Die spanische Sprache war im Laufe ihrer Geschichte schon immer durch einen regen Kontakt mit anderen Sprachen, die das Spanische beeinflusst haben, gekennzeichnet. Bereits in Zeiten des Vulgärlatein in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends n. Chr. gab es einen Einfluss des Iberischen, einer vorlateinischen Sprache, welche nicht sofort mit dem Auftreten des Lateinischen verschwand. Daraufhin folgte in der Zeit zwischen dem 5. und dem 8. Jahrhundert ein Kontakt mit der germanischen Sprache der Westgoten, einem Superstrat, der auch im heutigen Spanisch Spuren hinterlassen hat. Ab dem Jahre 711, als die Araber weite Teile Spaniens eroberten, folgte ein intensiver Austausch des Spanischen mit der arabischen Sprache, deren eindeutige Präsenz in der spanischen Lexik unumstritten ist.
Doch das Jahr 1492, als die Araber in Spanien endgültig besiegt wurden, stellt nicht nur geschichtlich, sondern auch sprachwissenschaftlich einen Wendepunkt für Spanien dar: mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus trat das Spanische nun zum ersten mal mit amerindischen Sprachen in Kontakt.
Dieser Sprachkontakt weitete sich mit der Conquista, also der Eroberung des Kontinentes Amerika durch die Spanier, immer weiter aus, und heute kann man in Hispanoamerika viele verschiedene Phänomene dieses Sprachkontaktes beobachten. Auf diese Art und Weise sind nicht nur das Spanische, sondern auch viele andere europäische und nicht-europäische Sprachen mit der Lexik amerikanischer Indianersprachen bereichert worden.
Diese Arbeit versucht, auf jenen Sprachkontakt einzugehen und ihn zu Analysieren. Dabei werden zunächst die Anfänge der Erforschung des Einflusses amerindischer Sprachen auf das Spanische durch Rudolf Lenz behandelt, mit weiteren allgemeinen Informationen zum spanisch-amerindischen Sprachkontakt, auch in Anbetracht auf die Geschichte der spanischen Conquista. Daraufhin wird konkret auf drei verschiedene Kontaktsituationen des Spanischen mit amerindischen Sprachen eingegangen: dem Kontakt mit dem Nahuatl, also der ehemaligen Aztekensprache, dem Quechua, einer Inkasprache der Anden, und dem Tupí-Guaraní, das heute vor allem in Paraguay gesprochen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Anfänge der Forschung durch Rudolf Lenz.
- Eigenschaften des Kontaktes zwischen Spanisch und amerindischen Sprachen.
- Geschichte des Sprachkontaktes während der spanischen Conquista
- Beispiele von Sprachkontakt in Hispanoamerika...
- Kontakt Spanisch - Nahuatl …………………………………………………….
- Kontakt Spanisch-Quechua
- Kontakt Spanisch-Guaraní.
- Schlussbemerkung............
- Literaturverzeichnis...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss amerindischer Sprachen auf das Spanische in Hispanoamerika. Sie analysiert die Anfänge der Forschung durch Rudolf Lenz, die Eigenschaften des Sprachkontaktes und die Geschichte des Kontaktes während der spanischen Conquista. Darüber hinaus werden drei konkrete Kontaktsituationen mit Nahuatl, Quechua und Guaraní untersucht.
- Die Anfänge der Forschung durch Rudolf Lenz und die Indigenismo-These.
- Die Eigenschaften des Sprachkontaktes zwischen Spanisch und amerindischen Sprachen.
- Die Geschichte des Sprachkontaktes während der spanischen Conquista.
- Die Analyse von drei konkreten Kontaktsituationen: Spanisch-Nahuatl, Spanisch-Quechua und Spanisch-Guaraní.
- Die Auswirkungen des Sprachkontaktes auf die spanische Hochsprache, die regionalen Varietäten und die zukünftige Entwicklung des Kontaktes.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Sprachkontaktes zwischen Spanisch und amerindischen Sprachen dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie beleuchtet die Bedeutung des Sprachkontaktes für die Entwicklung des Spanischen in Hispanoamerika.
Das Kapitel über die Anfänge der Forschung durch Rudolf Lenz beschreibt die Entstehung der Indigenismo-These und die Bedeutung von Lenz's Arbeit für die Erforschung des spanisch-amerindischen Sprachkontaktes. Es beleuchtet die Kritik an der Indigenismo-These und die Suche nach anderen Erklärungen für die Eigenarten des Amerikanischen Spanisch.
Das Kapitel über die Eigenschaften des Kontaktes zwischen Spanisch und amerindischen Sprachen behandelt die Substratthese und die Bedeutung des Sprachkontaktes für die Entwicklung des Spanischen in Hispanoamerika. Es analysiert die Auswirkungen des Sprachkontaktes auf die Phonologie, Morphologie und Lexik des Spanischen.
Das Kapitel über die Geschichte des Sprachkontaktes während der spanischen Conquista beschreibt die Ausbreitung des Spanischen in Amerika und die Auswirkungen der Conquista auf den Sprachkontakt. Es beleuchtet die Rolle der Conquista für die Entstehung von neuen Sprachvarietäten und die Verbreitung von Lehnwörtern aus amerindischen Sprachen.
Die Kapitel über die Beispiele von Sprachkontakt in Hispanoamerika analysieren die Kontaktsituationen zwischen Spanisch und Nahuatl, Quechua und Guaraní. Sie untersuchen die Auswirkungen des Sprachkontaktes auf die jeweiligen Sprachen und die Entwicklung von neuen Sprachvarietäten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Sprachkontakt, das Spanische, amerindische Sprachen, Hispanoamerika, Rudolf Lenz, Indigenismo-These, Substratthese, Conquista, Nahuatl, Quechua, Guaraní, Phonologie, Morphologie, Lexik.
- Arbeit zitieren
- Jakub Slodowicz (Autor:in), 2008, Spanisch im Kontakt mit amerindischen Sprachen in Hispanoamerika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129510