Die vorliegende Arbeit möchte einen theoretischen und in der Praxis praktikablen Beitrag zum historischen Lernen in inklusiven Schulen leisten. Zunächst wird die Wichtigkeit von Diagnoseverfahren im inklusiven Geschichtsunterricht auf theoretischer Ebene dargelegt. Darauf aufbauend möchte diese Arbeit ihren Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung von Kompetenzrastern als Diagnoseinstrument zur Erfassung von Lernprozessen und Lernergebnissen setzten.
Nach der Darlegung von Chancen und Herausforderungen des Diagnoseinstruments werden in einem nächsten Schritt zwei für die Integrierte Gesamtschule selbstkonzipierte Kompetenzraster zum Themenbereich „Nil als Lebensgrundlage für das Alte Ägypten“ in Jahrgang fünf vorgestellt und erläutert. Daher ist es unter anderem ein Ziel, auf Basis der aktuellen didaktischen Forschungsliteratur, einen konkreten und praktikablen Vorschlag für das inklusive historische Lernen in Schulen anzubieten.
Das gleiche Recht auf Bildung für alle – das suggeriert der Artikel 24 aus der UN-Behindertenrechtkonvention aus dem Jahr 2008. Mit dieser Bewusstmachung der Chancengleichheit für alle Menschen, hat der Fokus auf das Thema Inklusion in den letzten Jahren sowohl im Forschungs- als auch im Bildungskontext stark zugenommen. Die Idee der Inklusion strebt nach der Gleichwertigkeit aller Gesellschaftsmitglieder sowie dem damit verbundenen Normalitätszustand der Vielfalt. Im schulischen Kontext bedeutet dies, das System Schule zugunsten aller so zu verändern, dass allen Kindern die uneingeschränkte Partizipation am sozialen Leben gewährleistet werden kann.
Vor diesem Hintergrund beeinflusst das neue Konzept der inklusiven Schulen auch die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sowie seine Lehrenden: Der Geschichtsunterricht soll die Wahrnehmung von Vielfalt in den Schulen verbessern und somit das lernende Subjekt zentrieren. Aufgabe der Lehrperson ist es, die schulische Heterogenität zu reflektieren [...] und zum anderen „Lernangebote bereitzustellen, die unterschiedliche Aneignungsweisen ermöglichen und diese durch Scaffolding zu differenzieren“.
Ungeklärt ist jedoch „die Frage nach den Zielen des historischen Lernens für Kinder mit unterschiedlichen Förderbedarfen und vor allem fehlt es an konkreten Vorschlägen für einen inklusiven Geschichtsunterricht in den Schulen“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.2. Forschungsstand
- 2. Diagnoseverfahren im Geschichtsunterricht
- 3. Kompetenzraster als Diagnoseinstrument zur Erfassung von Lernprozessen und Lernergebnissen im Geschichtsunterricht
- 3.1 Kompetenzraster im (inklusiven) Geschichtsunterricht Chancen und Herausforderungen
- 3.2. Zwei Kompetenzraster für die Klassenstufe 5: Der „Nil als Lebensgrundlage für das Alte Ägypten“ - ein Vorschlag
- 3.2.1 Wembers Stufenmodell als Orientierungsrahmen
- 3.2.2 „Warum entstand ein Staat am Nil?\" & „Das Niljahr Ägyptens“: Zwei Kompetenzraster.
- Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen theoretischen und praktischen Beitrag zum historischen Lernen in inklusiven Schulen zu leisten. Sie untersucht die Rolle von Diagnoseverfahren im inklusiven Geschichtsunterricht und stellt Kompetenzraster als Instrument zur Erfassung von Lernprozessen und Lernergebnissen vor. Darüber hinaus werden zwei selbstkonzipierte Kompetenzraster für die Klassenstufe 5 zum Thema „Nil als Lebensgrundlage für das Alte Ägypten“ vorgestellt und erläutert. Auf diese Weise soll ein konkreter und praktikabler Vorschlag für das inklusive historische Lernen in Schulen entwickelt werden.
- Diagnoseverfahren im inklusiven Geschichtsunterricht
- Kompetenzraster als Diagnoseinstrument
- Chancen und Herausforderungen von Kompetenzrastern im inklusiven Geschichtsunterricht
- Selbstkonzipierte Kompetenzraster für die Klassenstufe 5
- Praktische Anwendung von Kompetenzrastern im historischen Lernen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Inklusion im Bildungssystem und in den Geschichtsunterricht ein. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft ergeben. Der Forschungsstand gibt einen Überblick über die aktuelle Literatur zum Thema Inklusion im Geschichtsunterricht und beleuchtet die Bedeutung von Diagnoseverfahren zur Erfassung von Lernprozessen und Lernergebnissen. In Kapitel 3 werden Kompetenzraster als Diagnoseinstrument vorgestellt. Die Chancen und Herausforderungen von Kompetenzrastern im inklusiven Geschichtsunterricht werden diskutiert. Schließlich werden zwei selbstkonzipierte Kompetenzraster für die Klassenstufe 5 zum Thema „Nil als Lebensgrundlage für das Alte Ägypten“ präsentiert und erläutert.
Schlüsselwörter
Inklusion, Geschichtsdidaktik, Diagnoseverfahren, Kompetenzraster, Lernprozesse, Lernergebnisse, Heterogenität, historisches Lernen, Klassenstufe 5, Nil als Lebensgrundlage, Alte Ägypten.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Diagnoseverfahren im Geschichtsunterricht. Kompetenzraster für Lernprozesse und Lernergebnisse im Kontext inklusiver Bildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1293261