Im ersten Satz des Tractatus logico-philosophicus (fortan: Tractatus) bestimmt Wittgenstein die Welt als „alles, was der Fall ist.“ Sodann führt er aus: „Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge.“, sie sei „durch die Tatsachen bestimmt und dadurch, daß es alle Tatsachen sind.“ Die Welt sei allerdings nicht aus Teilen von Tatsachen zusammengesetzt, sondern sie sei selbst ein Ganzes, das in die Tatsachen zerfalle. Im Folgenden werde ich zu zeigen versuchen, was unter einer Gesamtheit bzw. Totalität der Tatsachen verstanden werden kann und warum die Abgeschlossenheit einer solchen Totalität vermutlich problematisch ist.
Im Tractatus werden einige Begriffe wie ‚Tatsache‘, ‚Gegenstand‘ etc. von Wittgenstein nicht zureichend bestimmt. Mir erscheint es legitim, im Folgenden eine minimale Konzeption des Tatsachen- und Gegenstandsbegriffs zugrunde zu legen, worin eine Tatsache bzw. ein Gegenstand (auch) besteht. Eine Tatsache ist etwas, das über etwas wahr ist. Ein Gegenstand ist etwas, worüber etwas wahr ist. Diese beiden minimalen Begriffsbestimmungen sind mit Wittgensteins Tatsachen- und Gegenstandsbegriff grundsätzlich vereinbar, wenngleich hieraus die Inkonsistenz des Weltbegriffs als abgeschlossene Totalität der Tatsachen zu resultieren droht, was nur angezeigt, aber in dieser Arbeit nicht weiter diskutiert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Tatsachen und Gegenstände nach Wittgenstein
- Unter einer Tatsache versteht Wittgenstein das, was der Fall ist, also das Bestehen von Sachverhalten.
- Ein Sachverhalt wiederum sei eine Verbindung von Gegenständen.
- Demnach ist eine Tatsache das Bestehen von Verbindungen von Gegenständen.
- Ein Ding bzw. Gegenstand sei wesentlich etwas, das (a) in allen seinen möglichen Sachverhalten vorkommen kann, (b) einfach sei und (c) sowohl interne als auch externe Eigenschaften aufweise.
- Konsequenzen aus der minimalen Begriffskonzeption von ‚Tatsache und ‚Gegenstand
- Auf einen Gegenstand trifft stets die Tatsache seiner Gegenständlichkeit zu, d.i. die Möglichkeit, dass etwas über ihn wahr ist.
- Beim Begriff der Tatsache liegt ebenso eine metastufige Tatsachenrelation vor.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit Wittgensteins Begriff der Welt als Totalität der Tatsachen im Tractatus logico-philosophicus. Die Arbeit untersucht, wie Wittgenstein die Welt als ein Ganzes definiert, das in Tatsachen zerfällt, und wie er die Beziehung zwischen Tatsachen, Gegenständen und Sachverhalten beschreibt.
- Wittgensteins Begriff der Welt als Totalität der Tatsachen
- Die Beziehung zwischen Tatsachen, Gegenständen und Sachverhalten
- Die Rolle von Sprache und Gedanken im Verhältnis zur Welt
- Die Problematik der Abgeschlossenheit einer Totalität der Tatsachen
- Die Konsequenzen der minimalen Begriffskonzeption von ‚Tatsache und ‚Gegenstand
Zusammenfassung der Kapitel
- Tatsachen und Gegenstände nach Wittgenstein: Dieses Kapitel stellt die zentralen Elemente von Wittgensteins Philosophie der Sprache dar, insbesondere die Konzepte von Tatsachen, Gegenständen und Sachverhalten. Es beschreibt, wie Wittgenstein die Welt als eine Gesamtheit von Tatsachen versteht und die Bedeutung von Sachverhalten als Verbindungen von Gegenständen herausstreicht.
- Konsequenzen aus der minimalen Begriffskonzeption von ‚Tatsache und ‚Gegenstand: Dieser Abschnitt untersucht die logischen Konsequenzen der minimalen Definitionen von Tatsachen und Gegenständen, die in der Arbeit vorgeschlagen werden. Es analysiert, wie die Selbstfaktizität von Tatsachen die Gegenständlichkeit von Gegenständen beeinflusst und die Problematik der Abgeschlossenheit einer Totalität von Tatsachen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf zentrale Themen der Wittgensteinschen Philosophie, wie die Welt als Totalität der Tatsachen, die Beziehung zwischen Tatsachen, Gegenständen und Sachverhalten, die Rolle von Sprache und Gedanken im Verhältnis zur Welt, sowie die Problematik der Abgeschlossenheit einer Totalität der Tatsachen. Die minimalen Begriffskonzeptionen von ‚Tatsache und ‚Gegenstand spielen eine wichtige Rolle in der Analyse der Arbeit und führen zur Diskussion über metastufige Tatsachenrelationen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Die Welt als Totalität der Tatsachen. Warum die Abgeschlossenheit einer Totalität problematisch ist, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1301392