Der erste Teil der Arbeit geht der Frage nach: Warum wird die einmalige Plagenerzählung in Ex 11,1-10 / 12, 29-33 unterbrochen, um dauerhafte Kultusvorschriften (Ex 12,1-28) einzufügen? Auf dem Weg zur Näherung wird die Arbeit, nach eingehender Strukturanalyse, die oben genannten Textbereiche auf ihre zeitlichen und literarischen Unterschiede hin untersuchen.
Inhaltlich kann der Leserschaft das in der zehnten Plage präsentierte Gottesbild ambivalent erscheinen: Einerseits wird hier ein rettender Gott beschrieben, der seinem, in Sklaverei, Unterdrückung, Ausbeutung und Todesgefahr befindlichen, Volk beisteht und die versprochene Befreiung vollendet. Andererseits stellt sich das aufgeworfene Gottesbild auch als grausam und profilierend gegenüber den Ägyptern dar. Bei aller Schuld und Brutalität des ägyptischen Volks, allen voran die des Pharaos, gegenüber den Israeliten, kann sich die Frage stellen: Warum vollzieht sich die zehnte und letzte Plage in solch allgemein bestrafender Form?
Der zweite Teil der Arbeit möchte inhaltlich, historisch und theologisch das oben skizzierte Gottesbild hinterfragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die zehnte Plage
- Ritualfeier des Pessach in Ex 12, 21-28
- Anfragen an das Gottesbild ...
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der zehnten Plage im Exodus und den Pessachvorschriften in Ex 12, 21-28. Sie untersucht die Textstruktur, insbesondere die einfügung der kultischen Vorschriften in die Erzählung der Plage, sowie das Gottesbild, das in diesem Kontext dargestellt wird.
- Die Einordnung der Pessachvorschriften in die Plagenerzählung in Ex 11,1-10 / 12, 29-33 und ihre Bedeutung für die Interpretation des Textes.
- Die Ambivalenz des Gottesbildes in der Plagenerzählung: Gott als Retter und zugleich als Grausamer.
- Die Frage nach der "Verstockung" des Pharaos und die Rolle Gottes in diesem Prozess.
- Die literarische Interpretation der Plagenerzählung und ihre historischen Auswirkungen.
- Die Beziehung zwischen der Plagenerzählung und der ägyptischen Religion.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Textphänomen der Plagenerzählung und die eingefügten Pessachvorschriften vor. Sie führt die zentralen Fragestellungen der Arbeit ein und skizziert die methodische Vorgehensweise.
Das Kapitel "Die zehnte Plage" analysiert die zehnte Plage im Kontext der vorherigen Plagen und beleuchtet die "Verstockung" des Pharaos und ihre Auswirkungen auf das Gottesbild.
Das Kapitel "Ritualfeier des Pessach in Ex 12, 21-28" befasst sich mit der Interpretation der Pessachvorschriften und ihrer Bedeutung für die Erinnerung an den Exodus.
Das Kapitel "Anfragen an das Gottesbild ..." widmet sich einer kritischen Analyse des Gottesbildes in der Plagenerzählung und beleuchtet die Ambivalenz der Darstellung.
Die Schlussbetrachtungen fassen die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammen und diskutieren die Relevanz der Ergebnisse für die aktuelle Forschung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Exodusgeschichte, Plagenerzählung, Pessachfest, Gottesbild, Textstruktur, literarische Analyse, historische Auswirkungen, ägyptische Religion, "Verstockung" des Pharaos, Ambivalenz.
- Quote paper
- Erik Hitter (Author), 2022, Die zehnte Plage und die Pessachvorschriften in Ex 12, 21-28. Eine Problematisierung der Textstruktur und des Gottesbildes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1290556