Der Magische Realismus findet gegenwärtig sowohl in der Literatur als auch im Film international großen Anklang. Obwohl der Begriff seit etwa 100 Jahren existiert, gibt es eine Vielzahl an Definitionen, die sich kontextabhängig voneinander unterscheiden. Welche Bedingungen und Merkmale die magisch-realistischen Texte erfüllen und aufweisen müssen, um diesen alternativen Zugang zur Realität bewirken zu können, soll in dieser Hausarbeit thematisiert werden. Das theoretische Fundament wird Michael Scheffels Auseinandersetzung mit dem Gegenstand ‚in deutscher Tradition‘ bilden, der die magisch-realistische Schreibweise durch die Beleuchtung erzähltheoretischer Aspekte ersichtlich macht, welche sich für ihn in vier idealtypische Merkmale konkretisiert. Den inhaltlichen Einstieg dieser Hausarbeit bietet eine fachliche, historische und soziale Verortung des Gegenstandes, in welcher die Komplexität der Begriffsgenese zutage tritt. Das zweite Kapitel widmet sich dem magisch-realistischen Erzählstil in der Gegenwartsliteratur aus der Perspektive Moritz Baßlers Konzept des Populären Realismus. Im dritten Kapitel wird speziell Michael Scheffels Auffassung des ästhetischen Konzepts beleuchtet werden, dessen Vorverständnis für die nachfolgende Auflistung der idealtypischen Merkmale des Magischen Realismus’ unabdingbar ist. Das vierte Kapitel legt schließlich den Fokus auf die zu analysierende Erzählung "Die unheimliche Bibliothek" (2013) Haruki Murakamis. Zunächst wird diese inhaltlich prägnant zusammengefasst vorgestellt werden, um sie im anschließenden Analyseteil auf die Merkmale des Magischen Realismus nach Scheffel genauer zu untersuchen. Aus diesem Vorgehen ergibt sich die folgende Fragestellung für diese Hausarbeit: Inwiefern lässt sich "Die unheimliche Bibliothek" (2013) des japanischen Schriftstellers Haruki Murakamis als magisch-realistisches Werk im Sinne Michael Scheffels (1990) beschreiben? Im Fazit wird mit Rückgriff auf die erarbeiteten Ergebnisse eine Beantwortung der Fragestellung geboten. Der Anhang beinhaltet die verwendeten Quellen sowie eine Eidesstattliche Erklärung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstandsverortung
- Magischer Realismus in der Gegenwartsliteratur
- Magischer Realismus nach M. Scheffel (1990)
- Scheffels, Versuch einer Begriffsbestimmung
- Idealtypische Merkmale des Magischen Realismus'
- Haruki Murakamis Die unheimliche Bibliothek (2013)
- Inhaltsangabe
- Analyse: Magischer Realismus im Werk
- Homogener Aufbau der erzählten Welt
- Im Ansatz realistisch
- Stabil
- Innerhalb des realistischen Systems durchgehend gebrochen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Konzept des Magischen Realismus in der Gegenwartsliteratur. Im Fokus steht die Analyse von Haruki Murakamis „Die unheimliche Bibliothek" (2013) anhand der theoretischen Ansätze Michael Scheffels. Die Arbeit untersucht, inwiefern Murakamis Werk den Kriterien des Magischen Realismus entspricht und welche spezifischen Merkmale es aufweist.
- Historische und soziale Verortung des Magischen Realismus
- Begriffsbestimmung und Analyse des Magischen Realismus nach Michael Scheffel
- Analyse von Haruki Murakamis „Die unheimliche Bibliothek" im Hinblick auf den Magischen Realismus
- Bedeutung des Magischen Realismus in der Gegenwartsliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Magischen Realismus ein und erläutert die Relevanz des Konzepts in der Gegenwartsliteratur. Das zweite Kapitel widmet sich der historischen und sozialen Verortung des Magischen Realismus. Hier wird die Genese des Begriffs in vier Phasen aufgezeigt, wobei die Entwicklung des Konzepts von der bildenden Kunst über die lateinamerikanische Literatur bis hin zur internationalen Verbreitung des Erzählstils nachgezeichnet wird. Das dritte Kapitel beleuchtet das Konzept des Magischen Realismus nach Michael Scheffel. Hier werden die idealtypischen Merkmale des Magischen Realismus vorgestellt, welche als theoretische Grundlage für die Analyse von Murakamis Werk dienen. Das vierte Kapitel behandelt die Inhaltsangabe und Analyse von Haruki Murakamis „Die unheimliche Bibliothek" (2013) und untersucht, inwiefern die Erzählung die Kriterien des Magischen Realismus nach Scheffel erfüllt.
Schlüsselwörter
Magischer Realismus, Gegenwartsliteratur, Haruki Murakami, Michael Scheffel, „Die unheimliche Bibliothek", Erzähltechnik, ästhetisches Konzept, Literaturwissenschaft, Populärer Realismus.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Magischer Realismus in der Gegenwartsliteratur. Merkmale in Haruki Murakamis "Die unheimliche Bibliothek" (2013), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1304059