Gemeinwesenarbeit (GWA) – Was ist das?
„Der Begriff Gemeinwesenarbeit ... bezeichnet einen Prozeß, in dessen Verlauf ein Gemeinwesen seine Bedürfnisse und Ziele feststellt, sie ordnet oder in eine Rangfolge bringt, Vertrauen und den Willen entwickelt, etwas dafür zu tun, innere und äußere Quellen mobilisiert, um die Bedürfnisse zu befriedigen, daß es also in dieser Richtung aktiv wird und dadurch die Haltung von Kooperation und Zusammenarbeit und ihr tätiges Praktizieren fördert“ (Ross 1968, S. 58).
Gemeinwesenarbeit ist eine in der Sozialarbeit entwickelte Methode, um Bevölkerungsgruppen in bestimmten Aufgabenfeldern (Obdachlosensiedlungen, Sanierungsgebieten) zu helfen, wirksame Zusammenarbeit mit anderen Aufgabenfeldern zu finden und Verbesserungen von sozialen Einrichtungen zu erreichen. GWA ist eine sozialpädagogisch ausgerichtete Tätigkeit, die sich auf die politische Bildung der an diesem Prozeß beteiligten richtet. (Street-Worker)
Das besondere des Gemeinwesens liegt also darin, daß sich aufgrund verschiedener Faktoren ein soziales Gefüge gebildet hat. Dieses Gefüge kann die Bevölkerung eines Stadtteils genauso sein, wie die Angehörigen einer bestimmten sozialen Schicht, z. B. Obdachlose oder Arbeiter.
Das Fachlexikon der sozialen Arbeit bezeichnet die Gemeinwesenarbeit (GWA) neben der Einzelfallhilfe und der Gruppenarbeit als dritte Methode der Sozialarbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Gemeinwesenarbeit (GWA) - Was ist das?
- 1.2 Grafische Darstellung
- Vorläufer der GWA
- 2.1 Die Vereinigten Staaten von Amerika
- 2.2 England
- 2.3 Niederlande
- Geschichte der GWA in Deutschland - allgemein
- 3.1 In Stichpunkten die Entwicklung von 1933 - bis heute
- Konzepte der GWA
- 4.1 Wohlfahrtsstaatliche GWA
- 4.2 Integrative GWA
- 4.3 Aggressive GWA
- 4.4 Katalytisch-aktivierende GWA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, einen historischen Überblick über die Methodik und methodischen Arbeitsweisen der Gemeinwesenarbeit (GWA) zu geben. Sie beleuchtet die Entwicklung der GWA von ihren Vorläufern bis hin zu den modernen Konzepten und zeigt die wichtigsten Einflussfaktoren auf.
- Entwicklung der Gemeinwesenarbeit
- Vorläufer der Gemeinwesenarbeit
- Wichtige Konzepte und Ansätze der GWA
- Einflussfaktoren auf die Entwicklung der GWA
- Methodische Arbeitsweisen der GWA
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff der Gemeinwesenarbeit und stellt ihn grafisch dar. Es zeigt die Bedeutung der GWA als dritte Methode der Sozialarbeit neben der Einzelfallhilfe und der Gruppenarbeit.
Kapitel 2 befasst sich mit den Vorläufern der GWA. Es werden die Settlements und ihre amerikanischen Varianten als wichtige Beispiele für die frühe Entwicklung der GWA vorgestellt. Es wird erläutert, wie die GWA als Antwort auf konkrete soziale und politische Probleme entstanden ist und wie gesellschaftliche Bedingungen und Gründe zu einem Gemeinwesenansatz führten.
Kapitel 3 gibt einen Überblick über die Geschichte der GWA in Deutschland und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungsstufen von 1933 bis heute.
Kapitel 4 stellt verschiedene Konzepte der GWA vor, darunter die wohlfahrtsstaatliche, integrative, aggressive und katalytisch-aktivierende GWA.
Schlüsselwörter
Gemeinwesenarbeit, GWA, Sozialarbeit, Methode, methodische Arbeitsweisen, historischer Überblick, Vorläufer, Settlements, Community Organization, Wohlfahrtsstaat, Integration, Aktivierung, politische Bildung.
- Quote paper
- Steffen Schönemann (Author), 2002, Methodik und methodische Arbeitsweisen in der Gemeinwesenarbeit - ein historischer Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12946