Als Papst Pius XII. 1958 starb, sah es zunächst nicht nach einem tiefgreifenden Wandel der Kirche aus. Ein neuer Papst, der den Namen Johannes XXIII. annahm, stand schon im 77. Lebensjahr und wurde nur als ein Übergangspapst eingeschätzt. Angesichts seines Alters erwartete man keine grundlegende Neuorientierung der Kirche und des Glaubens. Die Überraschung war jedoch umso größer, als der neue Papst in einer Ansprache vor allen Kardinälen ein Ökumenisches Konzil ankündigte, das Zweite Vatikanische Konzil. Johannes XXIII. betonte besonders, es solle „ein neues Pfingsten sein“ und ein „Sprung nach vorne“ sei zu wagen. In der weiteren Ausführung werden nun Verlauf, wichtige Anliegen und Ergebnisse des II. Vatikanischen Konzils aufgegriffen und erläutert.
Das I. Vatikanische Konzil (1869/70) deckte nur einen Teil der ursprünglich geplanten Konstitution ab, deshalb kam es zu mehreren Strömungen bezüglich des Kirchenverständnisses, die sich seit 1900 herauskristallisierten. Eines der zentralen Anliegen des Kirchenvolkes war die Wiederentdeckung der Kirche als Gemeinschaft aller Gläubigen, also eine Erneuerung des Gottesdienstes, um die Messe wieder zu einer wirklichen Gemeinschaftsfeier unter aktiven Gläubigen zu machen. Ein weiteres Bedürfnis waren theologische Neuansätze speziell in Deutschland und Frankreich. Es kam der Wunsch auf, sich wieder mehr und entschiedener der Heiligen Schrift zu widmen. Auch die Problemstellung und Strömungen der heutigen Zeit sollten berücksichtigt und geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Zweite Vatikanische Konzil
- Was ist ein Konzil
- Die Vorbereitungsphase des Konzils
- Der Verlauf des Konzils
- Erste Sitzungsperiode im Herbst 1962
- Die zweite Sitzungsperiode im Herbst 1963
- Die dritte Sitzungsperiode im Herbst 1964
- Die vierte Sitzungsperiode im Herbst 1965
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und verfolgt die Zielsetzung, den Verlauf, die wichtigsten Anliegen und Ergebnisse des Konzils aufzuzeigen. Das Konzil war ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der katholischen Kirche und hatte weitreichende Auswirkungen auf die Lehre, die Liturgie und die Beziehung der Kirche zur Welt.
- Die Erneuerung des Gottesdienstes und die Stärkung der Gemeinschaft der Gläubigen
- Die Rezeption der Heiligen Schrift und die Berücksichtigung theologischer Neuansätze
- Die Einbindung der Kirche in die Herausforderungen und Strömungen der modernen Zeit
- Die Bedeutung des „Aggiornamento“ (Heutigwerdung) für die Kirche
- Die Rolle des Papstes Johannes XXIII. als Initiator und Motor des Konzils
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit für ein neues Konzil nach dem Ersten Vatikanischen Konzil und die zentralen Anliegen des Kirchenvolkes, wie die Erneuerung des Gottesdienstes und die Rezeption der Heiligen Schrift. Auch die Bedeutung der Einbindung in die moderne Zeit wird hervorgehoben.
- Das Zweite Vatikanische Konzil: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung des Wortes „Konzil“ als Versammlung der Bischöfe der katholischen Kirche unter dem Vorsitz des Papstes. Die Besonderheit des Zweiten Vatikanischen Konzils liegt in der Einladung von Vertretern anderer christlicher Kirchen und Religionsgemeinschaften als Beobachter.
- Was ist ein Konzil: Dieses Kapitel liefert eine allgemeine Definition des Begriffes „Konzil“ als Kirchenversammlung der Bischöfe unter dem Vorsitz des Papstes. Die Besonderheit des Zweiten Vatikanischen Konzils liegt in der Beteiligung von Vertretern anderer Kirchen und Religionsgemeinschaften als Beobachter.
- Die Vorbereitungsphase des Konzils: Das Kapitel beschreibt die beiden Phasen der Vorbereitung auf das Konzil: Die „antepräparatorische“ Phase mit der Bildung einer Kommission zur Sammlung von Vorschlägen und Meinungen sowie die „präparatorische“ Phase mit der Einrichtung von zehn vorbereitenden Kommissionen unter dem Vorsitz des Papstes. Hier wird der Unterschied in der Zusammensetzung der Kommissionen zum Ersten Vatikanischen Konzil deutlich.
- Der Verlauf des Konzils: Dieses Kapitel beschreibt die erste Sitzungsperiode des Konzils im Herbst 1962. Es beleuchtet die Eröffnungsrede von Papst Johannes XXIII., die gegen „Unglückspropheten“ gerichtet war und die Wichtigkeit des Dialogs mit der modernen Welt betonte. Es wird außerdem der Prozess der Wahl der Konzilskommissionen beschrieben und die besondere Situation der vielen außer-europäischen Konzilsväter.
Schlüsselwörter
Das Zweite Vatikanische Konzil, Johannes XXIII., „Aggiornamento“, Kirche, Liturgie, Ökumene, Moderne, Heutige Zeit, Tradition, Erneuerung, Dialog.
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- Anonym,, 2013, Das Zweite Vatikanische Konzil. Verlauf, wichtige Punkte und Ergebnisse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1297254