Der Bundestag spricht von einer Weiterentwicklung der pränatalen Vorsorge und von einer Zugänglichkeit unabhängig des Einkommens der medizinischen Versorgung. Behindertenverbände sprechen von einer Verletzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Nur selten wird ein Thema so lange und so kontrovers diskutiert und diese Diskussionen sind heute noch nicht abgeschlossen.
In der folgenden Ausarbeitung werden diese Fragestellungen und die sich daraus ergebenen ethischen Spannungsfelder insbesondere in Bezug auf die Heilpädagogik diskutiert. Zunächst werden in einem theoretischen Teil die Zusammenhänge von Heilpädagogik und Ethik erläutert.
Danach werden die medizinischen Grundlagen der pränatalen Bluttests sowie die rechtlichen Grundlagen solcher Tests, die rechtlichen Grundlagen von Schwangerschaftsabbrüchen sowie die Grundlagen des Tests als Kassenleistung erläutert.
Die sich daraus ergebenen Spannungsfelder werden unter Hinzunahme der Perspektive der betroffenen Menschen, der Perspektive der Eltern sowie der Perspektive der Heilpädagogik betrachtet und diskutiert. Abschließend werden die Erkenntnisse in einem Fazit gesammelt und Schlüsse daraus gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. ZUSAMMENHÄNGE ZWISCHEN HEILPÄDAGOGIK UND ETHIK
- 2.1. BEGRIFFSBESTIMMUNG
- 2.2 ETHIK UND HEILPÄDAGOGIK
- 2.3 AKTUELLE ETHISCHE HERAUSFORDERUNG AN DIE HEILPÄDAGOGIK
- 3. PRÄNATALE BLUTTESTS AUF TRISOMIE 13, 18 UND 21
- 3.1. ENTWICKLUNG PRÄNATALER DIAGNOSTIK
- 3.2. PRÄNATALE BLUTTESTS
- 4. RECHTLICHE GRUNDLAGEN
- 4.1 SCHWANGERSCHAFTSKONFLIKTGESETZ
- 4.2 GENDIAGNOSTIKGESETZ
- 4.3 GESETZEZUMSCHWANGERSCHAFTSABBRUCH
- 4.4 BLUTTESTS ALS KASSENLEISTUNG
- 5. THEMATIK AUS DER PERSPEKTIVE BETROFFENER
- 5.1 MENSCHEN, DIE MIT TRISOMIE 21 LEBEN
- 5.2 ELTERN, DIE DEN BLUTTEST DURCHFÜHREN
- 5.3. PERSPEKTIVE DER HEILPÄDAGOGIK
- 6. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den ethischen und sozialen Spannungsfeldern, die im Kontext von Behinderung durch die nicht-invasive Pränataldiagnostik von Trisomie 21 entstehen. Ziel ist es, die Zusammenhänge zwischen Heilpädagogik und Ethik zu beleuchten, die medizinischen und rechtlichen Grundlagen der pränatalen Bluttests zu erläutern und die Perspektiven Betroffener sowie der Heilpädagogik zu betrachten.
- Ethische Aspekte der pränatalen Diagnostik
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Perspektiven von Menschen mit Trisomie 21 und ihren Familien
- Bedeutung für die Heilpädagogik
- Spannungsfelder zwischen Inklusion und Exklusion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der pränatalen Bluttests auf Trisomie 21 ein und beleuchtet die kontroverse Debatte um deren Einsatz. Kapitel 2 untersucht die Zusammenhänge zwischen Heilpädagogik und Ethik, wobei der Begriff der Ethik definiert und die Entwicklung der ethischen Reflexion in der Heilpädagogik nachgezeichnet wird. Kapitel 3 befasst sich mit den medizinischen Grundlagen der pränatalen Bluttests und deren Entwicklung. Kapitel 4 erläutert die rechtlichen Rahmenbedingungen der Pränataldiagnostik, insbesondere das Schwangerschaftskonfliktgesetz, das Gendiagnostikgesetz, das Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch und die Einstufung der Bluttests als Kassenleistung. Kapitel 5 widmet sich den Perspektiven von Menschen mit Trisomie 21, Eltern, die den Bluttest durchführen, sowie der Heilpädagogik, um die vielfältigen Auswirkungen der Pränataldiagnostik zu beleuchten. Das Fazit fasst die Erkenntnisse zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Heilpädagogik, Ethik, Behinderung, Pränataldiagnostik, Trisomie 21, Inklusion, Exklusion, Recht, Medizin, und gesellschaftliche Auswirkungen. Sie analysiert die Spannungsfelder, die durch die Einführung der pränatalen Bluttests als Kassenleistung entstehen, und beleuchtet die Bedeutung der Perspektive von Betroffenen und der Heilpädagogik.
- Arbeit zitieren
- Sarah Gerk (Autor:in), 2022, Ethische und soziale Spannungsfelder in der Heilpädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1298340