Unter einer Konvention versteht man im Allgemeinen eine nicht formal festgeschriebene Regel, die von einer bestimmten Gruppe von Menschen aufgrund einer Übereinkunft eingehalten wird. Diese kann stillschweigend zustande gekommen oder vereinbart worden sein. David Lewis hat sich mit genau dieser Thematik ausführlich auseinandergesetzt und die 'Sprachkonvention', als zentralen Begriff der philosophischen Bedeutungstheorie, in einer neuen Art und Weise definiert. Mit diesem Aspekt möchte ich mich in meinem Beleg genauer auseinandersetzen.
Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt dabei auf der Beschreibung sprachlicher Konventionen als Folge von Koordinationsproblemen, die durch Erreichen eines koordinativen Gleichgewichts gelöst wurden. Als Quelle dient mir dabei vor allem das Buch „Konventionen. Eine sprachphilosophische Abhandlung“ von David Lewis aus dem Jahre 1975.
Im ersten Teil der Arbeit stelle ich zunächst einige Vorüberlegungen zum sprachlichen Handeln und zur Sprechakttheorie im Allgemeinen an. Sie bilden die Grundlage für die beiden folgenden Kapitel. Daraufhin stelle ich die Sprechakttheorie von John Searle kurz und knapp vor. Dieser setzte sich ausführlich mit Sprechakten auseinander und betonte, dass neben Intentionen vor allem Konventionen auf sprachliche Handlungen direkt einwirken und damit über deren Erfolg entscheiden. In Anknüpfung daran, beschäftige ich mich im zweiten Teil der Arbeit umfassend mit David Lewis Überlegungen zu Koordination und Konvention. Anhand von Beispielen erläutere ich dabei zunächst, was unter einem Koordinationsproblem zu verstehen ist und wie ein koordinatives Gleichgewicht erzielt werden kann. Anschließend zeige ich – erneut anhand von Beispielen – auf, wie daraus Konventionen entstehen können und was genau unter diesem Begriff zu verstehen ist. Den Abschluss bildet eine kurze Zusammenfassung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vorüberlegungen
- 2.1 Sprachliches Handeln
- 2.2 Sprechakttheorie
- 3. Sprechakte und Intentionen bei John Searle
- 4. Koordination und Konvention bei David Lewis
- 4.1 Beispiele für Koordinationsprobleme
- 4.2 Analyse von Koordinationsproblemen
- 4.3 Konventionen
- 4.3.1 Koordinatives Gleichgewicht und Präzedenzfall
- 4.3.2 Definition Konvention
- 4.3.3 Beispiele für Konventionen
- 5. Zusammenfassung
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Theorie von David Lewis zu sprachlichen Konventionen. Sie analysiert, wie Konventionen als Folge von Koordinationsproblemen entstehen, die durch Erreichen eines koordinativen Gleichgewichts gelöst werden. Die Arbeit stützt sich dabei auf das Buch „Konventionen. Eine sprachphilosophische Abhandlung“ von David Lewis.
- Sprachliches Handeln und Sprechakttheorie
- Koordinationsprobleme und deren Lösung
- Entstehung von Konventionen
- Definition und Beispiele für Konventionen
- Bedeutung von Konventionen für die Sprachphilosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der sprachlichen Konventionen ein und stellt die Arbeit von David Lewis in den Kontext der philosophischen Bedeutungstheorie. Sie erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
Das Kapitel „Vorüberlegungen“ behandelt grundlegende Konzepte des sprachlichen Handelns und der Sprechakttheorie. Es definiert sprachliches Handeln als situationsangemessene und zielgerichtete Sprachverwendung, die auf Intentionen und Konventionen basiert. Die Sprechakttheorie wird als Teildisziplin der Sprachphilosophie vorgestellt, die sich mit der Untersuchung sprachlicher Handlungen befasst.
Das Kapitel „Koordination und Konvention bei David Lewis“ stellt die zentrale These der Arbeit dar: Konventionen entstehen als Folge von Koordinationsproblemen, die durch Erreichen eines koordinativen Gleichgewichts gelöst werden. Anhand von Beispielen wird erläutert, wie Koordinationsprobleme entstehen und wie ein koordinatives Gleichgewicht erzielt werden kann. Anschließend wird gezeigt, wie aus diesen Gleichgewichten Konventionen entstehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen sprachliche Konventionen, Koordinationsprobleme, koordinatives Gleichgewicht, Sprechakttheorie, Intentionen, David Lewis, Bedeutungstheorie, Sprachphilosophie.
- Quote paper
- Sophie Männel (Author), 2008, Koordination und Konvention - Die Theorie von David Lewis , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129731