In der vorliegenden Längsschnittstudie wurde die Entwicklung von sogenannten Underachievern untersucht. Als Underachiever gelten Schülerinnen und Schüler, welche schlechtere Leistungen in der Schule erbringen, als aufgrund ihrer allgemeinen, objektiven Intelligenz zu erwarten wäre. Im Zuge des Marburger Hochbegabtenprojektes wurden 1993 unter 7000 Grundschülern 18 hochbegabte Underachiever identifiziert. Aufgrund ähnlicher sozialer Strukturen, Geschlecht, Alter, Schul- und Klassenumfeld wurden zwei parallelisierte Gruppen aus den selben 7000 Grundschülern gebildet. Die Gruppe der durchschnittlich begabten Achiever hatte einen IQ von M=103 aber vergleichbare Schulleistungen mit den Underachievern in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachkunde von M=2.6. Die hochbegabten Achiever dagegen hatten einen vergleichbaren IQ mit den Underachievern von M=132, aber erheblich bessere Schulleistungen M=1.3. Die Eltern der 54 Kinder wurden zur Persönlichkeit dieser jeweils getrennt befragt. Sechs bis sieben Jahre nach der ersten Erhebung wurde der IQ der Jugendlichen erneut gemessen, sowie Daten zum Selbstkonzept der Jugendlichen erhoben. Auch die Eltern bekamen erneut die gleichen Fragen zur Persönlichkeit ihrer Kinder gestellt. Zudem wurden Daten zur besuchten weiterführenden Schule erhoben. Im Alter von 25 Jahren wurden die jungen Erwachsenen postalisch über ihren Einstieg in das Berufsleben befragt. So wurde der Abiturienten- und Studierendenanteil erhoben.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Beschreibung und Einordnung der Studienergebnisse
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- Hypothesen
- Tabelle 2: Effektstärken d in den Selbstkonzeptfacetten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studie zielt darauf ab, die Entwicklung von hochbegabten Underachievern im Laufe ihrer Jugend und im jungen Erwachsenenalter zu untersuchen. Sie basiert auf einer Längsschnittstudie, die im Rahmen des Marburger Hochbegabtenprojektes durchgeführt wurde und Daten über hochbegabte Underachiever und Vergleichsgruppen (hochbegabte Achiever und durchschnittlich begabte Achiever) erfasst hat. Die Studie befasst sich insbesondere mit der Stabilität der Intelligenz, dem Einfluss auf die Wahl der weiterführenden Schule und den Studienerfolg sowie dem Selbstbild und der Persönlichkeitsbewertung durch die Eltern.
- Stabilität der Intelligenz von Underachievern und Achievern
- Einfluss der Intelligenz auf die Wahl der weiterführenden Schule und den Studienerfolg
- Selbstkonzept und Gefühl der Andersartigkeit von Underachievern
- Bewertung der Persönlichkeit von Underachievern durch die Eltern
- Zusammenhänge zwischen Underachievment und kognitiver Leistungsfähigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen detaillierten Einblick in das Design der Studie, die verwendeten Messinstrumente und die zugrundeliegenden Forschungsfragen. Im zweiten Kapitel werden die wichtigsten Studienergebnisse vorgestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Verständnis des Underachievment-Syndroms interpretiert. Das Kapitel fokussiert insbesondere auf die Stabilität der Intelligenz, den Einfluss auf den Bildungsweg und das Selbstbild von Underachievern.
Schlüsselwörter
Hochbegabte Underachiever, Intelligenz, Selbstkonzept, Underachievment-Syndrom, Längsschnittstudie, Schulleistung, Bildungsweg, Elternbefragung, kognitive Leistungsfähigkeit, sozial-emotionale Unreife.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2020, "Hochbegabte Underachiever als Jugendliche und junge Erwachsene" - Des Dramas zweiter Akt? Kritische Würdigung und Reflexion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1298526