Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Potenziale des Schulwanderns als schulische Unterstützung bewegungsorientierter verhaltens-therapeutischer Maßnahmen bei Übergewicht und Adipositas in der Primarstufe und klammert bewusst die Aspekte der Ernährung aus. Bei der Untersuchung kommt es zwangsläufig zu einer Verknüpfung der individuellen und institutionellen Ebene. Um dies deutlich zu machen, wird mit einer kleinen leistungsheterogenen Versuchsgruppe (n=6) aus einer Schule die sportlichen Aktivitäten eines zweistündigen Rundenlaufs und einer Schulwanderung durchgeführt und hinsichtlich ihrer Funktion und Berührungspunkte der kognitiven Umstrukturierung, Verstärkerstrategie und der psychosozialen Wirkung untersucht und analysiert.
Die Therapie und Prävention von Übergewicht und Adipositas bei Kindern im Grundschulalter ist von hoher Aktualität und sowohl von individueller als auch gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Die bewährten Therapien forcieren eine Veränderung im Wirkungsgefüge aus Ernährung, Bewegung und Verhalten. Dabei werden Maßnahmen unterschieden, die die institutionellen (z.B. Verhältnisprävention) und individuellen (z.B. Verhaltensprävention) Ebenen adressieren.
Es kann gezeigt werden, dass bei den adipösen (und somit auch übergewichtigen) Kinder beim Schulwandern deren Laufleistungen, sowohl in der Gesamtzeit als auch in der Durchschnittsgeschwindigkeit, höher liegen als beim Rundenlauf und ihrer eigenen Leistungserwartungen. Außerdem sind die Kinder motivierter für eine Wiederholung der Maßnahme Schulwandern. In einer leistungsheterogenen Gruppe erfahren sie dabei kein defizitorientiertes Feedback, sondern absolvieren geschlossen und gruppenintegriert dieselbe Wanderstrecke. Als Kontrast zum Regelunterricht kann den Kindern hinsichtlich einer vornehmlich sitzenden Lebensweise und bewertungs- und leistungsorientiertem Sportunterricht eine selbstwirksame und motivierende Alternative aufgezeigt werden. Um das Potenzial des Schulwanderns als schulische Unterstützung bewegungs-orientierter verhalten-therapeutischer Maßnahmen bei Übergewicht und Adipositas strukturell zu aktivieren, sind die vorherrschenden institutionellen habituellen Verhältnisse anzupassen.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung
- Abstract
- Einleitung
- Grundlagen
- Übergewicht und Adipositas im Grundschulalter
- Definition von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- Prävalenz Ätiologie Epidemiologie
- Folgen
- Verhaltenstherapie
- Die Rolle der Schule bei der Gesundheitsförderung
- Gesundheitsförderung
- Curriculare Verweise - Verhaltensprävention
- Gesundheitsförderliche Schulentwicklung - Verhältnisprävention
- Gegenwärtige Interventionscharakteristika in der Schule
- Schulwandern
- Feldversuch
- Theoretische Grundlagen
- Auswahl der Teilnehmenden
- Fragebogen
- Praktische Versuche
- Rundenlauf
- Wanderung
- Ergebnisse
- Auswahl der Teilnehmenden
- Fragebogen
- Rundenlauf
- Wanderung
- Diskussion
- Limitation der Arbeit
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Analyse der Effektivität des Schulwanderns im Vergleich zu herkömmlichen Sportprogrammen
- Untersuchung der Auswirkungen auf die Motivation und die Selbstwirksamkeit von Kindern mit Übergewicht und Adipositas
- Bewertung der Rolle des Schulwanderns im Kontext der Gesundheitsförderung an Schulen
- Identifizierung von Anpassungsmaßnahmen in den institutionellen Rahmenbedingungen, um das Potenzial des Schulwanderns optimal zu nutzen
- Die Einleitung liefert einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu Übergewicht und Adipositas bei Kindern in der Grundschule. Sie beleuchtet die Relevanz der Thematik und die Bedeutung von präventiven Maßnahmen.
- Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des Schulwanderns und analysiert die Rolle der Schule bei der Gesundheitsförderung. Es werden verschiedene Konzepte wie Verhältnisprävention und Verhaltensprävention erläutert.
- Kapitel 3 beschreibt die Methodik des Feldversuchs, der die Effektivität des Schulwanderns in einer kleinen Versuchsgruppe aus einer Schule untersucht.
- Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse des Feldversuchs und analysiert die erhobenen Daten. Die Untersuchung befasst sich mit den Veränderungen in der Laufleistung der Kinder sowie deren Motivation und Selbstwirksamkeit.
- Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse des Feldversuchs und erörtert die Bedeutung der Erkenntnisse für die praktische Anwendung des Schulwanderns.
- Kapitel 6 behandelt die Limitationen der Studie und benennt zukünftige Forschungsbedarfe.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht das Potenzial des Schulwanderns als unterstützende Maßnahme für bewegungsorientierte verhaltenstherapeutische Ansätze bei Übergewicht und Adipositas bei Kindern in der Primarstufe. Die Arbeit konzentriert sich auf die individuelle und institutionelle Ebene und betrachtet die Auswirkungen des Schulwanderns auf die kognitive Umstrukturierung, Verstärkerstrategie und psycho-soziale Wirkung.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit konzentriert sich auf die Themen Übergewicht und Adipositas bei Kindern im Grundschulalter, Schulwandern, Gesundheitsförderung, Verhaltensprävention, Verhältnisprävention, kognitive Umstrukturierung, Verstärkerstrategie und psycho-soziale Wirkung. Die Arbeit beleuchtet die Rolle des Schulwanderns als unterstützende Maßnahme für bewegungsorientierte verhaltenstherapeutische Ansätze.
- Arbeit zitieren
- Thorben Hoffmeister (Autor:in), 2021, Wandern in der Schule als Unterstützung bewegungsorientierter, verhaltens-therapeutischer Maßnahmen bei Übergewicht und Adipositas in der Primarstufe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1290912