„Der Fußball steht für Vielfalt, und auch der DFB setzt sich dafür ein.“ Mit diesen Worten begrüßte der Botschafter für Vielfalt des DFB, Thomas Hitzlsperger, die neue Regelung zum Spielrecht trans*, inter* und nicht-binärer Personen, ein Beschluss, den der Deutsche Fußball-Bund am Morgen des 23 Juni 2022 auf seiner Website veröffentlichte. Hitzlsperger fügte hinzu, dass diese Änderungen eine wichtige Voraussetzung seien, „um auch Spieler*innen unterschiedlichster Geschlechteridentitäten das Spielen zu ermöglichen.“ Dieser aktuelle Entscheid wird zum Gegenstand der folgenden Ausarbeitung, in der analysiert wird, welche Bedeutung die neuen Regeln in der Alltagspraxis des Fußballs in Deutschland haben könnten. Die vorliegende Arbeit legt dabei einen besonderen Fokus auf diejenigen Effekte, die die Neuerungen auf die sportliche Lebenswelt transidentitärer Personen mit sich bringen könnten.
Die Auseinandersetzung mit der Inklusion von transgender Menschen ist deshalb besonders bedeutsam, da in den letzten Jahren die gesellschaftliche Relevanz zugenommen hat. Herleiten lässt sich dies aus der Anzahl der Verfahren zum Transsexuellengesetz (TSG), welche an den deutschen Amtsgerichten über die letzten Jahrzehnte hinweg fast durchgängig gestiegen sind. Im Jahr 2000 beispielsweise (bspw.), lag die Fallzahl bei 722 Verfahren, während es 2020 bereits 2687 Verfahren waren, welches einer durchschnittlichen Steigerung von ca. 18,6 % pro Jahr entspricht. Es ist überdies davon auszugehen, dass es eine hohe Dunkelziffer an transidentitären Menschen gibt, welche noch kein Verfahren eingeleitet haben.
In der Analyse erfolgt eine umfassende Fokussierung auf die Neuerungen des Beschlusses und die darauffolgende Beantwortung der zentralen Fragestellung dieser Arbeit: Inwieweit sieht sich die Situation von transgender Personen im Fußball durch die DFB-Regelung zum Spielrecht trans*, inter* und nicht-binärer Personen beeinflusst und welche Chancen bringt diese für die Inklusion mit sich?
In der Analyse werden vier Aspekte bezüglich des Entscheids behandelt, um evaluieren zu können, ob die Änderungen wichtige Problematiken der Inklusion transidentitärer Personen unbeantwortet lassen, sodass abschließend beurteilt werden kann, inwieweit die DFB-Regelung eine Änderung der sportlichen Alltagswelt von Transpersonen darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kontextuelle Einbettung.
- 2.1. Definition: Wer gilt als Transgender? ...
- 2.2. Die aktuelle Rechtslage: Transsexuellengesetz und Divers-Gesetz.
- 3. Transgender im Sport.......
- 3.1. Der Umgang mit Transathlet*innen
- 3.2. Unterschiede für MzF- und FzM-Transgender.......
- 4. Analyse der neuen Richtlinie des DFB...\n
- 4.1. Änderungen durch die Richtlinie.
- 4.2. Chancen und Problemstellungen des Entscheids
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung analysiert die neue Regelung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum Spielrecht trans*, inter* und nicht-binärer Personen, die am 23.06.2022 veröffentlicht wurde. Die Arbeit untersucht die Bedeutung dieser Regeln für die Alltagspraxis des Fußballs in Deutschland, insbesondere in Bezug auf die sportliche Lebenswelt transidentitärer Personen.
- Definition von Transgender, nicht-binär und intersexuell
- Aktuelle Rechtslage in Deutschland (Transsexuellengesetz und Divers-Gesetz)
- Umgang mit Transathlet*innen im Sport im Allgemeinen
- Chancen und Herausforderungen der neuen DFB-Regelung
- Einfluss der DFB-Regelung auf die Situation transidentitärer Personen im Fußball
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die neue DFB-Regelung zum Spielrecht trans*, inter* und nicht-binärer Personen vor und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.
Das zweite Kapitel bietet eine kontextuelle Einbettung der Thematik. Zunächst wird die Definition von Transgender, nicht-binär und intersexuell erläutert. Anschließend wird ein kurzer Überblick über die rechtliche Lage für Transpersonen in Deutschland gegeben.
Kapitel drei beschäftigt sich mit dem Umgang von Transathlet*innen im Sport im Allgemeinen. Dabei wird auf die Herausforderungen für transgender Personen im Sport eingegangen.
Kapitel vier analysiert die neue Richtlinie des DFB. Es werden die Änderungen durch die Richtlinie sowie die Chancen und Problemstellungen des Entscheids dargestellt.
Schlüsselwörter
Transgender, Intersexuell, Nicht-binär, Spielrecht, DFB, Inklusion, Sport, Diversität, Geschlechteridentität, Transsexuellengesetz, Divers-Gesetz, Transathlet*innen.
- Arbeit zitieren
- Anton Spieker (Autor:in), 2022, Eine Analyse der Regelung des DFB zum Spielrecht trans*, inter* und nicht-binärer Personen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1297542