Ziel dieser Arbeit ist es, herauszuarbeiten, wie das Leben als Heimkind und Ex-Häftling ausgesehen haben kann und welche (Stigmatisierungs-)Erfahrungen Lothar Priwall in der DDR gemacht hat. Nachdem zunächst der heutige Forschungsstand vorgestellt und die Oral History allgemein erklärt wird, soll ein grober Einblick in die Heimerziehung und die Jugendhaft der DDR gegeben werden, von der Lothar Priwall redet. Anschließend wird sein Interview bezüglich der Forschungsfrage dieser Arbeit analysiert und interpretiert, um daraus ein abschließendes Fazit zu ziehen.
Schon immer wurde Geschichte weitergegeben. Die Menschen waren jedoch nicht immer in der Lage, diese schriftlich festzuhalten, weshalb sie ihre Erfahrungen oft nur mündlich mitteilten. Diese mündlichen Überlieferungen gelten bis heute als ein wichtiger Quellentypus. Viele dieser Quellen konnten nachträglich verschriftlicht werden, jedoch wurde eine große Zahl historischer Subjekte im Laufe der Geschichte vernachlässigt. Meist widmete man nur den wichtigsten Persönlichkeiten oder bestimmten Ereignissen die Aufmerksamkeit. Die große Mehrheit der Bevölkerung, nämlich die "üblichen" Bürger, blieb dabei jedoch aus. Eben diese gewann in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Aus dem Wunsch heraus, diese Lücken zu füllen und Wissen über die vergangene Zeit zu erlangen, das bisher nicht bekannt war, entstand die Forschungsmethode Oral History. Bei der Oral History dienen Zeitzeugen selbst als historische Quelle und berichten über ihre eigenen Erfahrungen der Vergangenheit.
In der aktuellen Geschichtsforschung kommt vor allem der NS- und DDR-Zeit eine große Bedeutung zu, da damals nur eingeschränkt geforscht wurde. Dies liegt daran, dass die Oral History faktisch illegal war. So ist das Interview mit dem Zeitzeugen Lothar Priwall ein Beispiel. Der Zeitzeuge Lothar Priwall schildert seine Erfahrungen als damaliges Heimkind und Ex-Häftling in der DDR. In dieser Arbeit soll sowohl das Leben als Heimkind und Ex-Häftling in der DDR im Fokus stehen als auch die subjektiven Wahrnehmungen und Erfahrungen Lothar Priwalls. Dafür ist die Oral History deshalb am besten geeignet, da sie es nicht nur ermöglicht, einen sehr tiefen Einblick in die vergangene Zeit zu erhalten, sondern auch in die Gefühlswelt und subjektiven Wahrnehmungen des Zeitzeugen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Forschungsstand
- Forschungsmethode der Oral History
- Definition Oral History
- Debatte
- Kindheit und Jugend in der DDR
- Grundgedanken der Heimerziehung
- Der „Asozialen-Paragraph“
- Interviewauswertung
- Auschnitt eins
- Auschnitt zwei
- Auschnitt drei ....
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Interview mit dem Zeitzeugen Lothar Priwall, einem ehemaligen Heimkind und Ex-Häftling in der DDR. Sie zielt darauf ab, die Lebensbedingungen und Erfahrungen von Heimkindern und Ex-Häftlingen in der DDR zu beleuchten und dabei insbesondere die subjektiven Wahrnehmungen und Erlebnisse von Lothar Priwall zu betrachten. Die Oral History stellt sich hierbei als die geeignetste Methode heraus, um einen tiefen Einblick in die vergangene Zeit und die Gefühlswelt des Zeitzeugen zu ermöglichen.
- Die Lebensbedingungen von Heimkindern und Ex-Häftlingen in der DDR
- Die subjektiven Wahrnehmungen und Erfahrungen von Lothar Priwall
- Die Rolle der Oral History als Forschungsmethode
- Die Bedeutung von Stigmatisierung und Ausgrenzung in der DDR
- Die Herausforderungen bei der Erforschung der Heimerziehung in der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Oral History ein und erläutert die Bedeutung von Zeitzeugenberichten für die Geschichtsforschung. Sie stellt Lothar Priwall als Zeitzeugen vor und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.
Der Forschungsstand beleuchtet die bisherige Forschung zur Heimerziehung und Jugendhaft in der DDR und gibt einen Überblick über wichtige Studien und Ergebnisse. Er thematisiert die Herausforderungen bei der Erforschung dieser Themenfelder, die lange Zeit tabuisiert waren.
Das Kapitel „Forschungsmethode der Oral History“ definiert die Oral History als Forschungsmethode und beleuchtet die Debatten um ihre Anwendung.
Das Kapitel „Kindheit und Jugend in der DDR“ gibt einen Einblick in die Heimerziehung und Jugendhaft der DDR und beleuchtet die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieser Institutionen.
Die Interviewauswertung analysiert und interpretiert ausgewählte Auszüge aus dem Interview mit Lothar Priwall, um die Forschungsfragen der Arbeit zu beantworten.
Schlüsselwörter
Oral History, DDR, Heimerziehung, Jugendhaft, Zeitzeugen, Stigmatisierung, Ausgrenzung, Gewalterfahrungen, Zwangsarbeit, Betroffene Initiative Missbrauch in DDR-Kinderheimen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Oral History und Interviewanalyse der Jugend in der DDR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1288363