Kann die medial-politische Urteilskompetenz von Schüler:innen hinsichtlich der Identifizierung von Desinformationen durch eine Intervention, in Form einer Konfrontation mit einer Text-Bild Komposition der Bundeszentrale für politische Bildung, gesteigert werden? Die Fragestellung soll nachfolgend mit Hilfe eines experimentellen Studiendesigns untersucht werden.
Um das Phänomen der Desinformation theoretisch zu erfassen, wird die Konzeptualisierung der aktuellen Desinformation von Zimmermann & Kohring (2020) aufgegriffen. Ziel dieses Abschnittes wird es sein, definitorische Merkmale zu generieren, um sie im weiteren Verlauf der Untersuchung verwertbar zu machen.
Desinformationen müssen dabei als ein vielgestaltiges Phänomen begriffen werden und sind nicht nur auf den populären Begriff „Fake News“ reduzierbar. Seit der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl im Jahre 2016, mit welcher dieser auch als politisches Label, um Widersacher zu diskreditieren und Gegenpositionen auszuschließen, massenmediale Verbreitung erfuhr, entstand ebenfalls eine breite wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Gegenstandsbereich, was durch die Coronakrise und die damit verbundenen Konfliktlinien abermals verstärkt wurde.
Die Digitalisierung der Medien hat einen annähernd barrierefreien Zugang zu Informationen geschaffen. Als Konsequenz transformierte sich nicht nur die politische Öffentlichkeit, sondern auch die Materie der Politik selbst. Als zentrale Problemstellung dieser Veränderungen wird häufig der Umgang mit Desinformationen identifiziert. Alternative Fakten werden in digitalen Medien zunehmend strategisch positioniert, um politische Einflussnahme zu erwirken, wie die Corona-Pandemie oder der gegenwärtige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verdeutlichen. Dabei schädigen Desinformationskampagnen nicht nur politische Gegner, denn die veränderte Informationskultur führt ebenfalls zu einer massiven Verunsicherung in bestehende Wissensbestände und politische Institutionen. Wie kann die politische Bildung diesen Entwicklungen begegnen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Desinformation
- Aktuelle Desinformation
- Meinungsverzerrung in der digitalen Sphäre
- Confirmation Bias
- Filterblasen
- Echokammern
- Risikopotenzial von Echokammern und Filterblasen
- Didaktische Rahmung
- Politische Medienkompetenz
- Methodik
- Hypothesen
- Forschungsdesign, Stichprobe, Durchführung
- Fragebogenkonstruktion
- Analyse
- Resultate
- Darstellung der Ergebnisse
- Deskriptive Werte Testerfolg
- Voraussetzungsprüfungen
- Mann-Whitney-U-Test
- Diskussion
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Fragebögen
- Fragebogen Schüler:innen
- Modifikationen Fragebogen Erwachsene
- Tabellenanhang
- Häufigkeitsverteilungen Themenkomplex digitale Meinungsverzerrung
- Schüler:innen
- Erwachsene
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Herausforderung des Umgangs mit Desinformationen in der digitalen Medienlandschaft. Sie untersucht, wie die politische Bildung auf die zunehmende Verbreitung von Fake News und manipulativen Informationen reagieren kann und welche digitalen Kompetenzen im Umgang mit Desinformationen relevant sind.
- Der Einfluss von Desinformationen auf die politische Öffentlichkeit und demokratische Prozesse
- Die Rolle der digitalen Medien im Kontext von Meinungsbildung und politischer Kommunikation
- Die Bedeutung von politischer Medienkompetenz und digitaler Urteilsfähigkeit
- Empirische Untersuchung zur Wirksamkeit von Interventionsmaßnahmen zur Steigerung der medialen Urteilskompetenz
- Analyse der Unterschiede in der digitalen Mediennutzung und dem Umgang mit Desinformationen zwischen verschiedenen Generationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Desinformation im Kontext der Digitalisierung erläutert. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Desinformation und der Meinungsverzerrung in der digitalen Sphäre beleuchtet. Hier werden Konzepte wie Confirmation Bias, Filterblasen und Echokammern vorgestellt und deren Einfluss auf die politische Meinungsbildung diskutiert.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die didaktische Rahmung des Themas. Es werden Konzepte der politischen Medienkompetenz und die Notwendigkeit von Bildungsinitiativen zur Steigerung der digitalen Urteilsfähigkeit erörtert.
Das vierte Kapitel erläutert die Methodik der Studie. Es werden die Forschungsfrage, die Hypothesen, das Forschungsdesign, die Stichprobe und die Durchführung der Untersuchung detailliert dargestellt.
Das fünfte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie. Die deskriptiven Werte des Testerfolgs werden dargestellt und anhand verschiedener statistischer Verfahren analysiert.
Die Diskussion der Ergebnisse findet im sechsten Kapitel statt.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit behandelt die Schlüsselbegriffe Desinformation, politisch-mediale Urteilskompetenz, digitale Meinungsbildung, politische Öffentlichkeit, digitale Kompetenzen, Interventionsstudie, Medienbildung, Confirmation Bias, Filterblasen, Echokammern, politische Kommunikation, Hyperkommunikation, Fake News und strategische Einflussnahme.
- Arbeit zitieren
- Eva Wernsmann (Autor:in), 2022, Desinformation identifizieren und begegnen. Steigerung der medial-politischen Urteilskompetenz von Schülern durch Text-Bild-Kompositionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1301017