Nach der Vereinigung war die wirtschaftliche Situation in Ostdeutschland durch einen stürmischen Aufholprozess gekennzeichnet. Dies galt leider nur von 1991 bis 1997. In diesem Zeitraum entwickelten sich die einzelnen ostdeutschen Wirtschaftsbereiche sogar besser als die westdeutschen. Die Marktwirtschaft war eingeführt. Es wurden verschiedene Instrumente zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung angewendet. [...]
Trotz all dieser Fördereffekte ist der Aufbauprozess nach den ersten sechs Jahren nach der Wiedervereinigung ins Stocken geraten. Selbsttragende Strukturen sind immer noch nicht entstanden. Dies ist einerseits mit der Strukturkrise des ostdeutschen Baugewerbes verbunden, andererseits sind die Arbeitsmarktprobleme und die durch den West-Ost-Transfer gestiegene Verschuldung dafür verantwortlich.
Das Bruttoinlandprodukt liegt auf viel niedrigerem Niveau als das westdeutsche. [...] Der Rückgang des Erwerbspersonenpotentials hängt mit der Alterung der Bevölkerung und mit der Abwanderung nach Westdeutschland zusammen. Die Arbeitslosenquote beträgt 18,4%, was einem mehr als doppelt so hohen Wert wie in Westdeutschland entspricht.[...]
Die Produktion in den neuen Bundesländern ist durch einen hohen Arbeitseinsatz gekennzeichnet, was zu einer niedrigen Produktivität beiträgt. Die Kapitalauslastung ist sehr gering. [...]
Die Lage der öffentlichen Haushalte in Ostdeutschland ist nicht besonders gut. Zu den wichtigsten Einnahmen gehören die Steuereinnahmen, die durch den Bevölkerungsrückgang sinken werden. [...]
Die demografische Entwicklung spielt auch eine entscheidende Rolle in dem wirtschaftspolitischen Prozess Ostdeutschlands. [...] Die Migration von Ost nach West hat dabei eine große Bedeutung und wird durch die Wirtschaftsentwicklung in den beiden Gebieten beeinflusst. Dieser Bevölkerungsrückgang hat große Folgen auf zahlreiche Investitionsprojekte, auf den Arbeitsmarkt sowie auf die Einnahme- und Ausgabeseite der öffentlichen Haushalte[...] Eine Verschiebung der Altersstruktur ist zu erkennen. Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter wird von 70% der Bevölkerung auf 57% bis 2030 sinken.. [...]
Insgesamt haben die Ostländer im Vergleich zu den westdeutschen ein erhebliches Wettbewerbsproblem. Demzufolge ist nach Alternativen zu suchen, die das Wachstum in den neuen Bundesländern erhöhen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegende Konzepte
- Sonderwirtschaftszonen
- Wachstumspole
- Clusterorientierte Wirtschaftspolitik
- Solidarpakt I und die Investitionsförderungspolitik - Probleme
- Solidarpakt II – neue Herausforderungen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der wirtschaftlichen Situation in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung und analysiert die Herausforderungen und Probleme des Wirtschaftswachstums in dieser Region. Sie untersucht verschiedene Konzepte und Strategien zur Förderung des Wachstums, insbesondere im Kontext des Solidarpakts I und II. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Investitionsförderung, Innovationsförderung und Existenzgründungspolitik für die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Bundesländer.
- Analyse der wirtschaftlichen Situation in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung
- Bewertung der Wirksamkeit von Förderprogrammen und -maßnahmen
- Untersuchung von Konzepten zur Steigerung des Wirtschaftswachstums
- Bedeutung des Solidarpakts I und II für die wirtschaftliche Entwicklung
- Herausforderungen und Chancen für die Zukunft der neuen Bundesländer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die wirtschaftliche Situation in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung dar und zeigt die Herausforderungen auf, die sich für das Wirtschaftswachstum in dieser Region ergeben. Es wird auf die Bedeutung von Förderprogrammen und -maßnahmen hingewiesen, die zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung eingesetzt wurden.
Das Kapitel "Grundlegende Konzepte" erläutert verschiedene Konzepte zur Förderung des Wirtschaftswachstums, darunter Sonderwirtschaftszonen, Wachstumspole und clusterorientierte Wirtschaftspolitik. Diese Konzepte werden im Kontext der wirtschaftlichen Situation in den neuen Bundesländern analysiert.
Das Kapitel "Solidarpakt I und die Investitionsförderungspolitik - Probleme" befasst sich mit den Auswirkungen des Solidarpakts I auf die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Bundesländer. Es werden die Probleme und Herausforderungen der Investitionsförderungspolitik in dieser Region beleuchtet.
Das Kapitel "Solidarpakt II – neue Herausforderungen" analysiert die neuen Herausforderungen, die sich im Rahmen des Solidarpakts II für die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Bundesländer ergeben. Es werden die Auswirkungen des Solidarpakts II auf die Investitionsförderung, die Innovationsförderung und die Existenzgründungspolitik untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Bundesländer, die Herausforderungen des Wirtschaftswachstums, die Bedeutung von Förderprogrammen und -maßnahmen, die Konzepte zur Steigerung des Wirtschaftswachstums, der Solidarpakt I und II, Investitionsförderung, Innovationsförderung, Existenzgründungspolitik, Sonderwirtschaftszonen, Wachstumspole und clusterorientierte Wirtschaftspolitik.
- Quote paper
- Diplom-Volkswirtin Teodora Ilieva (Author), 2005, Alternativen der Wachstumspolitik in den neuen Bundesländern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129459