Literarische Analyse des Jugendbuches „Dann eben mit Gewalt“ von Jan de Zanger


Hausarbeit, 2006

16 Seiten, Note: 2,7

Michael Alme (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die literarische Analyse des Jugendbuches: „Dann eben mit Gewalt“ (Jan de Zanger)

1. Entstehungsgeschichtliche Zusammenhänge
1.1. Biographie des Autors
1.2. Historisch-gesellschaftliche Entstehungsbedingungen
1.3. Literaturgeschichtlicher Kontext
1.4. Literatursoziologische Voraussetzungen
1.5. Rezeptionsästhetische Voraussetzungen
1.6. Wirkungsgeschichte

2. Produktionsästhetische Aspekte
2.1. Textsorte / Genre
2.2. Inhalt und Textaufbau
2.3. Erzählhaltung
2.4. Figurengestaltung
2.5. Sprache, Zeit- und Raumgestaltung

3. Wirkungspotential des Jugendbuches

Schluss

Literaturverzeichnis

Einleitung

Diese Hausarbeit befasst sich mit der literarischen Analyse des Jugendbuches „Dann eben mit Gewalt“[1] des niederländischen Jugendbuchautors Jan de Zanger aus dem Jahre 1986. In dem Buch behandelt de Zanger die Thematik des Rassismus in der multikulturellen Gesellschaft und thematisiert die Ausländerfeindlichkeit in den Niederlanden. Das mehrfach ausgezeichnete Buch eignet sich hervorragend für die Lektüre im Deutschunterricht, denn die Schülerinnen und Schüler finden die beschriebene Thematik auch in der deutschen Gesellschaft wieder.

Die literarische Analyse des Jugendbuches: „Dann eben mit Gewalt“ (Jan de Zanger)

1. Entstehungsgeschichtliche Zusammenhänge

1.1 Biographie des Autors

Jan de Zanger wurde 1932 in Schiedam/Niederlande geboren. Aufgrund eines dreimonatigen Aufenthalts bei einer Pflegefamilie in Dänemark im Jahre 1945 zog es ihn während seiner Oberschulzeit und in den Ferien immer wieder nach Dänemark (später auch Schweden und Norwegen) zurück. Nach seinem Studium 1957 wurde er Lehrer für Niederländisch, verließ jedoch nach zwanzig Jahren (1977) den aktiven Schuldienst aus persönlichen Gründen. Seine große Enttäuschung lag in der Erkenntnis, dass sich die Schüler immer mehr dem Schulsystem und dem Eigennutz der Lehrer unterordnen mussten. In der Zeit von 1977 bis 1989 arbeitet Jan de Zanger bei der Stiftung Lehrplanentwicklung in Enschede/Niederlande. Anschließend lebte er als freier Schriftsteller in Zwiep und veröffentlichte Übersetzungen aus dem Dänischen, Schwedischen und Norwegischen. Sein literarisches Interesse richtete sich auch auf das Schreiben von Gedichten, Kurzgeschichten, Jugendromanen und Kinderbücher. Für seine literarische Arbeit wurden ihm zahlreiche Auszeichnungen verliehen. Jan de Zanger verstarb im Jahre 1991.[2]

1.2 Historisch-gesellschaftliche Entstehungsbedingungen

Die Originalausgabe des niederländischen Jugendromans Dann eben mit Gewalt von Jan de Zanger erschien 1986 unter dem Titel „Desnoods met geweld“ im Verlag Uitgeverij Leopold BV Amsterdam. Im Jahre 1987 wurde in Deutschland die Übersetzung von Siegfried Mrotzek im Beltz & Gelberg Verlag veröffentlicht. Der Verlag hat sich besonders auf pädagogische und psychologische Fachliteratur, Unterrichtsmaterial und pädagogische Zeitschriften spezialisiert. Seit 1971 erscheint ein modernes und anspruchsvolles Programm von erzählenden Kinder- und Jugendbüchern.[3]

De Zanger greift in seinem Buch die politische Lage in den Niederlanden der 1980er Jahre auf. Die Niederländer sind bekannt für ihre Weltoffenheit und Liberalität. Dies äußert sich besonders in der Zuwanderungs- und Integrationspolitik. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges immigrierten viele Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft aufgrund politischer Verfolgung, Krieg oder Suche nach Arbeit. Sehr viele Einwanderer stammen aus der Türkei, Marokko und anderen Mittelmeerländern, sowie aus dem ehemaligen Kolonialgebiet Niederländisch-Ostindien (das im Malaiischen Archipel gelegene Gebiet zählt heute zu Indonesien). In den letzten Jahren erfolgte eine starke Zuwanderung aus der einstigen Kolonie Surinam und den Niederländischen Antillen.[4] Die Einwohnerzahl der Niederlande beträgt etwa 15,4 Millionen, davon sind ungefähr drei Millionen Menschen ausländischer Herkunft (ca. 1,4 Millionen Muslime). Durch die heterogene Zusammensetzung der Bevölkerung kommt es immer wieder zu Spannungen in der multikulturellen Gesellschaft, auch aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen und sozialen Probleme.

Genau diese Thematik behandelt Jan de Zanger in seinem Jungendroman Dann eben mit Gewalt. Sein Buch behandelt das Thema Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in der niederländischen Gesellschaft. Das zwanzig Jahre alt Buch hat an seiner Aktualität nichts eingebüßt, denn die Thematik ist im auch heute immer noch aktuell.

Nicht nur in den Niederlanden findet Gewalt gegen Mitbürger ausländischer Herkunft statt, sondern auch in anderen Ländern, wie z.B. Deutschland.

1.3 Literaturgeschichtlicher Kontext

Vor ungefähr 30 Jahren wurde die Kinder- und Jugendliteratur fester Bestandteil des Deutschunterrichts und dient seitdem erzieherischen Zielen, sowie der Durchsetzung gesellschaftlich erwünschter Verhaltensnormen. Die Bezeichnung „Kinder- und Jugendliteratur“ kann in vier Literaturarten unterschieden werden. Sie ist entweder die für Kinder und Jugendliche geschriebene Literatur oder die für diese Altersklasse als geeignet empfundene Literatur. Andernfalls ist Kinder- und Jugendliteratur die von den Kindern und Jugendlichen gelesene Literatur oder sie gilt als Bezeichnung für ein Teilsystem der allgemeinen Literatur.[5]

Die Kinder- und Jugendliteratur knüpft an Erfahrungen und Interessen der jungen Leser an und gibt ihnen einen Anreiz zum Lesen durch die charakteristischen Texteigenschaften wie z.B. Spannung, Komik und Identifikationsmöglichkeiten. Diese Literaturart garantiert einen angemessenen Schwierigkeitsgrad und Textanspruch, ermöglicht neue Erfahrungen und trägt zur moralischen Entwicklung und Identitätsbildung bei.

Auf die Kinder und Jugendlichen wirkt die Literatur aufgrund der lesbaren, verständlichen Sprache und der altersangemessenen Aufbereitung der Inhalte lesemotivierend. Ein großer Vorteil der Kinder- und Jugendliteratur ist die Anknüpfung an die lebensweltlichen Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen. Sie thematisiert unmittelbare Lebensprobleme der jeweiligen Altersgruppe. Probleme und Sorgen dieser Art sind u.a. Probleme in der Familie, in der Schule und in der Peer-group. Des weiteren werden Fragen der Freundschaft und der ersten Liebe thematisiert, zudem Konfliktsituationen und Lebensentwürfe behandelt. Im Mittelpunkt der Handlung stehen gleichaltrige Personen, die dem Wiedererkennungseffekt und der Identifikation dienen.[6]

Das Buch Dann eben mit Gewalt gehört zur der problemorientierten Kinder- und Jugendliteratur, aufgrund der Problematisierung der Gewaltentstehung unter Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft. Es bietet den jungen Lesern ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten zur Identifikation, stellt einen Bezug zu aktuellen Geschehnissen her, berücksichtigt den Erfahrungshorizont der Schülerinnen und Schüler und trägt zur moralischen Entwicklung bei.

[...]


[1] de Zanger, Jan: Dann eben mit Gewalt, Weinheim/Basel 1995.

[2] Vgl. Rückseite des Deckblatts von: de Zanger, Jan: Dann eben mit Gewalt, Weinheim/Basel 1995; http://www.beltz.de/katalog/autor.asp?AutorID=132

[3] Doderer, Klaus [Hrsg.]: Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur. Personen-, Länder- und Sachartikel zu Geschichte und Gegenwart der Kinder- und Jugendliteratur, Band 3, Weinheim/Basel 1984, S. 128.

[4] “Niederlande", Microsoft® Encarta® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998 Microsoft Corporation.

[5] Hintz, Ingrid: Das Lesetagebuch. Intensiv lesen, produktiv arbeiten, frei arbeiten. Bestandsaufnahme und Neubestimmung einer Methode zur Auseinandersetzung mit Büchern im Deutschunterricht, Baltmannsweiler 2002, S 23-24.

[6] Hintz, Ingrid, S. 25.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Literarische Analyse des Jugendbuches „Dann eben mit Gewalt“ von Jan de Zanger
Hochschule
Universität Paderborn
Note
2,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
16
Katalognummer
V128809
ISBN (eBook)
9783640375509
ISBN (Buch)
9783668145894
Dateigröße
613 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jan, Zanger, literarische, Analyse, dann, eben, mit, Gewalt, Jugendbuch
Arbeit zitieren
Michael Alme (Autor:in), 2006, Literarische Analyse des Jugendbuches „Dann eben mit Gewalt“ von Jan de Zanger, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128809

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