Die vorliegende Arbeit möchte untersuchen, welche geschlechtlichen Unter-schiede es zwischen männlichen und weiblichen Hirnen identifiziert wurden. Hier soll zunächst nicht direkt gefragt werden, wie diese Unterschiede abgeleitet wurden. Vielmehr geht es hier zunächst um die Aufnahme eines Status quo.
Zunächst soll versucht werden, einige wissenschaftliche Fakten nachzuzeichnen, ob und welche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Hirnen bestehen. Ich greife dazu zunächst auf einen Tagungsband einer Summer School aus dem Jahre 1984 (vgl. Vries) zurück. Als nächstes werden einige Fakten aus dem Buch "Keimzellen der Lust" von Simon LeVay (1994) skiziiert. Schließlich werden mit dem Buch "Gehirn und Geschlecht" (2007) Details erschlossen.
Daran schließe ich mit der in Buch "Sexing the Body" von Anne Fausto-Sterling vorgelegten Kritik an der Konstruktion von Sexualität anhand biologischer Merkmale im und am Gehirn an, da diese biologischen Merkmale, so Fausto-Sterling durch die Wissenschaft erst geschaffen wurden.
Nicht eingegangen wird auf die Ideengeschichte der Geschlechter bzw. die Geschichte und Ideengeschichte der Trennung eines kulturellen (gender) und biologischen Geschlechts (sex).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unterschiedliche Hirne?
- Gehirngröße
- Hormonelle Einflüsse auf die Gehirnentwicklung
- Neurophysiologie und Lateralisierung
- Geschlechtsabhängige Problemlösungsstrategien – Kognitive Geschlechterunterschiede
- Geschlechterunterschiede im Spiegel naturwissenschaftlicher Herangehensweisen
- Sexing the Brain - Die Materialisierung von Geschlechterunterschieden im Hirn
- Materialisierung durch die Praxis des Vermessens und Vergleichens
- Materialisierung durch die Praxis der Herstellung von untersuchbaren Einheiten durch Schnitte, Bildachsen etc.
- Materialisierung durch statistische Mittel
- Vernetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und kulturelle Einbettung
- Schluss
- Literaturliste
- Abbildungverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob und wie sich Geschlechterunterschiede im Gehirn wissenschaftlich belegen lassen. Sie analysiert die wissenschaftliche Literatur zum Thema und untersucht, wie die Materialisierung von Geschlechterunterschieden im Gehirn durch naturwissenschaftliche Methoden erfolgt. Die Arbeit beleuchtet die kulturelle Eingebundenheit wissenschaftlicher Erkenntnisse und hinterfragt die Konstruktion von Sexualität anhand biologischer Merkmale.
- Untersuchung von wissenschaftlichen Fakten zu Geschlechterunterschieden im Gehirn
- Analyse der Materialisierung von Geschlechterunterschieden durch naturwissenschaftliche Methoden
- Kritik an der Konstruktion von Sexualität anhand biologischer Merkmale
- Bedeutung kultureller Einflüsse auf die Interpretation wissenschaftlicher Erkenntnisse
- Diskussion der Grenzen und Möglichkeiten der naturwissenschaftlichen Erforschung von Geschlechterunterschieden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Geschlechterunterschiede im Gehirn ein und stellt die Relevanz der Thematik dar. Sie beleuchtet die Problematik der Unterscheidung zwischen biologischem Geschlecht (sex) und kulturellem Geschlecht (gender) und zeigt auf, wie diese Unterscheidung in der wissenschaftlichen Literatur oft unzureichend berücksichtigt wird.
Das Kapitel "Unterschiedliche Hirne?" beleuchtet die Geschichte der Erforschung von Geschlechterunterschieden im Gehirn und stellt verschiedene wissenschaftliche Ansätze vor. Es werden morphologische Unterschiede, hormonelle Einflüsse und die Rolle der Lateralisierung diskutiert. Die Zusammenfassung der Kapitel "Gehirngröße", "Hormonelle Einflüsse auf die Gehirnentwicklung" und "Neurophysiologie und Lateralisierung" beleuchtet die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesen Themen und zeigt die Komplexität der Thematik auf.
Das Kapitel "Geschlechterunterschiede im Spiegel naturwissenschaftlicher Herangehensweisen" analysiert die Methoden, mit denen Geschlechterunterschiede im Gehirn wissenschaftlich untersucht werden. Es werden die Materialisierung von Geschlechterunterschieden durch die Praxis des Vermessens und Vergleichens, die Herstellung von untersuchbaren Einheiten durch Schnitte und Bildachsen sowie die Verwendung statistischer Mittel beleuchtet. Die Zusammenfassung des Kapitels "Sexing the Brain - Die Materialisierung von Geschlechterunterschieden im Hirn" zeigt die kritischen Punkte dieser Methoden auf und hinterfragt die Konstruktion von Geschlechterunterschieden durch wissenschaftliche Praxis.
Das Kapitel "Vernetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und kulturelle Einbettung" beleuchtet die kulturelle Eingebundenheit wissenschaftlicher Erkenntnisse und zeigt auf, wie kulturelle Normen und Erwartungen die Interpretation von Forschungsergebnissen beeinflussen können. Die Zusammenfassung dieses Kapitels verdeutlicht die Bedeutung der kritischen Reflexion wissenschaftlicher Erkenntnisse im Kontext kultureller Kontexte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Geschlechterunterschiede, Gehirn, Materialisierung, wissenschaftliche Fakten, kulturelle Eingebundenheit, Sexing the Brain, Lateralisierung, Neurophysiologie, Hormonelle Einflüsse, Gehirngröße, wissenschaftliche Methoden, Kritik, Konstruktion von Sexualität, kulturelle Normen, wissenschaftliche Erkenntnisse.
- Quote paper
- BA Michael Kempmann (Author), 2009, Materialisierung des Geschlechtsunterschieds am und im Gehirn, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130396