Übersicht
- Der Text gilt als Manifest der Frühromantik.
- Verfasst 1797; 1799 nach dem Tod Wackenroders von seinem Freund Tieck in den „Phantasien über die Kunst“ veröffentlicht.
- Es herrscht Unschlüssigkeit über die Zuordnung des Textes, da ein Großteil des Bandes von Tieck stammt.
- Es ist ein Zusammenhang des Märchens mit dem Leben und den übrigen Schriften Wackenroders, besonders den „Herzergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders“ und dem Aufsatz über „Die Wunder der Tonkunst“ zu bemerken.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Übersicht
- Vorbilder
- Motivik
- Das Zeitrad
- Das Bild des Orients
- Schuld und Erlösung
- Kunstreligion
- Die Heilkraft der Musik in Verbindung mit den Liebenden
- Diskussion: Legende ↔ Märchen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Märchen von Wilhelm Heinrich Wackenroder „wunderbaren morgenländischen Märchen von einem nackten Heiligen“ ist ein bedeutendes Werk der Frühromantik. Es befasst sich mit der Suche nach Erlösung durch Kunst und Musik in einer von Leid und Ungerechtigkeit geprägten Welt.
- Die Kraft der Musik und die Verbindung zur Liebe als Quelle der Erlösung
- Das Motiv des Heiligen als Verkörperung der Kunstreligion
- Die Flucht ins Wunderbare und die Überwindung der rationalistischen Welt
- Die Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft und ihren Zwängen
- Die Bedeutung des Orients als Symbol für Mystik und Geheimnis
Zusammenfassung der Kapitel
Übersicht
Der Text, verfasst im Jahre 1797 und 1799 von Tieck veröffentlicht, ist ein Manifest der Frühromantik. Er steht in Verbindung zu den „Herzergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders“ und dem Aufsatz über „Die Wunder der Tonkunst“ von Wackenroder.
Vorbilder
Das Märchen bezieht sich auf den Cæcilienmythos und die Geschichte des Laute spielenden David, der König Saul erheitert. Beide Vorbilder verdeutlichen die heilende Kraft der Musik.
Motivik
Das Zeitrad symbolisiert die kosmische Ordnung und die Vergänglichkeit der Zeit. Der Orient steht für Mystik und das Wunderbare. Die Erzählung spielt in einem abstrakten Raum, der die emotionale Ebene anspricht.
Schuld und Erlösung
Der Wahnsinn des Heiligen entsteht durch die Wahrnehmung des Zeitrades. Seine Nacktheit symbolisiert seine Askese oder die Tragik des Menschen. Die Erlösung vom irdischen Dasein erfolgt durch die Musik und die Verbindung zur Liebe.
Kunstreligion
Die Kunst dient der unmittelbaren Kommunikation mit dem Göttlichen. Musik wird als Gebet verstanden und die Beschäftigung mit Kunst als ein Weg zur spirituellen Erfahrung.
Die Heilkraft der Musik in Verbindung mit den Liebenden
Der Heilige sehnt sich nach Ruhe und Schönheit, doch findet er nur im Rausch der Musik und der Liebe Erlösung. Musik überformt die Monotonie des Zeitrades und erhebt die Seele in den Bereich des Übersinnlichen.
Diskussion: Legende ↔ Märchen
Der Heilige repräsentiert auf der Ebene des Märchens den Künstler. Raum und Zeit sind abstrakt und der Bezug zur Realität nur indirekt.
Schlüsselwörter
Frühromantik, Kunstreligion, Musik, Liebe, Erlösung, Zeitrad, Orient, Mystik, Heilige, Transfiguration, Legende, Märchen, Wackenroder, Tieck.
- Arbeit zitieren
- M.A. Saskia Dams (Autor:in), Sandra Rehbehn (Autor:in), 2001, Wackenroder und die heilende Kraft der Musik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1298