Der Kreuzzug Friedrichs II., der seinen Höhepunkt in den Besuchen der Heiligen Grabeskirche zu Jerusalem am 17.März und 18.März 1229 fand, ist von Zeitgenossen und von der Nachwelt als ein Gipfelpunkt des ereignisreichen Kaiserlebens gesehen worden. „Der Triumph im Osten verlieh dem Staufer den Strahlennimbus der Caesaren“1, so emphatisch wertet beispielweise der Friedrich- Biograph Kantorowicz den erfolgreichen Kreuzzug des Kaisers, der die 1187 verlorengegangenen Heiligen Stätten, die Orte der Geburt, des Todes und der Auferstehung Jesu Christi, für die Christenheit zurückgewann. Verlauf und Erfolg dieses Kreuzzuges machte Friedrich II. in einem Rund-schreiben bekannt. Dieses Dokument, von der Forschung als Manifest2, als Kreuzzugsmanifest3 oder als Jerusalemmanifest4 bezeichnet, „welches, die Glorie dieses Tages allen Völkern der Erde zu künden bestimmt war“5, steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Sie macht es sich zur Aufgabe, eine Inhaltsanalyse und auch Interpretation des Manifestes zu erarbeiten und sich so den möglichen Intentionen des kaiserlichen Rundschreibens anzunähren.
Zunächst werden in einem kurzen Abriss Vorgeschichte und Besonderheiten des kaiserlichen Kreuzzuges von 1228/29 dargestellt, soweit sie für das Verständnis des Rundschreibens notwendig sind. Nach kurzen Ausführungen zur Überlieferungsgeschichte soll das Manifest anhand der selbstgewählten Gliederungspunkte Einleitung, Wetterwunder,
Vertrag mit al-Kamil, Schluss dokumentiert, analysiert und interpretiert werden. Dabei wird auf Schwerpunkte der Forschung, wie z.B. auf die Deutung der „Selbstkrönung“ des Kaisers, besonders eingegangen. Abschließend soll unter Nachzeichnung einer Forschungsdebatte die Frage geklärt werden, ob das Manifest in seiner Gesamtheit
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Kreuzzugsunternehmen Friedrichs II. - Vorgeschichte und Besonderheiten
- Das kaiserliche Rundschreiben vom 18. März 1229
- Datierung und Überlieferung
- Inhaltsanalyse
- Einleitung (I, 1-24)
- Das Wetterwunder (1,25 – III, 5)
- Der Vertrag mit al-Kamil (III, 6 – IV, 16)
- Schluss (IV, 17 – VI, 12)
- Forschungskontroverse: Das Manifest ein Versöhnungsschreiben oder ein Dokument der kaiserlichen Erhöhung?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Rundschreiben Kaiser Friedrichs II. vom 18. März 1229, das er nach seinem Kreuzzug nach Jerusalem im Jahr 1229 veröffentlichte. Das Rundschreiben, auch als Manifest bezeichnet, soll in seiner Bedeutung als historisches Dokument untersucht und interpretiert werden.
- Die Vorgeschichte und Besonderheiten des Kreuzzugs Friedrichs II.
- Die Analyse des Inhalts des kaiserlichen Rundschreibens
- Die Interpretation des Rundschreibens im Kontext der Forschung
- Die Frage nach der Intention des Rundschreibens: Versöhnungsschreiben oder Dokument der kaiserlichen Erhöhung?
- Die Bedeutung des Rundschreibens als historisches Dokument
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kreuzzug Friedrichs II. und dessen Bedeutung als ein historisches Ereignis in den Vordergrund. Das Rundschreiben als Manifest, das den Erfolg des Kreuzzugs verkündet, soll im Rahmen dieser Arbeit analysiert und interpretiert werden. Kapitel 2 beleuchtet die Vorgeschichte und die Besonderheiten des Kreuzzugs Friedrichs II. Die Heirat mit Isabella von Brienne und die damit verbundenen Herrschaftsansprüche des Kaisers im Heiligen Land werden erläutert. Kapitel 3 widmet sich dem kaiserlichen Rundschreiben vom 18. März 1229. Die Datierung und Überlieferung werden beleuchtet und anschließend wird eine detaillierte Inhaltsanalyse des Rundschreibens vorgenommen, die die Einleitung, das Wetterwunder, den Vertrag mit al-Kamil und den Schluss umfasst. Kapitel 4 befasst sich mit der Forschungskontroverse: Ist das Manifest ein Versöhnungsschreiben an den Papst oder ein Dokument der kaiserlichen Erhöhung?
Schlüsselwörter
Kreuzzug, Friedrich II., Rundschreiben, Manifest, Jerusalem, al-Kamil, Papst, Kaiser, Geschichte, Mittelalter, Inhaltsanalyse, Interpretation, Forschungskontroverse, Versöhnungsschreiben, kaiserliche Erhöhung
- Arbeit zitieren
- René Schlott (Autor:in), 2002, Das Rundschreiben Kaiser Friedrichs II. (1194-1250) vom 18.März 1229, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12969