Jesu Botschaft von der Gottesherrschaft und die Bedeutung für uns heute


Dossier / Travail, 2008

13 Pages, Note: 2,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Jesus von Nazareth und seine Bedeutung für uns heute

2. Der irdische Jesus und seine Botschaft von der Gottesherrschaft
2.1 Umkehr
2.2 Der ganze Mensch ist gefordert
2.3 Antwort des Menschen
2.4 Der Ernst der Nachfolge
2.5 Vom Kommen des Gottesreiches
2.6 Jesus ruft die Sünder
2.7 Die Entscheidung zum Leben
2.8 Bereitschaft zur Wachsamkeit

3. Die Auslegung des Gesetzes
3.1 Vom Töten und der Versöhnung
3.2 Vom Ehebruch
3.3 Von der Ehescheidung
3.4 Vom Schwören
3.5 Von der Vergeltung
3.6 Von der Feindesliebe
3.7 Eine Herausforderung
3.8 Das Hauptgebot der Gottes- und Nächstenliebe (Mt 22,34-40)

4. Maßstäbe für ein christliches Leben heute

Literaturverzeichnis

1. Jesus von Nazareth und seine Bedeutung für uns heute

Jesus von Nazareth – was bringt er Neues? Was fasziniert die Menschen an ihm? Wie legt er die Schrift aus? Was meint er mit der Gottesherrschaft? Und zu welchem Gehorsam ruft er auf? Und was bedeutet dies für uns heute? Wie kann unser christliches Leben in der Nachfolge Jesu aussehen? Um hier einen Überblick zu bekommen, gilt es die Aussagen Jesu unter die Lupe zu nehmen. Was hat er gesagt? Wie ist dies bei den Zuhörern angekommen? Welche Auswirkungen hatte das? Der irdische Jesus begegnet uns in den Evangelien. „Ohne Zweifel sind die Evangelien gläubige Deutungen der Gestalt und des Wirkens Jesu.“[1] Sie liefern uns keine exakte Lebensbeschreibung, aber hier finden sich seine Worte und Taten, die heute noch bewegen, erschüttern und aufrütteln können. Wie ist das möglich? Welche Vollmacht steckt dahinter? Rund 2000 Jahre Christentum sind vergangen, doch „Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit “ (Hebr 13,8). Der Verfasser des Hebräerbriefes spricht damit die Zeitlosigkeit der Botschaft an, die mit Jesus verbunden ist. Seine Botschaft ist aktuell und eine Herausforderung. Damals kam Jesus in Konflikt mit den Schriftgelehrten und Pharisäern, die eine andere Vorstellung von Gott und seinem Gesetz hatten. Im Matthäus-Evangelium finden sich harsche Worte Jesu über die Heuchelei und den Ungehorsam (vgl. Mt 23,28b). So sollte es nicht sein. Nicht auf eine äußere Gerechtigkeit kommt es an, vielmehr soll auch das Innere neu auf Gott ausgerichtet sein. Aber wie kann das Innere berührt werden? Ist es Jesus, der die Menschen berühren kann? In unserer Zeit mit ihren Aufgaben und Anforderungen, den Problemen und Sorgen der Menschen kann die Frage nach dem irdischen Jesus neue Impulse geben. Wer sich mit Jesus von Nazareth auseinandersetzt, wird sich vor eine Ent-scheidung gestellt sehen. „Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“ (Lk 7,19-20) fragt Johannnes der Täufer unsicher, ob er denn Jesus glauben und vertrauen soll. Ist er es wirklich, der die Not der Menschen wenden und neue Hoffnung schenken kann? Jesus verweist auf seine Taten. Krankenheilungen, Totenerweckungen und dem Verkünden der „frohen Botschaft“. Ja, selig ist, wer an ihm keinen Anstoß nimmt (vgl. Lk 7,22-23).

2. Der irdische Jesus und seine Botschaft von der Gottesherrschaft

Die Evangelien sind Deutungen der Person Jesu und sind zwischen 70-100 n. Chr. entstanden. Doch welche gesicherten Erkenntnisse existieren über Jesus? Er ist Jude und stammt aus Nazareth in Galiläa und läßt sich von Johannes, dem Bußprediger taufen (vgl. Mk 1,9). Seine Geburt fällt in die Zeit der römischen Besatzung in Palästina. Mit etwa dreißig Jahren fängt der öffentliche Auftritt als Wanderprediger an (vgl. Lk 3,23). Mit der Kreuzigung, die von hohen jüdischen Gesetzeslehrern gefordert wird, endet das irdische Leben Jesu.

2.1 Umkehr

„Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe“ (Mt 4,17). „Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden“ (Mt 4,23; 9,35). Mit diesen Worten führt uns der Evangelist Matthäus in den Beginn des Wirkens Jesu ein. Umkehren, einen anderen Weg einschlagen, von seinem bisherigen Weg also Abstand nehmen, das ist die eindringliche Forderung Jesu, die er mit dem „Nahesein des Himmelreiches“ begründet. Was meint er damit? Welches Reich ist nahe? Wenn man diese Frage beantworten will, sollte kurz darauf eingegangen werden, was die Juden der damaligen Zeit unter diesem Begriff verstanden. In den verschiedenen Gruppen (Pharisäer, Zeloten, Essener) erhoffte man sich eine neue Herrschaft Jahwes, die auf eindrucksvolle Weise Israels Bedeutung hervorheben sollte. Befreiung von der Römerherrschaft und das Harren auf einen bevorstehenden Äon brachte man mit dem Gedanken vom Reich Gottes in Verbindung. Nun spricht Jesus von Umkehr und vollbringt Heilungen im Volk. Es wird deutlich: Es geht Jesus um den Menschen, um die Not des Einzelnen. Die Heilungen zeigen an, dass jetzt schon Gottes Vollmacht wirkt. Was Jesus mit dem Reich Gottes meint, wird deutlich durch seine Worte. „Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes“ (Lk 6,20b par Mt 5,3) oder „Amen,das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen (Mk 10,15). Verarmte Menschen und Kinder, die in der Gesellschaft wenig zählen, auf deren Meinung in der Regel nicht gehört wird; ihnen gehört das Reich Gottes. Jetzt schon und nicht erst in einer fernen Zukunft. Mit Jesus bricht diese neue Zeit an, eine Zeit, in der er zur Umkehr aufruft und Menschen in die Mitte stellt, die am Rande der Gesellschaft leben. „Zöllner und Dirnen gelangen eher ins Reich Gottes als ihr“ (Mt 21,31). Sünder und Menschen, die mit den Römern zusammenarbeiteten, waren bei der frommen Bevölkerung nicht angesehen. Doch auch hier durchbricht Jesus gängige Vorurteile und kümmert sich nicht um die vorherrschende Meinung. „Alles was ihr einem der Geringsten getan habt, habt ihr mir getan“ (Mt 25,40b). Er stellt sich auf eine Stufe mit den Geringen, Außenseitern und Abgeschriebenen der Gesellschaft. Nicht eine Vorleistung ist nötig, um ins Reich Gottes zu kommen. Damit zeigt Jesus einen anderen Weg auf, einen Weg des Heiles, der aus seinen Worten kommt. Aber das Neue an seinem Auftreten ist eben die Bestätigung seiner Worte durch Taten. Er redet nicht nur vom Reich Gottes, sondern will die Realität dieses Reiches sichtbar machen. Krankheit, Leid und Tod sind damals wie heute Tatsachen unseres Menschseins. In seinen Krankenheilungen, Dämonenaustreibungen und Totenerweckungen zeigt sich seine Vollmacht. „Wenn ich aber die Dä-monen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen“ (Lk 11,20).

2.2 Der ganze Mensch ist gefordert

Jesus hat den ganzen Menschen im Blick. Er kennt die Menschen. Er weiß, auf welche Sicherheiten sie sich stützen und wie sie meinen, ihr Leben zu gewinnen, sei es Reichtum, starre Gesetzesfrömmigkeit oder übertriebenes „Sich-Sorgen-Machen“. In seinen Gleichnissen versucht er auf etwas Anderes hinzuweisen. Er spricht von Gott als einem Vater, einem Vater, der weiß, was gebraucht wird (vgl Lk 12,30). Doch weist Jesus auf das Reich als „erste Sorge“ hin. „Euch jedoch muß es um sein Reich gehen; dann wird euch das andere dazu gegeben“ (Lk 12,31). Die Umsetzung des Reiches Gottes soll das Anliegen der Jünger sein. Jesus will den Blick auf Gott und seine Herrschaft lenken. Dann wird für alles andere gesorgt und bekommt dadurch den richtigen Stellenwert.

2.3 Antwort des Menschen

Der Mensch sieht sich konfrontiert mit seiner Schuld, einer Schuld, die zwischen ihm und Gott steht. Im Römerbrief schreibt Paulus: „Alle haben ge-sündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren“ (Röm 3,23). Doch Jesus spricht in seinen Gleichnissen von einem barmherzigen Gott, der den Menschen ihre Schuld vergibt (vgl. Gleichnis vom verlorenen Sohn, Lk 15,11-32) und sich über deren Buße freut. Eine Rückkehr zu Gott ist trotz Schuld möglich. Nun sollen sich aber auch die Menschen

[...]


[1] GK LB 8 „Was die historisch-kritische Methode über Jesus von Nazaret sagen kann“. Hg. v. Theologie im Fernkurs, Würzburg, 2004, 8

Fin de l'extrait de 13 pages

Résumé des informations

Titre
Jesu Botschaft von der Gottesherrschaft und die Bedeutung für uns heute
Cours
Theologie im Fernkurs
Note
2,7
Auteur
Année
2008
Pages
13
N° de catalogue
V129076
ISBN (ebook)
9783640354122
ISBN (Livre)
9783668119895
Taille d'un fichier
419 KB
Langue
allemand
Mots clés
Jesu, Botschaft, Gottesherrschaft, Bedeutung
Citation du texte
Thorsten Butz (Auteur), 2008, Jesu Botschaft von der Gottesherrschaft und die Bedeutung für uns heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129076

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