Der Fokus der vorliegenden Arbeit liegt auf den Mechanismen der Raumentfaltung, die durch das Aufgreifen des Katabasismotivs ausgebildet werden. Diese stehen dabei im Zeichen der Transgression, die als transdisziplinäres Konzept bei der Analyse des Films auf dreierlei Ebenen entschlüsselt werden kann.
Dafür muss zunächst geklärt werden, was im allgemeinen Forschungskanon unter dem Konzept der Transgression zu verstehen ist. Da sich viele Grenzphänomene unter dem beinahe als terminus ombrellone gebrauchten Begriff subsummieren lassen, soll der Begriff im ersten Kapitel zunächst geschärft und konkretisiert werden, um ihn als theoretisches Konzept für die Filmanalyse brauchbar zu machen. Im nächsten Schritt wird darauf aufbauend erläutert, inwieweit sich das Konzept der Transgression im Motiv der Katabasis widerspiegelt. Dabei wird eine Topografie des Jenseits skizziert, welche als konstitutiv für die kultursemiotische Genese des Katabasismotivs gilt und in „The House that Jack Built“ in Form des historischen Bezugspunktes auf Dantes Inferno Erzählung referenziert wird. Basierend auf diesen theoretischen sowie den kultur- und medienhistorischen Überlegungen werden dann die konkreten Ebenen der Transgression in „The House that Jack Built“ anhand spezifischer Analysebeispiele aus dem Film identifiziert und herausgearbeitet.
Dabei wird eine Antwort auf die Frage gefunden, wie das Konzept der Transgression in Bezug auf das Katabasismotiv im Film auf narrativer, räumlicher und ethisch-moralischer Ebene mit filmischen Mitteln umgesetzt wird und wie diese drei Ebenen vielschichtig miteinander verschränkt werden, um so zu einem Gesamtbild der Transgression in „The House that Jack Built“ zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Transgression: Grenzen und Überschreitungen
- Das Katabasismotiv: Die „Höllenfahrt\" als Motivkomplex der Kultur- und Mediengeschichte
- Ebenen der Transgression in The House that Jack Built
- Transgression als narrative Strategie
- Räume der Transgression
- Ethisch-moralische Transgressionen
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Motiv der Katabasis in Lars von Triers Film The House That Jack Built, wobei der Fokus auf der transgressiven Natur dieser Höllenfahrt liegt.
- Die Arbeit analysiert die Konzeption und Darstellung der Transgression in The House That Jack Built.
- Sie untersucht, wie die Katabasis als Motiv der kultursemiotischen Genese des Films genutzt wird.
- Die Arbeit beleuchtet die ethisch-moralischen Dimensionen der Transgression im Film.
- Sie untersucht, wie die narrative Strategie von The House That Jack Built das Konzept der Transgression einsetzt.
- Die Arbeit analysiert die räumliche Darstellung der Transgression im Film, insbesondere im Hinblick auf die Katabasis.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit definiert den Begriff der Transgression und beleuchtet die vielfältigen Aspekte des Begriffs. Kapitel zwei untersucht das Katabasismotiv in seiner historischen und medialen Bedeutung. Es wird gezeigt, wie die Höllenfahrt in der Literatur, im Film und in anderen Medien eingesetzt wird, um Grenzphänomene und transgressives Verhalten zu visualisieren. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Analyse von The House That Jack Built. Es werden die verschiedenen Ebenen der Transgression im Film untersucht, die durch die narrative Strategie, die räumliche Gestaltung und die ethisch-moralischen Konflikte sichtbar werden.
Schlüsselwörter
Katabasis, Transgression, Serienmörder, Lars von Trier, The House That Jack Built, Film, Medienwissenschaft, Kulturgeschichte, Dante Alighieri, Divina Commedia, Kunst, Moral, Ethik.
- Arbeit zitieren
- Adriana Correa (Autor:in), 2022, Das Motiv der Katabasis in Lars von Triers "The House That Jack Built". Die Höllenfahrt als transgressives Phänomen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1301564