Das Feldermodell zur Vermittlung der deutschen Syntax

Über die Besonderheiten des deutschen Satzbaus und darüber, wie Lernenden der Zugang zur grammatischen Struktur des Deutschen erleichtert werden kann


Seminararbeit, 2021

20 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen der Felderlehre
2.1. Satzstellungstypen des Deutschen
2.1.1. Der Verbzweitsatz (V2)
2.1.2. Der Verberstsatz (V1)
2.1.3. Der Verbletztsatz (VL)
2.2. Das allgemeine Grundmuster des Feldermodells
2.2.1. Die Satzklammer
2.2.2. Das Vorfeld
2.2.3. Das Mittelfeld
2.2.4. Das Nachfeld

3. Eine fachdidaktische Betrachtung des Gegenstandes
3.1. Vorzüge des Feldermodells
3.2. Sprache (im Ansatz) als Ordnung und System verstehen lernen
3.3. Reduktionen in der unterrichtlichen Vermittlung

4. Lehrwerkanalyse
4.1. D. Eins (2017)
4.2. Deutschbuch Gymnasium 5 (2019)
4.3. Resümee der Lehrwerkanalyse

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Anmerkung der Redaktion:

Der Anhang wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.

1. Einleitung

Die Feinheiten des deutschen Satzbaus können vor allem Nicht-Muttersprachler vor eine große Herausforderung stellen. Der prominente amerikanische Schriftsteller Mark Twain etwa verwies in seinem humoristischen Aufsatz Die schreckliche deutsche Sprache auf eine Eigenart des Deutschen, die bei ihm zu großer Irritation führte:

„Im Deutschen hat man auch die Angewohnheit, die Verben auseinanderzusetzen und zu zerreißen. Man stellt die eine Hälfte an den Anfang irgendeines aufregenden Satzbaus und die zweite Hälfte ans Ende. Etwas Verwirrenderes kann man sich nicht vorstellen.“ (Twain 1983: 173)

Vor allem unter Anbetracht der zunehmenden Heterogenität in den deutschen Klassenzimmern will sich diese Hausarbeit mit den Spezifitäten der deutschen Syntax befassen. Zentrales Ziel ist es, ebenbesagte Eigenarten aufzudecken und ein geeignetes didaktisches Werkzeug zu finden, durch welches der Verwirrung Einhalt geboten werden kann.

Als wissenschaftliche Grundlage dient das topologische Modell1 nach Erich Drach (1937). Es wurde als grammatisches Spezialmodell des Deutschen explizit dafür entwickelt, um die Stellungsbesonderheiten des deutschen Satzbaus herauszustellen (vgl. Wildfeuer 2019: 39). Das, sowie die Tatsache, dass sich dieser Ansatz inzwischen über den Fremdsprachenunterricht hinaus auch im Grammatikunterricht hat etablieren können, macht es zum zentralen Untersuchungsgegenstand dieser Seminararbeit.

Im Folgenden sollen die Grundlagen des deskriptiven Grammatikmodells aus fachwissenschaftlicher Perspektive erläutert werden. Dafür werden zunächst sprachtypologische Parameter des Deutschen herangezogen werden und das Verb als zentrales Element des Satzes identifiziert. Es folgt eine Klassifikation der verschiedenen Satzstellungstypen des Deutschen, woraufhin die primären Stellungfelder des Feldermodells erläutert werden, mit welchen auch im Grammatikunterricht gearbeitet wird. Der inhaltlich zweite Teil birgt didaktische Überlegungen zum Gegenstand. Zu Beginn sollen die Vorzüge des Modells hinsichtlich seines Einsatzes in der unterrichtlichen Praxis skizziert werden. Daraufhin wird ein Blick in das verbindliche Kerncurriculum (KC) Aufschluss darüber liefern, welchen Beitrag es im Rahmen der Kompetenzentwicklung von Schülerinnen2 im Fach Deutsch leisten kann. Es folgt Input über didaktische Reduktion des Gegenstandes bei seiner Implementierung in der Orientierungsstufe. In Rahmen der Schulbuchanalyse werden schließlich zwei ausgewählte Lehrwerke der 5. Jahrgangsstufe unter Referenz auf das Feldermodell untersucht werden. Das Fazit beinhaltet eine Zusammenfassung der Ergebnisse sowie eine abschließende Bewertung des Feldermodells hinsichtlich seines Nutzens für einen nachhaltigen Grammatikunterricht. Die zugrundeliegende Literatur lässt sich im Literaturverzeichnis nachvollziehen.

2. Grundlagen der Felderlehre

Wie Eingangs erwähnt stellt das Feldermodell die Besonderheiten des deutschen Satzbaus in den Fokus. Dafür geht es vom Verb als sein zentrales Element aus. Dieses hat die besondere Eigenschaft, jeweils abhängig von seiner Bedeutung, eine festgelegte Mindestanzahl von Satzgliedern (Valenz) zu fordern, ohne die ein Satz mit den entsprechendem Verb semantisch und grammatisch unvollständig ist. Dabei bestimmt es außerdem über die Kasusform (Rektion) der jeweiligen Satzglieder (vgl. grammis 2018b; Imo 2016: 57).

Seine strukturgebenden Eigenschaften für den deutschen Satzbau resultieren daraus, dass es prinzipiell zweiteilig auftreten kann und dafür zwei feste Positionen im deutschen Satz bereitstehen. Die diskontinuierliche Anordnung von Verbbestandteilen bewirkt die charakteristische Klammerstruktur der deutschen Syntax im Aussagesetz, welche das Deutsche von anderen Sprachen unterscheidet. (Vgl. Schöneberg 2011: 12) Dieses „auseinandergerissene“ (Imo 2016: 199) Verb ergibt sich im syntaktischen Regelfall immer dann, wenn es in Form eines analytischen Tempora auftritt, im Passiv, als Modalverb oder aber als Präverb mit trennbaren Verbpartikeln. (Vgl. ebd.: 199f.; Schäfer 2018: 394f.)3 4 Einen Nicht­Muttersprachler, wie Twain es war, stellt das vor eine Herausforderung. Denn das Vollverb, welches zentral für die Bedeutung des Satzes ist, steht im typisch­deutschen Aussagesatz häufig am Ende und hält so relevante Informationen zum Satzverstehen lange Zeit zurück (vgl. Imo 2016: 200). Zu den häufigsten Einheiten, für die diese Schlussstellung gilt, zählen Präverben von trennbaren Verben, Infinitive und Partizip II-Formen (vgl. Granzow-Emden 2019: 69).

Eine weitere Besonderheit des Deutschen stellt die Flexibilität seiner Wortstellung im Satz dar. Grund dafür ist sein Flexionsreichtum. Im Gegensatz zu anderen Sprachen (etwa dem Englischen) besteht die Möglichkeit, Worte und/ oder Wortgruppen bei gleichem kompositionalen Aufbau des Satzes (potenziell) variabel im Satz zu verschieben. Die verschiebbaren Elemente sind inhaltlich und grammatisch eng miteinander verbunden und bilden das, aus der traditionellen Satzgliedlehre geläufige, Satzglied. (Vgl. Kürschner 2008: 202; grammis 2018a)

2.1. Satzstellungstypen des Deutschen

Die Anordnung der finiten Verben im deutschen Satz ist jedoch nicht beliebig, sondern steht im engen Zusammenhang mit der jeweilig vorliegenden Satzart (Satzmodus) sowie der Möglichkeit, selbstständig oder unselbstständig vorzuliegen (vgl. grammis 2018a). Von der Stellung des finiten Verbs ausgehend ergeben sich für das Deutsche drei verschiedene Satzstellungstypen, deren nachfolgende Klassifizierung in Anlehnung an Kürschner (vgl. Kürschner 2008: 216ff.), das grammis-Portal (vgl. grammis 2018a) und Imo (vgl. Imo 2016: 201ff) geschieht.

2.1.1. Der Verbzweitsatz (V2)

Im V2-Satz steht das finite Verb an zweiter Stelle. Er stellt als unmarkierte Form das Hauptmuster des Deutschen dar, während die anderen beiden Satzstellungstypen markierte Variationen desselbigen abbilden. Typische Satzarten sind der Aussagesatz (Bsp.: Sie aß den Apfel.), der Ergänzungsfragesatz (Bsp.: Wer soll das bezahlen?) oder der Ausrufesatz (Bsp.: Ich war vielleicht aufgeregt!). Dieser Satztyp tritt im Deutschen i.d.R. als Hauptsatz in Erscheinung und ist dadurch selbständig.

2.1.2. Der Verberstsatz (V1)

Hier steht das finite Verb an erster Stelle im Satz, während infinite Verbteile oder - partikeln am Ende des Satzes positioniert sind. Typische Satzarten sind Entscheidungsfragesätze (Bsp.: Bist du dir sicher?), Imperativsätze (Bsp.: Setz‘ dich hin!), Wunschsätze (Bsp.: Hätte ich heute nur schon Geburtstag!) oder Konditionalsätze (Bsp.: Regnet es morgen, (bleiben wir zu Hause).). Verberstsätze sind in der Regel selbstständig. Der Konditionalsatz allerdings benötigt immer einen Matrixsatz (=übergeordneten Satz), in den er eingebettet ist.

2.1.3. Der Verbletztsatz (VL)

Bei VL-Sätzen handelt es sich klassischerweise um deutsche Nebensätze. Dabei steht der komplette Verbalkomplex am Satzende. Typische Satzarten sind subordinierende Nebensätze (Bsp.: (Er sagt), dass es morgen regnen wird.)), Relativsätze (Bsp.: (Das ist das neue Auto), von dem ich geredet habe.)) und Infinitivsätze (Bsp.: (Es ist verboten), in fremde Gärten zu gehen)). Diese Satzart benötigt i.d.R. eine Einbettung in einen Matrixsatz und ist daher unselbstständig.

2.2. Das allgemeine Grundmuster des Feldermodells

Um die komplexen Möglichkeiten der deutschen Wortstellung im Satz beschreiben zu können, wird in der Felderlehre ausgehend von der Satzklammer eine Zergliederung des Satzes in lineare Felder vorgenommen. Im Folgenden soll ein Überblick über die fünf primären Stellungsfelder des Feldermodells und ihre Realisierungsmöglichkeiten geboten werden. Der Fokus liegt dabei auf den schriftsprachlichen Normen des Satzbaus und verzichtet auf eine Betrachtung gesprochener Sprachstrukturen. Außer dem Nachfeld bleiben Erweiterungen des Modells (Koordinationsfeld u.Ä.) ausgespart, da sie syntaktisch nicht in den Satz integriert sind (vgl. Kürschner 2008: 203). Für die Analyse des Feldermodells ist es wichtig, dass, sofern Felder des Modells unbesetzt sind, diese zwar leer bleiben, jedoch weiterhin berücksichtigt werden müssen (vgl. Imo 2016: 205).5

2.2.1. Die Satzklammer

Da das Verb über die Struktur des Satzes bestimmt und im Deutschen prinzipiell sowohl ein- als auch zweiteilig auftreten kann, hält das Feldermodell zwei Felder für es bereit: die linke und rechte Satzklammer (LRS/ RSK) . Die LSK wird in der Regel durch genau ein Finitum (konjugiertes Verb) realisiert. Die RSK hingegen kann entweder leer bleiben oder aber je nach Satztyp von bis zu vier verbalen Elementen (infiniten sowie finiten) besetzt sein (vgl. grammis 2018a). In der Regel steht dann das finite Verb am Ende des Satzes.6 Die drei restlichen Felder des Grundmodells ergeben sich aus ihrer relativen Position zur Satzklammer in Form eines Vorfelds, Mittelfelds und Nachfelds (vgl. Kürschner 2008: 202).7

Im Rahmen der Differenzhypothese können neben verbalen Elementen im Nebensatz auch einleitende Elemente (Subjunktionen) in der LSK stehen. Diese ,verdrängt‘ das finite Verb gemeinsam mit dem gesamten Verbalkomplex an das Ende der RSK und bewirkt so eine weitere Klammerstruktur des Deutschen. Die verbleibenden Satzteile realisieren in diesem Fall das Mittelfeld. (Vgl. Kürschner 2008: 203f.; Wöllstein 2014: 34f.)8 9

2.2.2. Das Vorfeld

Das Vorfeld befindet sich vor der LSK und ist nur bei V2-Sätzen besetzt (vgl. grammis 2018a). Es kann nur von genau einem einzigen Satzglied realisiert werden, hinsichtlich der Art dieses Satzgliedes liegt allerdings keine Restriktion vor. Mittels Topikalisierungstests (auch: Verschiebeprobe) von Satzbausteinen in das Vorfeld eines Satzes lässt sich überprüfen, ob es sich bei der jeweiligen Wortgruppe um ein Satzglied handelt oder nicht (vgl. Gallmann 2015: 30; Kürschner 2008: 159f.).

2.2.3. Das Mittelfeld

Das Mittelfeld ist das Feld, das von der Satzklammer umschlossen wird. Es kann theoretisch null bis unendlich viele Satzelemente umfassen und in allen Satzstellungstypen besetzt sein (vgl. grammis 2018a). Die Abfolge der Satzglieder ist im Mittelfeld relativ frei und wird durch syntaktische und pragmatische Faktoren bestimmt, die hier nicht näher erläutert werden sollen.10

2.2.4. Das Nachfeld

Das Nachfeld folgt der rechten Satzklammer. Es ist im Deutschen selten besetzt, kann allerdings völlig unabhängig davon, ob die RSK besetzt ist oder nicht, in allen Strukturtypen realisiert sein. Seine Realisierung ist grammatikalisch nicht zwingend notwendig und hat vornehmlich stilistische Gründe. Üblicherweise hat es die Funktion lange Konstituenten aus dem Mittelfeld auszulagern. Typische Besetzungen des Nachfeldes sind in der Regel subordinierende Sätze wie etwa Relativ- und Adverbialsätze sowie Objekt- oder Infinitivsätze. Es ist aber auch möglich, dass Vergleiche oder Ergänzungen das Feld nach der RSK besetzen. (Vgl. Granzow-Emden 2019: 76f., Gallmann 2015: 9f.)

Es folgt eine Übersicht, welche die typische Felderbesetzung des Deutschen zusammenfasst. Es müssen nicht alle Felder besetzt sein.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Angelehnt an: Schäfer 2018: 399.)

3. Eine fachdidaktische Betrachtung des Gegenstandes

3.1. Vorzüge des Feldermodells

Aus fachwissenschaftlicher Perspektive spricht für einen konsequenten Einsatz des Modells in der schulischen Praxis, dass es als ein linguistisches Standardmodell der Syntax die nötige Fachlichkeit des Deutschunterrichts sichert (vgl. Metzger 2017: 17). Richtet man seinen Blick allerdings zusätzlich auf die didaktischen Vorzüge des Feldermodells, wird auch dabei deutlich, dass es sich um einen leistungsfähigen Ansatz handelt, der das Potenzial birgt, in den bundesweiten Bildungsplänen verbindlich zu werden (vgl. ebd.: 7). Ein Argument für den nachhaltigen Einsatz des Modells im Grammatikunterricht ist, dass es bei der Arbeit mit dem Feldermodell zunächst keiner umfassenden Abstraktionsfähigkeiten bedarf. Durch seine Anschaulichkeit und seine einleuchtende Terminologie ist sein Einsatz bereits für die Orientierungsstufe altersangemessen (vgl. Schmitt-Kaufhold 2016). Methodisch betrachtet ist die Beschreibung des Satzes in Muster etwa mittels Tabellen oder auch szenisch kreativ gut operationalisierbar. Zusätzlich lässt es sich an verschiedene Lernausgangslagen und Lernziele flexibel anpassen und bietet dadurch die ideale methodische Ausgangslage zur Binnendifferenzierung im Unterricht und zum Einsatz verschiedener Sozialformen. Indem sich alle wesentlichen Strukturen der deutschen Syntax darstellen lassen, ist sein Einsatz auch über die Orientierungsstufe hinaus bis in die Oberstufe denkbar.11 (Vgl. Metzger 2017: 17; Wöllstein 2015: 2)

Indem es die diskontinuierliche Anordnung der Verben in den Fokus stellt, hält es sowohl für Personen, die Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache lernen, als auch für Muttersprachler große Chancen bereit (vgl. Wildfeuer 2019: 41f.). Im Prinzip der Feldergliederung erkennt Granzow-Emden nämlich sein größtes didaktisches Potenzial: Der Satz erhält dadurch eine klare, lineare und sichtbare Struktur, die für Lernende einprägsam ist und den sprachlichen Zugriff auf die dadurch entstehenden Stellungsfelder erlaubt. Außerdem kann das Feldermuster in Sätzen und Texten aller Art wiedererkannt werden und kann dadurch dabei behilflich sein, den Überblick über einfache und komplexe Satzkonstruktionen zu gewinnen. Vor allem in Hinblick auf das Mittelfeld trägt die Feldergliederung dazu bei, dass sich Satzglieder optisch voneinander abheben lassen und so das Bewusstsein von Satzgliedgrenzen gefördert wird. Damit erleichtert das Modell Lernenden nicht nur den Zugang zur grammatischen Struktur der deutschen Sprache, es kann außerdem eine Verbesserung der Lesekompetenz bewirken sowie zum besseren Verstehen literarischer Texte betragen. Auch der Zugang zur Zeichensetzung (insbesondere zu den Kommaregeln) kann, ebenso wie die Schreib- und Ausdrucksfähigkeiten der Lernenden, vom Wissen über den deutschen Satzbau profitieren. (Vgl. Granzow-Emden 2019: 78f.; Christ 2015: 50f.)

Ein erwähnenswerter Vorzug des Modells liegt außerdem darin, dass Satzglieder mittels Topikalisierungs- und Permutationstests selbstentdeckendend ermittelt werden können. Indem SuS Wörter im Modell austauschen oder verschieben, können sie ein Strukturwissen aufbauen, dass sich an ihrem Sprachgefühl orientiert und so den Tendenzen „der Verfrühung, der Überfrachtung und des bloßen Benenn-Unterrichts“ (Metzger 2017: 17) entgegenwirkt. Im Modell sind damit die zentralen Analysemethoden der strukturalistischen Linguistik (Segmentieren und Klassifizieren) didaktisch so modelliert, dass auch SuS induktiv und handlungsorientiert an die Grundlagen der deutschen Grammatik herangeführt werden können (vgl. Steinig, Huneke 2015: 178). Indem das Modell vor allem die Funktion von Wörtern im Satz den Vordergrund stellt und weniger deren Form, lernen die SuS sprachliche Phänomene konsequent im funktionalen Zusammenhang kennen und verstehen. (Vgl. Steinig 2015: 178)

3.2. Sprache (im Ansatz) als Ordnung und System verstehen lernen

Das Bild, dass es sich bei dem Feldermodell um ein geeignetes Grammatikmodell für den Deutschunterricht ab der Orientierungsstufe handelt, lässt sich auch mit Blick in das KC bestätigen. Im Rahmen des Kompetenzbereichs „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen und reflektieren“ (HKM 2011a: 33), sollte es Kindern nach der Primarstufe möglich sein, grundlegende Fachbegriffe zu verwenden und sich spielerisch und ansatzweise analytisch mit sprachlichen Strukturen auseinanderzusetzen (vgl. ebd.: 33). An diese minimale Grundlage grammatikalischer Kenntnisse kann das Feldermodell ideal anknüpfen und birgt dabei das Potenzial „Rückgrat des gesamten Grammatikunterrichts“ (Metzger 2017: 6) sein zu können.

[...]


1 Zu griech. topos > Ort <, > Platz <, demnach die Lehre von der Platzierung von Elementen (vgl. Öhl; Seiler 2013: 164). Im Folgenden primär ,Feldermodell‘.

2 Im Folgenden abgekürzt durch ,SuS‘

3 Vgl. exemplarisch im Anhang: Ab. 1: Felderanalyse eines V2 Satzes mit Verbpartikel.

4 Vgl. außerdem: Ab. 2: Verbalklammern im Überblick.

5 Vgl. exemplarisch im Anhang: Ab. 3: Felderanalyse eines V2-Satzes mit leeren Feldern.

6 Für eine Übersicht zu den konkreten Stellungsregeln der RSK Vgl.: Duden-Grammatik (Hrsg.) 2016: 817ff

7 Vgl. exemplarisch im Anhang: Ab. 4: Die Grundstruktur des Feldermodells.

8 Vgl. im Anhang: Ab. 5: Besetzungsmöglichkeiten der Satzklammer.

9 Vgl. im Anhang: Ab. 6: Differenzhypothese: Felderbesetzung im eingeleiteten Nebensatz.

10 Vgl. für nähere Informationen: Eisenberg 1994: 404.

11 Vgl. ausführlich Metzger (2017).

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Das Feldermodell zur Vermittlung der deutschen Syntax
Untertitel
Über die Besonderheiten des deutschen Satzbaus und darüber, wie Lernenden der Zugang zur grammatischen Struktur des Deutschen erleichtert werden kann
Hochschule
Philipps-Universität Marburg  (FB 09: Germanistik und Kunstwissenschaften)
Veranstaltung
SE: Grammatik in der Schule/ Einführung in die Sprachdidaktik
Note
1,0
Jahr
2021
Seiten
20
Katalognummer
V1304061
ISBN (Buch)
9783346772992
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Grammatik, Syntax, Unterricht, Schule, Deutschunterricht, Feldermodell, Satzbau
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Das Feldermodell zur Vermittlung der deutschen Syntax, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1304061

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