Die bilanzielle Behandlung von Spielerwerten im Fußball. Divergierende Aktivierungskonzeptionen von Handels- und Steuerbilanz


Bachelor Thesis, 2015

66 Pages, Grade: 15


Abstract or Introduction

Die Arbeit setzt sich mit der bilanziellen Behandlung von Spielerwerten im Fußball auseinander. Bis Anfang der achtziger Jahre war die bilanzielle Behandlung solcher Transferentschädigungen im Bereich des Lizenzfußballs in Verwaltungspraxis und Schrifttum noch weitestgehend unumstritten. Nach einem Erlass des Finanzministers von Nordrhein-Westfalen vom 26.07.1974 S. 2170 – 50-V B 1 handelte es sich bei den Ablöseentschädigungen einkommensteuerlich um „Anschaffungskosten eines abnutzbaren immateriellen Wirtschaftsguts des Anlagevermögens“.

Verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Transferpraxis als solche und Änderungen des Lizenzspielerstatuts (LSpSt) durch den Deutschen Fußball-Bund führten in der Folgezeit zur vermehrten Kritik an der bisherigen Bilanzierungspraxis. Ein gewichtiger Grund zur Abänderung des LSpSt war der Wegfall der bisher zwingend erforderlichen Freigabe des alten Vereins zur Neuerteilung der Spielererlaubnis.

Diese Änderung war notwendig geworden, nachdem das Landesarbeitsgericht Berlin am21.06.1979 die bisherige Praxis für unvereinbar mit Art. 12 GG erklärt hatte. Zwar äußerte der Bundesfinanzhof(BFH) in einem Verfahren wegen Aussetzung der Vollziehung zunächst ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der genannten Verwaltungsauffassung. In der Hauptsachentscheidung, die einen jahrelangen Rechtsstreit zwischen einem Bundesligaverein und dem Finanzamt beendet hatte, bestätigte der I. Senat des Bundesfinanzhofs im Wesentlichen die bisherige Verwaltungspraxis.

In seinem Urteil vom 26.08.1992 entschied der BFH, dass die Spielerlaubnis, die der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) einem Verein nach Abschluss eines Arbeitsvertrages mit einem Fußballspieler erteilt, ein immaterielles Wirtschaftsgut sei. Der BFH geht davon aus, dass der Begriff des Wirtschaftsguts dem des Vermögensgegenstandes entspricht, die Spielererlaubnis sei somit auch als Vermögensgegenstand iSd. § 266 Abs. 2 A I S. 1 HGB anzusehen.

Details

Title
Die bilanzielle Behandlung von Spielerwerten im Fußball. Divergierende Aktivierungskonzeptionen von Handels- und Steuerbilanz
College
University of Applied Sciences Ludwigsburg
Course
Steuer- und Wirtschaftsrecht
Grade
15
Author
Year
2015
Pages
66
Catalog Number
V1304202
ISBN (eBook)
9783346768353
ISBN (Book)
9783346768360
Language
German
Keywords
Fußball, Bilanzierung, Steuerbilanz, Handelsbilanz, Bewertung, Ablösezahlungen
Quote paper
Thomas Schmidt (Author), 2015, Die bilanzielle Behandlung von Spielerwerten im Fußball. Divergierende Aktivierungskonzeptionen von Handels- und Steuerbilanz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1304202

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