Der Kern des Themas sind Unternehmen als Gegenstand der Untersuchung. Unternehmen sollen hier definiert werden als soziale Systeme. Der soziologischen Definition nach kennzeichnen sich soziale Systeme durch ein institutionalisiertes Regelgeflecht (Sinnstrukturen) aus Wertvorstellungen und Normen.
Werden innerhalb des Systems „Unternehmen“ Veränderungen vorgenommen, die bis in die Struktur und den Alltag der Mitarbeiter des Unternehmens eingreifen, ist von einem Change-Prozess die Rede. Die Unternehmensspitze steuert das Change Management für den Veränderungsprozess und trägt dafür Sorge, dass die angestrebten Ziele erreicht werden. Welche Rolle spielen die Mitarbeiter in dieser Situation und inwiefern hängen deren Einstellungen am Erfolg? Denn wie gesagt sind Ihre Aktionsbereiche oft direkt betroffen. Das Handbuch Change Management beschreibt es so: „Menschen sind Wesen, die Einfluss auf Ihre Umgebung ausüben wollen [..] Der eine strebt stärker nach Kontrolle und Einfluss, der andere begnügt sich schon mit einer Vorhersagbarkeit der Dinge, die da kommen – oder kurzum: Wer Engagement will, muss Sinn bieten“.1 In diesem Kontext gilt auch: „Jenseits der Sachebene entsteht die Problematik allerdings darin, dass Betroffene nach allen Erfahrungen im Anschluss an das Change-Projekt „Rache“ für eine fehlende Beteiligung nehmen“2
Die Vermittlung von Information und ausreichende Rücksicht erfordern im Change-Prozess demnach besonderes Fingerspitzengefühl. Der Ausgleich unternehmerischer- und Arbeitnehmerinteressen berührt die Bereiche der gefühlten Sicherheit (welche Erwartungen kann ich in Zukunft ins Unternehmen setzen?) und der Motivation: Die Veränderung wird bei einigen Verlust- oder Verlierergefühle wecken – wichtig ist es daher „neue Angebote für Identifikation, Stolz und Motivation zu setzen“3 An diesem Punkt kommt die interne Kommunikation ins Spiel – ihr Fehlen ist „die Hauptursache für das Scheitern oder spektakuläre Misserfolge“4.
Psychologische Variablen und der Faktor Unternehmenskultur werden an manchen Stellen als Elemente der sozialen Realität die Wichtigkeit der Kommunikation in Change-Prozessen beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Paradigmen von Veränderung und Wandel
- Was ist Changemanagement?
- Begriffsdefinition
- Zur Geschichte
- Change-Kommunikation
- Der Knackpunkt: Verschiedene Perspektiven im Unternehmen
- Am wichtigsten in der Change-Kommunikation: der Mitarbeiter
- Säulen erfolgreicher Kommunikation in Change-Prozessen
- Säule: Schaffung inhaltlicher Grundlagen
- Säule: Prozesse im Voraus optimieren
- Säule: Sicherstellen der Interventionsfähigkeit
- Säule: Organisation der Erfolgswahrnehmung
- Die fünf Konzepte von Veränderungsprozessen
- KVP – Kontinuierlicher Verbesserungsprozess dank Kommunikation
- Redesign - von der Schwierigkeit des Dialogs im Umbruch
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Change-Management in Unternehmen aus einem kommunikationstheoretischen Ansatz. Ziel ist es, die Bedeutung von Kommunikation in Veränderungsprozessen zu beleuchten und die Rolle der Mitarbeiter in diesem Kontext zu analysieren. Die Arbeit basiert auf dem Seminar "Wissensmanagement in Organisationen - Praxisorientierte Ansätze statt "Management by Eichhörnchen"", welches die Bedeutung von Wissen als Wettbewerbsfaktor und die grundlegenden Konzepte, Theorien und Managementmethoden des Wissensmanagements vermittelt.
- Die Bedeutung von Kommunikation in Change-Prozessen
- Die Rolle der Mitarbeiter in Veränderungsprozessen
- Die Herausforderungen der Kommunikation in Change-Prozessen
- Die Säulen erfolgreicher Kommunikation in Change-Prozessen
- Die Konzepte von Veränderungsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Change-Management in Unternehmen ein und erläutert die Relevanz von Kommunikation in diesem Kontext. Die Arbeit basiert auf dem Seminar "Wissensmanagement in Organisationen" und beleuchtet die Bedeutung von Wissen als Wettbewerbsfaktor. Die Verfasserin beschreibt ihre Motivation, sich mit dem Thema Change-Management auseinanderzusetzen, und die Herangehensweise an die Arbeit.
Der zweite Abschnitt befasst sich mit den Paradigmen von Veränderung und Wandel. Er beleuchtet die Gründe für Veränderungsprozesse in Unternehmen und die damit verbundenen Herausforderungen. Der dritte Abschnitt definiert den Begriff des Changemanagements und gibt einen historischen Überblick über dessen Entwicklung. Der vierte Abschnitt widmet sich der Change-Kommunikation und betont die Bedeutung der internen Kommunikation und der individuellen Perspektiven in Veränderungsprozessen.
Der fünfte Abschnitt beschreibt die Säulen erfolgreicher Kommunikation in Change-Prozessen. Er analysiert verschiedene Ansätze und Strategien, um die Kommunikation in Veränderungsprozessen zu optimieren. Der sechste Abschnitt stellt fünf Konzepte von Veränderungsprozessen vor, wobei zwei gegensätzliche Konzepte, KVP und Redesign, im Detail betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Change-Management, Kommunikation, Unternehmen, Veränderungsprozesse, Mitarbeiter, interne Kommunikation, Wissensmanagement, KVP, Redesign, Erfolgsfaktoren, Change-Kommunikation, Mitarbeitermotivation, Unternehmenskultur.
- Quote paper
- Katharina Richter (Author), 2009, Change-Management in Unternehmen – ein kommunikationstheoretischer Ansatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129844