einer Zeit, nach ihrer besonderen Bedeutung und nach dem, wozu sie gut ist.
Diesem Zeitverständnis zufolge gibt es für bestimmte Handlungen eine Rechtzeitigkeit oder auch einen fruchtbaren Augenblick, welcher das Gelingen jener Handlungen ermöglicht. Ferner impliziert der Kairosbegriff, dass diese rechte Zeit verpasst werden kann und die Chancen und Herausforderungen, die sich in ihr ergeben, somit unwiderruflich vertan werden können.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der Kairos bei Stefan George
- II.1 Stefan George - Seine Anfänge
- II.2 Stefan George und die geistigen Strömungen der Jahrhundertwende
- II.3 Der Kairos in Georges Frühwerk und das „Jahr der Seele“
- II.4 George, der „Kairos-Fromme“
- II.5 Der Kairos in Georges Spätwerk - Der Mythos „Maximin“
- III. Der Kairos bei Paul Tillich
- III.1 Paul Tillich – Der Erste Weltkrieg als biografischer Kairos
- III.2 Nach dem Krieg – Theologie im Zeichen des Aufbruchs
- III.3 Tillichs Geschichtstheologie – „Kairos“ und „Religiöser Sozialismus“
- IV. Der Kairos bei Stefan George und Paul Tillich – Ein abschließender Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die Bedeutung des Kairos für das Denken und Wirken von Stefan George und Paul Tillich zu untersuchen. Dabei soll der Kairosbegriff im Werk des „Jahrhundertdichters“ anhand ausgewählter Gedichte und Passagen seiner Lyrik erfasst und analysiert werden. Im Anschluss wird die Entstehung des Kairosgedankens bei Paul Tillich im Kontext des Ersten Weltkriegs und dessen Bedeutung für Tillichs Geschichtstheologie erörtert. In einem abschließenden Vergleich sollen die beiden Ansätze in Beziehung gesetzt und gemeinsame Traditionslinien sowie konzeptionelle Unterschiede hervorgehoben werden.
- Die Bedeutung des Kairosbegriffs in der Literatur und Theologie des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts
- Der Einfluss des Kairos auf die Werke von Stefan George und Paul Tillich
- Die Rezeption des Kairos-Gedankens im Kontext der Kulturkrise und der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“
- Die Verbindung des Kairosbegriffs mit der „reinen“ Kunstform bei Stefan George und der religiös-sozialistischen Bewegung bei Paul Tillich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Kairosbegriff ein und beleuchtet seine Bedeutung im Kontext der Zeitdebatte im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Anschließend wird ein kurzer Überblick über die Bedeutung des Kairos für die Werke von Stefan George und Paul Tillich gegeben. Im zweiten Kapitel wird die Biografie und das literarische Werk von Stefan George vorgestellt, wobei der Fokus auf die Entwicklung des Kairos-Gedankens in seinem Werk liegt. Kapitel drei beschäftigt sich mit der Biografie und der Theologie von Paul Tillich, mit dem Schwerpunkt auf der Entstehung des Kairosbegriffs im Kontext des Ersten Weltkriegs und seiner Bedeutung für Tillichs Geschichtstheologie.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen der Hausarbeit sind: Kairos, Stefan George, Paul Tillich, Jahrhundertwende, Kulturkrise, „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, „reine“ Kunst, religiös-sozialistische Bewegung, Geschichtstheologie, Literaturwissenschaft, Theologie.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2011, Der "Kairos" bei Stefan George und Paul Tillich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1288002