Die kontroverse Diskussion über Jugendkriminalität, Integrationsbestrebungen und Migranten beherrscht von Zeit zu Zeit immer wieder die Medien. Dem Kommunikationswissenschaftler wird hierbei jedoch deutlich vor Augen geführt, dass seine Disziplin in der gesellschaftlichen Zuwanderungsdebatte nur eine eher marginale – und zudem häufig einseitige – Rolle spielt. Denn wenn sich die Kommunikationswissenschaft mit diesem Thema befasst, dann untersucht sie in der Regel, wie Ausländer und Migranten in den deutschen Massenmedien dargestellt werden sowie welche Stereotypen und Vorurteile dadurch in den Köpfen der Rezipierenden entstehen oder aber vielleicht auch abgebaut werden können. Deutlich seltener ist jedoch der Untersuchungsansatz, inwiefern die Art der individuellen Mediennutzung – insbesondere auf der Seite der Migranten – Rückschlüsse über den Status der Integration erlaubt. Mit anderen Worten: Können die Medien eine Vermittlungsrolle einnehmen und das Ziel der erfolgreichen Integration unterstützen – oder aber auch erschweren?
In diesem Essay sollen einige Überlegungen zum Medienangebot und zur Mediennutzung innerhalb der japanischen Gemeinde in Düsseldorf angestellt werden. Denn während mediale Sozialisationsprozesse der in Deutschland lebenden Türken schon länger im wissenschaftlichen Fokus stehen, so wurden asiatische Migranten bisher eher vernachlässigt und kaum eine Studie veröffentlicht. Deshalb soll versucht werden, einige der gängigen Theorien auf das Beispiel der japanischen Gemeinschaft zu übertragen und kritisch zu hinterfragen.
Inhaltsverzeichnis
- Die japanische Gemeinschaft in Düsseldorf - Mediennutzung zwischen Integration und Ghettoisierung?
- Einleitung
- Medienangebot und Mediennutzung in der japanischen Community in Düsseldorf
- Ethnomedien und die Gefahr der Ghettoisierung
- Die Rolle des Internets und der neuen Medien
- Sprachbarrieren und die Bedeutung von Ethnomedien
- Unterhaltung und die Präferenz für japanische Produktionen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Projektarbeit untersucht die Mediennutzung der japanischen Gemeinschaft in Düsseldorf und analysiert, inwiefern diese Nutzung zur Integration oder zur Ghettoisierung beiträgt. Die Arbeit basiert auf einem Interview mit Prof. Dr. Shingo Shimada, einem Experten für modernes Japan, und bezieht sich auf verschiedene Theorien zur Mediennutzung und Integration.
- Mediennutzung als Integrationsfaktor
- Die Rolle von Ethnomedien
- Die Bedeutung des Internets und der neuen Medien
- Sprachbarrieren und die Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation
- Die Präferenz für japanische Medienprodukte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Mediennutzung in der Migrationsdebatte dar und erläutert den Fokus der Arbeit auf die japanische Gemeinschaft in Düsseldorf.
Das Kapitel „Medienangebot und Mediennutzung in der japanischen Community in Düsseldorf“ beschreibt das Medienangebot für Japaner in Düsseldorf und analysiert die Nutzung von Ethnomedien wie der Wochenzeitung und dem Internet-Portal duesselnet.com.
Das Kapitel „Ethnomedien und die Gefahr der Ghettoisierung“ diskutiert die potenziellen Auswirkungen der ausschließlichen Nutzung von Ethnomedien auf die Integration und die Gefahr der Ghettoisierung.
Das Kapitel „Die Rolle des Internets und der neuen Medien“ beleuchtet die Bedeutung des Internets und der neuen Medien für die japanische Gemeinschaft in Düsseldorf und die Möglichkeiten der Kommunikation mit der Heimat.
Das Kapitel „Sprachbarrieren und die Bedeutung von Ethnomedien“ analysiert die Rolle der Sprachbarriere und die Bedeutung von Ethnomedien als Informationsquelle und Kommunikationsmedium.
Das Kapitel „Unterhaltung und die Präferenz für japanische Produktionen“ untersucht die Präferenz der japanischen Gemeinschaft für japanische Fernsehprogramme und die Gründe dafür.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die japanische Gemeinschaft in Düsseldorf, Mediennutzung, Integration, Ghettoisierung, Ethnomedien, Internet, Sprachbarrieren, Unterhaltung, Familiendarstellung, kulturelle Identität und Gruppenidentität. Die Arbeit analysiert die Mediennutzung der japanischen Gemeinschaft in Düsseldorf und untersucht, inwiefern diese Nutzung zur Integration oder zur Ghettoisierung beiträgt.
- Arbeit zitieren
- Christian Undorf (Autor:in), 2008, Mediennutzung in Düsseldorfs japanischer Gemeinschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130339